Kapitel 23 - Klarheit

4.8K 260 34
                                    

»Oh, mein Gott! Hast du das gesehen?!« Kira deutet aufgeregt mit dem Finger auf das große Wasserbecken vor uns und hüpft wie ein kleines Kind auf ihrem Platz auf der langen Bank herum

Oops! This image does not follow our content guidelines. To continue publishing, please remove it or upload a different image.

»Oh, mein Gott! Hast du das gesehen?!« Kira deutet aufgeregt mit dem Finger auf das große Wasserbecken vor uns und hüpft wie ein kleines Kind auf ihrem Platz auf der langen Bank herum.

Ich habe schon längst aufgehört, ihr in irgendeiner Weise wirklich zu zu hören. Stattdessen hat sich mein Schalter auf ›Energiesparmodus‹ geschaltet: Ich gebe ab und zu ein Geräusch von mir, wenn die Begeisterte etwas sagt – obwohl 90% ihrer Sätze einfach nur Nacherzählungen von dem Geschehen vor uns sind, bei dem ich sowieso nur halb aufpasse – oder ich klatsche einfach mit, wenn alle anderen Menschen hier es auch tun.

So langsam fange ich an es zu bereuen, gesagt zu haben, ich hätte keinen Hunger. Es hat sich nämlich raus gestellt, dass ich doch Hunger habe – nur hat die Show schon längst angefangen und die Anderen sind sonst wohin gegangen um zu essen. Leider ist auch mein Orientierungssinn nicht der Beste, deswegen würde ich vermutlich nicht einmal einen Essensstand oder den Weg zurück finden – nicht, dass Kira mich gehen lassen würde. Sonst würde ich doch ihre ›aufregende‹ Delfin-Show verpassen. Obwohl es für mich alles andere ist. Wie gesagt: Ich befinde mich derzeit im Energiesparmodus – und das nicht nur wegen meinem fehlenden Schlaf.

Ich zucke zusammen, als ich mit kaltem Wasser bespritzt und somit aus meinen Gedanken gerissen werde. Während ich es unangenehm finde, dass meine Jeans nun nass ist und anfängt zu zwicken, scheint Kira alles andere mehr zu kümmern. Sie quiekt vergnügt auf und klatscht in ihre Hände.

»Wie kannst du nur so begeistert davon sein, ein paar Delfinen beim Springen durch irgendwelche Reifen zu zusehen?« Und dabei noch eine zwickende Jeans an zu haben.

»Na, weil Delfine echt süß sind!«

»Ich glaube ja, dass die Delfine es hier nicht so toll finden«, murmle ich leise und stütze mich mit meinen Ellenbogen auf meine Knie, während ich einen, gerade springenden, Delfin mit meinen Augen verfolge.

»Was hast du gesagt?«, fragt Kira, die wohl denkt, dass ich bin ihr gesprochen habe.

»Nichts, vergiss es.« Ich schüttele den Kopf und schlage die Augenlider nieder.

Scheinbar scheint sie es auch nicht weiter wissen zu wollen, denn sie konzentriert sich ab da nur noch für die Show.

»Mann, ich hab echt Hunger«, klagt Kira, während wir uns immer weiter vom Show-Platz entfernen. Ihre dünnen Hände hat sie hinter ihrem Kopf verschränkt, während sie mir einige Schritte voraus ist.

Ich sage nichts dazu und trotte einfach hinter ihr her. Den Hunger habe ich schon vor Ende der Show nicht mehr gespürt und tue es auch jetzt nicht.

»Was meinst du, wo sind die Anderen gerade?«, fragt sie und sieht mich über ihre Schulter hinweg an.

»Weiß ich nicht«, ich zucke mit den Schultern, »Wir sollten sie anrufen.«

»Ich hoffe, einer von denen hat daran gedacht, seinen Ton anzumachen«, murmelt sie leise vor sich hin, während stehen bleibt und ihr Smartphone aus ihrer hinteren Hosentasche zieht.

THREE WEEKS » Harry StylesWhere stories live. Discover now