092. Was uns nicht umbringt, macht uns stärker (2/2)

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Inzwischen war es bereits spät am Abend. Blaise und Charlie waren mit ihrer Suche jedoch erfolglos. Ebenso Hermione und Tonks.

Sie hatten das ganze Schloss und die Ländereien nach Draco abgeklappert. Aufgetaucht war er dennoch nicht. Auch jetzt nicht, als das Abendessen in der Halle allmählich sein Ende fand, was die Freunde frustriert hatten ausfallen lassen.

Als es noch später wurde, begaben Blaise und Charlie sich langsam in die Kerker. Dort hatten sie gleich als Erstes nachgesehen, Draco, wie befürchtet, aber nicht vorgefunden. So wuchs auch das ungute Gefühl in ihnen immer mehr, dass er sich in seinem Zustand richtig aus Hogwarts geflüchtet hatte. Verübeln konnte man es ihm nicht.

Schließlich erreichten sie den Zugang zum Gemeinschaftsraum, vor dem die vier Erstklässler hilflos verharrten, was die zwei verwunderte. Charlie tat sich dann allerdings ein Gedanke auf.

„Habt ihr das Passwort vergessen?" „Nein. Es ist ... uhm...", murmelte einer und sah unsicher zu den übrigen, die nicht so recht wussten, was sie sagen sollten. Ob sie überhaupt etwas sagen sollten.

Blaise und Charlie sahen sich daraufhin skeptisch an, bevor Blaise den Durchgang öffnete und hinein spähte. Auf den ersten Blick sah er nichts Außergewöhnliches, sodass er wieder zu den Kindern schaute.

„Habt ihr was kaputt gemacht?" Die vier schüttelten den Kopf, ehe einer meinte: „Der ... der Schulsprecher... Er hat uns rausgejagt und..." Zu mehr kam der kleine Junge nicht, als Blaise' Kopf herum fuhr „Draco?" und er in den Raum stürzte. Bei seiner zweiten Sondierung entdeckte er den blonden Schopf, der ein wenig am oberen Rand der Couch zu sehen war.

Zu dieser eilte er gleich, während Charlie zu den Kleinen meinte: „Geht in eure Schlafsäle!" Die murrten zwar, da sie schon ins Bett geschickt wurden, widersprachen aber nicht.

In der Zwischenzeit war Blaise an der Couch, über die er verunsichert auf seinen Freund schaute, der zusammengesunken in den Polstern lümmelte und sinnlos ins Feuer starrte.

„Draco?", flüsterte er und beugte sich zu ihm, worauf der Blonde mit dunklen Augen zu ihm schielte.

„Merlin, wo warst du?", begann Blaise. Erleichtert darüber, dass nichts passiert war und Draco auch nicht irgendwie etwas Unüberlegtes getan hatte, wie zum Beispiel abhauen.

„Siehst du doch!", murrte Draco und stierte wieder in die Flammen. Zeitgleich tauchte Charlie auf der anderen Seite auf und hatte damit einen direkten Blick auf die blutverklebten blonden Haare. Denen rückte er mit einem Zauber erstmal zu leibe, ehe er genauer nach der Verletzung sehen wollte. Draco schlug ihm allerdings die Hand weg.

„Lass mich." „Jetzt stell dich nicht so an!", murrte Charlie und setzte erneut an. Diesmal hielt Draco still, sodass er die Platzwunde näher betrachten konnte, bevor er zwei Zauber murmelte, mit denen die Wunde verschwand.

„Ist sonst alles in Ordnung?" „Klar! Ging mir nie besser", zischte Draco sarkastisch, worauf Blaise mit den Augen rollte, ehe er sich in den Sessel Draco gegenüber fallen ließ. Charlie tat es ihm gleich.

„Draco, komm schon", begann Charlie.

„Dippets Aktion war richtig mies, steht gänzlich außer Frage. Aber du hättest auch nicht abhauen dürfen", wandte Blaise ein, zu dem der Blonde finster sah.

„Ach? Hätte ich mich ihm also weiter für irgendwelche Flüche zur Verfügung stellen sollen, bis irgendeiner mal klappt?" „Jetzt sei nicht albern. Natürlich nicht! Aber das war irgendwo kontraproduktiv. Die anderen haben sich so schon das Maul zerrissen, was dadurch jetzt garantiert noch mehr wird." „Denkst du, das hab ich nicht gehört?", sah er wieder bedrohlich zu Blaise, der bitter nickte, dann aber ein wenig schmunzelte. Draco zog daraufhin skeptisch eine Augenbraue hoch, ebenso wie Charlie verwundert guckte.

Was im Verborgenen liegt (1/?)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt