Kapitel 41 - Wehe, Harold

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3LAU - How You Love Me ft. Bright Lights♫

»Saßen wir echt so lange da drin, dass die Sonne schon komplett unter gegangen ist?«, frage ich erstaunt, während wir durch den leeren Strand spazieren.

Das melodische Lachen vom Lockenkopf entfacht eine wohlfühlende Wärme in mir. »Ja«, antwortet er mir grinsend. »Du hattest solche Probleme mit deinem Baguette, da war das doch klar, dass wir länger brauchen werden.«

Beim Gedanken ans Essen, werde ich rot. Nicht nur, weil Harry meinte, eine Serviette spielen zu müssen, sondern weil ich irgendwann wieder nach Gabel und Messer griff, weil der Lockenkopf sich darüber lustig gemacht hat, dass ich ein einfaches Baguette nicht schneiden kann. Ich wollte ihm das Gegenteil beweisen – ist natürlich schief gegangen. Um meine Verlegenheit zu vertuschen, schlage ich ihn gespielt eingeschnappt gegen den Oberarm. »Du bist ein Arsch!«

Wieder dieses wundervolle Lachen. »Das sagst du ziemlich oft in letzter Zeit, ich glaube es tut dir nicht gut, so viel Zeit mit mir zu verbringen.«

Ich lache und schüttle den Kopf. Eigentlich fühle mich lebendiger als jemals zu vor. »Tja, stimmt wohl.«

»Und obwohl du das weißt, bist du trotzdem hier«, fügt er schelmisch grinsend hinzu.

Meine Mundwinkel heben sich ebenfalls. »Und trotzdem bin ich hier«, wiederhole ich bestätigend und verschränke meine Hände hinter meinem Rücken, während wir schweigend nebeneinander hergehen.

Aus dem Augenwinkel heraus kann ich sehen, dass Harry stehen bleibt und sich bückt. Ich sehe zu ihm und runzle die Stirn. »Was tust du da?«, frage ich, während er seine Schuhe von seinem Füßen streift, ebenso seine Socken.

»Na, was wohl?«, stellt er mir die Gegenfrage, während er auch noch seine schwarze Hose hochkrempelt.

»Mit den Füßen ins Wasser, wahrscheinlich«, sage ich – schäme mich ein wenig dafür, dass ich so eine dumme Frage gestellt habe - und beobachte ihm dabei, wie er Richtung Meer marschiert. Seine Schuhe und Socken hat er dabei einfach im Sand liegen lassen. »Na gut, dann ändere ich meine Frage: Wieso tust du das?«

Harry zuckt mit den Schultern. »Man kann selten hier am Strand einfach entspannt durch das Wasser laufen – außerdem ist es inzwischen angenehm kühl«, erklärt er und nickt in meine Richtung. »Du solltest auch herkommen.« Beim letzten Satz grinst er mich an.

Ich ziehe die Augenbrauen hoch. »Also, ich wette mit dir, dass das Wasser nicht kühl, sondern kalt ist.«

»Wette verloren, ich stehe im Wasser und sage, es ist kühl.«

Einen Moment sehen wir uns an – Harry grinsend, während ich die Augenbrauen hochgezogen habe (Und wieder hasse ich die Tatsache, dass ich nicht nur eine Braue hochziehen kann. Jetzt mal im Ernst, das würde viel mehr Eindruck machen!) -, bis ich seufze und ebenfalls meine Füße von meinen Schuhen befreie.

Triumphierend grinst Harry mich an. »Nur um das klar zu stellen«, sage ich, während ich mich dem Wasser nähere, »ich will nur gucken, ob das Wasser wirklich kühl ist.«

»Natürlich«, lacht der Lockenkopf, während er noch weiter ins Wasser rein geht und ich bekomme mit den Füßen eine leichte Welle ab. Von wegen, kühl!

»Das Wasser ist total kalt, du Lügner!«, kreische ich, während ich zurück springe.

Harry lacht laut, während er fast bis zu den Knien im Meer steht. Dass seine schwarze Hose dabei nass wird, scheint ihm total egal zu sein. »Nein, du benimmst dich einfach nur wie ein Mädchen!«, ruft er mir zu. Ich kann sein Grinsen bis hierhin sehen.

»Ich bin ein Mädchen!«

»Also eigentlich ...«, beginnt der Lockenkopf wieder irgendwas gemeines zu sagen, während er ein bisschen weiter zum Ufer geht.

»Wage es ja nicht, Harold«, warne ich ihn und hebe drohend den Zeigefinger.

Belustigt verschränkt er die Arme vor der Brust und bleibt stehen. Das Wasser geht ihm jetzt ungefähr bis zu den Knöcheln. »Sonst was?«

Ich mache ihm nach und verschränke ebenfalls meine Arme. »Sonst gehe ich«, sage ich so überzeugend wie möglich.

Das Grinsen verwandelt sich in ein Schmunzeln, während er sich wieder in Bewegung setzt und erst stehen bleibt, als er unmittelbar vor mir ist.

»Ach, würdest du?«, fragt er leise, während er zu mir herunter sieht.

Er ist mir so nahe, dass ich das Grün in seiner Iris trotz der Dunkelheit deutlich erkennen kann. Meine Knie werden weich. »Ja«, lüge ich, obwohl ich es besser weiß.

Einen Moment lang sehen wir uns in die Augen – als würde Harry versuchen wollen, mich dazu zu bringen, die Wahrheit zu sagen – bevor ich den Boden unter meinen Füßen verliere. Wortwörtlich: Ich spüre, wie mich seine Hand sanft unter meine Kniekehle packt und eine andere unter meinen Rücken seinen Platz findet. Ein kurzes erschrockenes Quieken entweicht meiner Kehle, ehe ich realisiere, was der Lockenkopf da gerade tut.

»Harry, lass mich runter!«, beschwere ich mich und zapple in seinem Armen herum, während er sich schon in Bewegung gesetzt hat.

»Nicht so zappeln, Ava-Grace, sonst lasse ich dich jetzt schon fallen«, lacht er und geht ins Meer hinein. Mir schwankt nichts gutes dabei, dass er ins Wasser geht, während er -

»Warte, was?« Erschrocken sehe ich ihn an. »Was heißt hier denn jetzt schon?!«

Der Lockenkopf lacht nur und geht unbekümmert weiter.

»Harold, geh wieder zurück, bitte!«, bettle ich, während ich zu ihm hoch sehe. 

Er bleibt stehen und für einen Moment habe ich Hoffnung, dass er mich tatsächlich wieder zurück trägt, aber dann fragt er: »Irgendwelche letzten Worte, Mylady?«

»Harry, wehe«, sage ich drohend und kralle mich fest an seinem T-Shirt fest.

»Sonst was?«, lacht er und zieht die rechte Augenbraue hoch.

Ich sehe unter uns zum kalten Wasser, bevor ich wieder zum Lockenkopf sehe. »Sonst-« Ich kann nicht weitersprechen, da ich – mit meinem Hintern voraus – Bekanntschaft mit dem Meer mache.

Für einen Moment scheint mich die Kälte zu lähmen, doch schnell fange ich mich wieder. Nicht lange brauche ich, bis ich den Boden unter meinen Füßen fühle und mich aufrichten kann. Luftschnappend komme ich wieder an die Oberfläche und sehe ihn geschockt und zitternd an.

Harry hält sich lachend den Bauch und zieh mich an. »Entschuldige«, sagt er atemlos, »wolltest du noch etwas sagen?«

*

[Tag 15 / Tag 21]

JA HI ICH BIN WIEDER DA. 

Ich weiß, es kam lange nichts mehr von mir. Tut mir auch leid, aber ich hatte irgendwie viel um die Ohren und vor allem die Motivation hat gefehlt. 

Aber es wird besser, ich verspreche es. (Genauso werden die Kapitel besser. Ich weiß, zur Zeit geht das alles nur schleppend voran.)

Bis zum nächsten Kapitel, aye?

A

THREE WEEKS » Harry StylesWhere stories live. Discover now