29. Kapitel

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Vorsicht. Das einzige was jetzt noch zählt. Geräuschlos durch die trockenen Büsche laufen und den Blick wachsam in alle Richtungen schweifen lassen. Auf dem Moor ist es toten Stille kein Tier gibt in der Hitze ein Laut von sich. Bis mein Magen entscheidet das es zu still ist. Das Knurren hallt laut in meinen Ohren wider und ich schüttel meinen Kopf um das Geräusch und meine lästigen Gedanken zu vertreiben.

Ich halte Wache mit einem weiteren Wolf der gleichzeitig noch auf mich aufpasst. Meine Ohren sind gespitzt als ich ein Rascheln höre, es ist aber vermutlich nur ein sanfter Wind der die trockene Luft bewegt.

In meinem Kopf höre ich immer noch Lyens heulen als Jariel ihr meine Nachricht überbracht hat begleitet von dem leisen Winseln der Welpen. Ich kneife meine Augen zusammen und versuche einfach an nichts zu denken was mir leicht fällt da ich furchtbar müde bin und schon seit einer Ewigkeit nicht mehr geschlafen habe.

"Endlich" erleichtert seufze ich auf als ein Schemen auf mich zu kommt. Meine Ablösung!
Ich warte bis der Wolf neben mir steht und laufe dann taumelnd zu meinem Bau. Ich schmiege mich an die warme und trockene Erde, werde durchströmt von Erinnerungen als Pamu noch neben mir schlafen musste und sein Duft hängt noch leicht in meiner Nase.

Rauch!
Ich springe auf, renne aus dem Bau und sehe mich um. Panisch rennen Wölfe im Moor und im Lager herum. Es hat Ewigkeiten nicht mehr geregnet und das Feuer breitet sich rasend schnell aus.

"Zum Fluss!" Brülle ich den rennenden Wölfen zu. Diese gehorchen mir blind und jagen Richtung Fluss davon.

Ich renne zu Lyens Bau und helfe ihr mit den Welpen oder versuche es zumindest.

"Helft mir" schreie ich über den Lärm. Einige Wölfe kommen und nehmen mir Lyens Welpen ab.

Ich kontrolliere jeden Bau während der Qualm immer dichter wird und mein weißes Fell schwarz färbt. Es scheint von überall her zu kommen und ich spüre schon die Hitze.

Hustend und mit tränenden Augen renne ich als letzte aus dem zerstörten Lager. Ich sehe den Fluss und auf der anderen Seite den Wald. Das Wasser ist aufgewühlt von den vielen Wölfen, und dadurch das es so seicht, ist es auch braun vom Schmutz der aufgewirbelt wird.

Ich folge ihnen und stürze mich in das angenehm kühle Nass. Der Ruß wird aus meinem Fell gewaschen und ich schleppe mich tropfend ans Ufer. Die Wölfe stürzen mir panisch und mit geweiteten Augen entgegen.

"Menschen!" Ist das einzige was ich höre und verstehe sofort warum sie so Angst haben den bei den Menschen ist der Tod sicher doch beim Feuer kann man durch den Fluss, eigentlich mehr Bach, ausweichen.

Sie haben schon Pamu getötet das lasse ich ihnen nicht ein zweites mal durchgehen.

Ich renne in den Wald und sehe einen auf der Lichtung. Ich stürze auf den Jäger zu und schlage das Gewehr aus seinen Händen. Ich springe hoch ein Schuss ertönt und ich höre die erschrockenen Schreie der Wölfe.

Bevor der Mensch sein Messer zücken kann zerfetze ich ihm die Kehle. Schreiend und Blut sprudelnd sinkt er zu Boden, sein Tod ist sicher. Ich renne suchend los. Es waren drei Menschen bleiben nur noch zwei. Ich rase wie von Sinnen die Nase dicht am Boden. Das Blut hat mich in einen Rausch gebracht und ich will nur noch töten. Auf einer Lichtung finde ich die beiden anderen und springe heulend los. Ihr Schicksal ist besiegelt.

Ich renne auf ihn zu und ein lautes Knurren kommt aus meiner Kehle. Erschrocken zucken die beiden in meine Richtung doch ein anderer Wolf nutzt das aus und fällt über den Hinteren her. Ich kann die beiden nicht weiter beachten da der zweite Jäger auf mich zielt.  Zusammengekauert weiche ich zurück. Er wird mich töten!

Der albino WolfWhere stories live. Discover now