094. Unerwartete Begegnungen (2/2)

2.2K 199 27
                                    

۩ ۞ ۩

„Du bist und bleibst ein kleiner Tollpatsch", neckte Blaise Ginny, die noch immer peinlich berührt in seinen Armen lag, während er sich seinen Weg zu Madam Pomfrey bahnte.

„Ich hab die blöde Stufe halt nicht gesehen." „Ja, ja", grinste die Schlange, bevor er die freche Löwin auf einem der Betten absetzte. Wenig später erschien die Medi-Hexe und fragte nach Beschwerden. Kurz darauf betrachtete sie den Fuß und gab Charlie in seiner Meinung Recht, ehe sie den Knöchel mit einer kühlenden Salbe behandelte und der Gryffindor einen Stützverband anlegte.

„Wie lange wird es dauern, bis der Knöchel ausgeheilt ist?", fragte Blaise.

„Ich schätze, in drei bis vier Stunden sollte sich das Gewebe und die Muskeln komplett regeneriert haben. Sofern Sie den Fuß jetzt nicht unnötig belasten", mahnte Poppy die junge Hexe, die leicht brummelte.

„Das heißt, heute Abend ist alles wieder in Ordnung?", hakte Blaise trotzdem nach, worauf Madam Pomfrey nickte.

„Ich denke schon, ja." „Dann ist die Party gerettet!", grinste Blaise und hob Ginny hoch.

„Ein paar Schritte kann ich schon noch laufen", protestierte sie peinlich berührt.

„Nix da. Ich geh da kein Risiko ein", meinte er und trug die Rothaarige die unzähligen Stufen hinauf. Irgendwann blieb er unschlüssig stehen und sah sich suchend um, bevor er fragend auf die Gryffindor sah.

„Welche der vielen Treppen führt nochmal zu eurem Turm?" „Du bist fast richtig", schmunzelte Ginny und deutete ihm nach rechts, auf das Porträt der Fetten Dame, die überrascht auf die Personen vor sich schaute.

„Miss Weasley, Miss Weasley, was muss ich da sehen? Sie und eine Schlange? Was hat der Unhold Ihnen angetan?" „Der Unhold, Gnädigste, möchte nur sicherstellen, dass Mylady wohlbehalten in ihre Gemächer gelangt", lächelte Blaise charmant, was die Fette Dame ihm sichtlich verblüfft gleich tat.

„Oh, gute Manieren. Eine Seltenheit heutzutage." „Wie wahr, Teuerste." „Sicher haben Sie auch schon von meiner wundervollen Stimme gehört mit der ich -" „Schokonuggets!", fiel Ginny der Fetten Dame rasch ins Wort, damit sie gar nicht erst mit ihrem Gekreische begann. Stattdessen schwang sie beleidigt zur Seite, worauf Blaise lachte und in den halbleeren Gryffindor-Turm trat.

„Schokonuggets?" „Frag nicht", grinste Ginny und deutete ihm auf die Ecke mit den Sitzgelegenheiten. Dort saßen bereits ein paar ihrer Leute, die reichlich überfordert auf den Eindringling sahen.

„Was geht denn hier ab?!", rief David empört, als er den Slytherin entdeckte, der sich gleich stinkig zu dem Löwen drehte.

„Du hast Augen im Kopf, Banner. Benutz sie." „Verzieh dich! Euch dreckiges Gesindel will hier keiner haben!", giftete er und deutete Blaise auf den Zugang, durch den er gerade erst gekommen war.

„Sag mal, geht's noch?! Was fällt dir ein?!", fauchte Ginny fuchtig.

„Das Gleiche könnte ich dich fragen, den hier reinzulassen!", zischte David und zeigte auf Blaise, der seinerseits schnaubte.

„Gastfreundschaft wird bei euch wahrlich groß geschrieben." „Du bist kein Gast, Zabini, du bist eine räudige Kakerlake, die in die Kerker gehört und-... ARGH!", kreischte der Löwe, als Ginny ihm ihren berühmt berüchtigten Flederwicht auf den Hals hetzte.

Dieser jagte den vorlauten Gryffindor durch den kompletten Gemeinschaftsraum, was die Hälfte der Anwesenden lachend, die andere argwöhnisch verfolgte.

„Du dreckiges Miststück! MACH DAS WEG!", schrie David und rief damit noch mehr Leute auf den Plan. So auch Neville, der aufgrund des Radaus, aus seinem Zimmer trat.

Was im Verborgenen liegt (1/?)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt