Kapitel 48

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Die Tage im Krankenhaus waren eintönig. Jeder glich dem anderen.
Ich war jetzt seit 5 Wochen wieder hier. Nachhause durfte ich nicht mehr. Derek hatte alles versucht jedoch war dieser Ärztevorstand dagegen. Ein zu großes Risiko nannten sie es. Ich sah es ein. Meine Familie auch. Mittlerweile standen die Prüfungen in der Schule an und Taylor kam zu mir mit seinen Lernsachen und lernte bei mir und mit mir.

Ich unterstütze ihn so gut es ging.

>>Mum? << fragte ich eines Tages als sie bei mir war und in einer Zeitschrift las.
>>Ja ? <<
>>Wirst du nach meinem Tod wieder intensiver arbeiten? <<
Sie sah mich geschockt an merkte aber schnell dass ich es ernst meinte.
>>Ich weiß nicht. <<
>>Ich möchte dass ihr mich in Erinnerung behält aber dass ihr mir nicht nachtrauert. Es wurde kein langes Leben für mich vorgesehen, das akzeptier ich. Aber euer Leben soll noch lange und erfüllt sein.
Bitte fang wieder richtig an zu arbeiten. Ich weiß wie gerne du deine Arbeit machst und bitte triff sich wieder mit deinen Freunden.<<

Eine Mutter kam auf mich zu nahm mich in den Arm und drückte mir einen Kuss auf den Scheitel.
>>Ich verspreche es dir. <<

• • •

In der Nacht wurde ich wach da ich keine Luft mehr bekam. Es fühlte sich an als stünde mein Brustkorb in flammen. Die Nasenbrille hatte ich seit ich zuhause war, nicht mehr bekommen.
Ich rang keuchend nach Luft und die Monitore begannen laut zu piepen. Ich geriet in Panik und der Alarm ging los. Der Alarm für Lebensgefahr.

Die Ätzte wurden aufmerksam und stürmten in mein Zimmer. Sie legten mich auf ein anderes Bett und schoben mich aus dem Raum. Ich sah nichts mehr und hörte nur noch laute Geräusche. Doch lange hielt ich es nicht mehr aus und ich wurde Bewusstlos.

Als ich die Augen langsam aufschlug sah ich meine Eltern in meinem Zimmer. Ich trug wieder eine Nasenbrille und auch den gleichmäßigen Herzschlag konnte ich hören.
>>Hey Schatz. << meine Mutter griff sofort nach meiner kalten Hand.
>>Was ist passiert. <<
>>Es hat sich Flüssigkeit in deiner Lunge gesammelt. Sie haben dir eine Drainage gelegt. <<
Erklärte mir mein Vater. Ich fuhr meinen Rechten Rippenbogen entlang und tatsächlich fühlte ich einen Schlauch.

>>Ariana. Wie geht es dir? <<
Derek kam ins Zimmer. Er sah professionell gut aus. So wie immer.
>> Ich hab schlechte Nachrichten Mr und Mrs. McAvoy. Ariana? Der rechte Lungenflügel ihrer Tochter stellt langsam seine Funktion ein da der Krebs so weit fortgeschritten ist. Die neuen Bilder haben ergeben, dass sich zu viele neue Metastasen gebildet haben. <<

Es traf mich nicht . Meine armen Eltern aber zu heftig. Dass muss der größte Schock für sie sein. Diese Nachricht war bereits mein Todesurteil. Meine Mutter schluckte schwer. Sie konnte sich kaum noch auf den Beinen Halten und somit fuhr mein Dad sie nachhause nachdem ich ihnen versichert hatte klar zu kommen. Sie würden bald wieder kommen dass wusste ich.

• • •
Zwei Wochen waren vergangen. Die Ärzte nannten mich ein medizinisches Wunder. Auch Taylor hatte die Prüfungen erfolgreich absolviert und nun einen High School Abschluss den er mir stolz präsentierte. Er hatte als einer der besten Abgeschlossen.

>>Lexi auf ein Wort. <<

>>Was gibts Prinzessin? <<

>> Wie wird es sein? Wird es weh tun? <<

Sie schluckte schwer.

