thief of my heart ~stay with me #1

6. Kapitel

„W... woher..?", stotterte ich völlig überfordert, wobei ich noch immer starr an die Wand vor mir blickte.

„Mia Darling, das hier ist gar nichts im Vergleich dazu, was wir noch alles über dich wissen. Du nennst es peinlich, wie wir an unser Geld kommen und somit durchs Leben, doch eines solltest du dir merken..!", flüsterte Louis weiterhin, diesmal jedoch mit diesem klaren Triumph in der Stimme. „Wir verrichten unsere Arbeit genau! Wir hinterlassen keine Spuren, wissen aber trotzdem über alles und jeden Bescheid, mit dem wir zu tun haben."

Grinsend trat er einen Schritt zurück und schmunzelte anschließend sichtlich stolz vor sich hin, während er mich genauer betrachtete. Ich hingegen war noch völlig unfähig überhaupt irgendetwas zu machen. Dies übernahm nun Louis für mich, indem er mich zurück auf die Couch beförderte und anschließend irgendetwas mit den Jungs besprach, wobei ich allerdings überhaupt nicht hinhörte.

„Louis lass sie erst mal zu sich kommen und mach das, weshalb ich dich angerufen habe.", drang Zayn's lachende Stimme zu mir durch.

Besaßen die auch nur im Ansatz so etwas wie ein Herz? Mit noch immer offenem Mund sah ich zwischen den dreien hin und her. Was sollte Louis tun? Verwirrt schüttelte ich den Kopf und kam so wieder zu mir. Abwartend stand ich also an der Sofakante und sah zu wie Louis kurz verschwand und anschließend irgendwo in meinem Badezimmer herum kramte. Kurz darauf kam er mit einer Schüssel voll Wasser, sowie einigen Utensilien aus meinem Erste Hilfe Kasten zurück.

„Setzt dich!", wies er mich an, wobei ich diesmal nicht mit ihm diskutierte, sondern tat, was er sagte. Er krempelte mir die Hosenbeine hoch, bevor er weitersprach. „Es wird jetzt kurz brennen. Nicht schreien!"

Und kaum hatte er diese Worte ausgesprochen, griff er auch schon nach meinen Knöcheln, um meine Füße in das Wasser zu tauchen. Schmerz, jedoch hauptsächlich Wärme durchströmte augenblicklich meinen Körper. Es brannte kurz, tat anschließend jedoch mehr als gut und ich hätte es sogar genießen können, wäre es nicht Louis, der dort soeben die Gewalt über den unteren Teil meines Körpers hatte.

Skeptisch sah ich ihn an, was er jedoch nicht bemerkte, da sein Fokus auf meinen Füßen lag, welche er im nächsten Moment mit einem weichen Waschlappen säuberte. Wieso tat er das? Vor allem, ich studierte Medizin. Ich war mir ziemlich sicher, dass sie das ebenso wussten, weshalb es mich schon wunderte warum er mich das nicht selbst tun ließ. Wieso half er mir überhaupt? Er hasste mich und ich hasste ihn, ganz so wie die andern vier auch.

Das Gefühl von Wohltuung und leichtem Kitzel lenkte mich von meinen Gedanken ab und brachte mich dazu, nur ihn zu beobachten. Ich spürte wie sich meine Muskeln unter Louis' Berührungen langsam erwärmten und dadurch entspannten. Er sah dabei nicht einmal zu mir auf, sondern verrichtete still seine Arbeit. Ich zuckte kurz zusammen, als er eine der offenen Stellen traf, woraufhin er zu mir aufsah, mich jedoch nur mit emotionslosem Blick anschaute. Langsam nahm er meine Füße aus dem Wasser und trocknete sie einzeln ab. An den Wunden tupfte er lediglich behutsam darüber. Anschließend holte er das Fläschchen mit Desinfektionsmittel von Tisch. Seine Augen fielen erneut zu mir, wobei er mich mit seinem Blick durchbohrte. Keiner sagte etwas, bis er die Stille brach.

„Zayn!", rief er, woraufhin dieser aus der Küche kam, in die er kurz zuvor mit Liam verschwunden war.

Aus dem Augenwinkel sah ich ihn dann auch schon auf uns zukommen. Louis hingegen blickte noch immer zu mir und wartete ab, bis Zayn neben mir stand.

„Mia, sieh mich an.", flüsterte er, drehte meinen Kopf zu ihm und unterbrach somit den Blickkontakt zwischen Louis und mir.

„Mh?", nuschelte ich fragend und sah Zayn anschließend zu, wie er mir ein Stück seiner Lederjacke hinhielt. „Ich kann nicht glauben, dass ich das zulasse.", hörte ich ihn viel mehr zu sich selbst nuscheln. „Beiß hier rein.", entgegnete er anschließend bestimmend, woraufhin ich ihn mit hochgezogener Augenbraue ansah.