Kapitel 37

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Ich fand mich irgendwann in meinem Auto wieder. Ich bin gerannt ohne zu denken. Langsam wurde das Durcheinander in meinem Kopf wieder klarer. Ich konnte aber immer noch nicht fassen was ich da gerade gesehen hatte. Ich wollte es nicht. Die Uhr zeigte vier Uhr an. Jetzt sollte ich mich mit dem Menschen treffen der mir gerade das Herz herausgerissen hatte. Jedoch hatte sich dieses Treffen ja jetzt erübrigt. Ja ich wollte die Beziehung beenden. Aber nicht weil ich ihn nicht mehr liebe sondern um ihn davor zu beschützen in den Abgrund zu stürzen. Ich liebte ihn noch immer wie am ersten Tag. Und es ist die reinste Folter ihn jetzt einfach mit einer anderen zu sehen. Ich wusste momentan nicht wohin mit mir, was ich denken oder tun sollte. Das einzige was ich momentan fühlte war eine unendliche Leere in meiner Brust. Das Bild die zwei zusammen zu sehen wollte einfach nicht aus meinem verschwinden.

Etwas tropfte auf meine Hose und hinterließ einen nassen kleinen Kreis. Ich sah in den Spiegel und bemerkte, dass mir stumm die Tränen herunter rannen. Jedoch trat kein Laut aus meiner Kehle hervor. Zu allem Überfluss begann es schließlich zu donnern und es verirrten sich die ersten Regentropfen auf die Windschutzscheibe. Es dauerte nicht lange und es begann heftig zu schütten. Über mir war nun ein heftiges Gewitter. Nun saß ich hier in meinem Auto mitten im Gewitter und lass nun all meinem Frust und Schmerz heraus. Ich schrie und hämmerte mit den Fäusten gegen das Lenkrad.

Diese Welt war so verdammt ungerecht. Aus der Windschutzscheibe konnte ich nichts mehr sehn da es so stark regnete. Wenn ich jetzt losfuhr, dann würde ich mir mein Grab selber schaufeln. Doch das war mir egal. Es machte keinen Unterschied mehr. Also startete ich den Motor und fuhr los.
Die Scheibenwischer liefen auf Hochtouren.

Irgendwann war ich zuhause angekommen. Am liebsten würde ich mich übergeben.  Ich stieg aus dem Auto aus und schlurfte ins Haus. Niemand war zuhause. Also führte mein Weg mich direkt hinaus in den Garten. Der Regen prasselte vom Himmel, doch das machte mir nichts aus. Ich stand einfach nur da. Und fühlte nichts. Es war okay so. Es war okay das Chris jemanden gefunden hat mit dem er glücklich war. Ich gönnte es ihm. Es war meine Schuld. Ich hatte ihm eben nicht das gegeben dass er eigentlich brauchte. Ich hoffe Hanna konnte es.

Ich weiss nicht wie lange ich hier schon stand. Irgendwann kam Emmet und fand mich.
>>Ariana!<< rief er. Doch ich konnte ihm nicht antworten. Meine Brust war wie zugeschnürt.
>>Ariana! Was machst du hier? Es schüttet!<<
Doch ich bewegte mich keinen Millimeter. Ich spürte nur wie mich von links und rechts jeweils 2 Hände mich nahmen und mitzerrten.  Wo kam denn Zac auf einmal her? Ich realisierte das alles nicht. Erst im Haus fühlte ich wie kalt es draußen eigentlich war. Meine Zähne klapperten unkontrolliert aufeinander.

Doch nichts konnte mich wärmen. Ich war innerlich erfroren. Niemand konnte mir momentan helfen.
Meine Mutter eilte auf mich zu als sie mich sah. Mein ganzer Körper war taub. Ich war wie ausgelöscht. Von innen heraus. Mum nahm mich in die Arme und hielt mich fest.

Ich konnte nicht reden. Mein Hals war wie zugeschnürt und das schienen alle zu wissen. Niemand fragte nach was passiert ist. Niemand traute sich zu sprechen.
Sie waren einfach nur alle da. Meine Brüder und meine Mum.
Sie spendeten mir halt und Geborgenheit. Doch ich erlaubte es mir nicht mich fallen zu lassen. Ich konnte nicht.

>>Schatz, geh dich bitte umziehen sonst wirst du noch krank <<

Meine Mum nahm drückte mir liebevoll einen Kuss auf und schob mich Richtung Treppe.
Langsam setzte ich einen Fuß vor den anderen. Ich wusste nicht wie aber irgendwie fand ich den Weg in mein Zimmer in meinen Kleiderschrank und ich zog mich um. Jogginghose und T-Shirt. Wenn ihr fragt welche Farbe mein Shirt hat? Ich wusste es nicht. Denn auf sowas konnte ich nicht achten.

Irgendwann klopfte es. Taylor trat ein.
>>Was ist passiert? Warst du nicht bei Christian?<<fragt er mich. Ich schüttelte nur den Kopf.
>>Christian ist jetzt glücklich.<< sagte ich monoton.

extinguished - Wie ausgelöschtWhere stories live. Discover now