>>Nein dafür wird Dr. Shepherd sorgen. Du wirst ständig müde sein und viel schlafen. Du wirst immer weniger gute Tage haben. Keine Kraft zum aufstehen und ziemlich lustlos sein. Du wirst aufhören zu essen. Dir wird es schwer fallen zwischen Traum und Realität zu unterscheiden und zwischen Schlaf- und Wachzustand hin und her dämmern, bekommst aber noch mit was andere reden oder ihre Anwesenheit. Und irgendwann wirst du das Bewusstsein ganz verlieren. <<

>>Danke.<<

Sie kniff mir in die Wange und machte sich dann wieder an die Arbeit mir Blut abzunehmen und meine Medikamente abzufüllen. Das machten die Pfleger jetzt alle in meinem Zimmer. Viele leisteten mir nur Gesellschaft. Andere unterhielten sich viel mit mir so wie Thomas, Lexi und Schwester Astrid.

• • •
Heute war kein guter Tag. Ich war nich ansprechbar und durchgehend müde. Ich war nur selten bei Bewusstsein. Meine Lunge wurde immer schlechter und der rechte Lungenflügel stellte schließlich ganz seine Funktion ein. Auch meine Nieren funktionierten nicht mehr. Ich war also eine lebende Tote geworden.

Ich lag nur noch in meinem Bett und hörte den Geräten beim Arbeiten zu. Konnte mich aber nicht bewegen. Überhaupt war ich viel zu müde. Das aufschlagen der Augen raubte mir sehr viel Kraft und auch das sprechen war nur noch sehr begrenzt möglich.

Meine Familie kam sehr oft und war einfach nur hier. Auch Derek war oft bei mir. Er hatte meinen Eltern gesagt, dass wenn sie kommen sie sich normal mit mir oder untereinander unterhalten sollten. Ich konnte sie alle hören. Manchmal schlug ich die Augen auf und sah sie alle hier an mein Bett. Sie waren alle stiller doch sie bemühten sich trotzdem gute Laune mitzubringen.
Ich konnte mittlerweile nicht mehr wahrnehmen wer aller hier war.

• • •

Taylor ging oft mit mir Duschen doch ich wusste nie ob es real oder ein Traum war. Ich fühlte mich schwer aber auch gleichzeitig so leicht. Ich schlief sehr viel und war nur selten noch wach. Die Tage wurden immer weniger an denen ich überhaupt noch ansprechbar war. Ich wollte aufwachen. Ich kämpfte mit meinem Bewusstsein. Ich machte langsam die Augen auf. Die Sicht war erst verschwommen doch langsam wurde sie klarer.

>>Hey<< krächzte ich.
>>Omg hey Ariana! <<
Meine Mum und auch meine Brüder waren sofort hier.
Wenige Minuten später war auch mein Dad mit Derek im Zimmer.
>>Wie fühlst du dich Prinzessin? << fragte mich Derek.
>>Müde. <<
Meine Mutter hatte Tränen in den Augen. Sarah stand an Mike gelehnt und schluchzte leise.
Auch Mikes Augen waren nass. Er hielt seinenVerlobte aber tapfer im Arm.

Ihr Babybauch war wieder gewachsen. Ich sah zu den Beiden. >> Darf ich mal fühlen? <<
Sarah lächelte und kam langsam auf mich zu. Mike gleich hinter ihr.
Sie nahm meine kalten knochigen Hände und legte sie auf ihren Bauch. Ich konnte dumpfe Tritte gegen meine Hand spüren.
Mir kamen die Tränen. Es war ein Wunder dieses Wesen da drinnen.

>>Bleib stark kleine Maus. Deine Eltern brauchen dich. Du hast dir eine großartige Familie ausgesucht kleine Lilly << flüsterte ich leise.

>>Lilly? << fragte Mike
>>Ja das ist mir so eingefallen ich weiß dass ihr noch nicht wisst was es wird.  Doch für mich wird es Lilly sein. <<
>>Dann hast du eine eigene kleine Vorstellung. << lächelte Sarah.

extinguished - Wie ausgelöschtWhere stories live. Discover now