8 . Kapitel

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Langsam läuft Ahron den Abhang hinauf zu mir. Ich sehe ihm teilnahmslos entgegen, verberge meine Angst hinter einer Fassade. Langsam baut er sich vor mir auf. Seine Lefzen sind hochgezogen und ich sehe seine weißen Zähne, die mich ohne zu zögern zerfleischen würden. Ich versuche nicht zurück zu weichen, und ducke mich leicht. Mit einem Ruck schnellt er nach vorne und versenkt seine Zähne in meinem Ohr.

Kein Laut ertönt aus meinem Maul und ich bleibe starr stehen, während das Blut auf den Boden tropft. Langsam hebe ich meine Schnauze, das Rudel heult gierig auf. Sie wollen mehr Blut. Ich habe es verdient denke ich mir nur. Ich würde ihn sofort zurückbeißen, doch mir ist bewusst, das Ahron das tun muss, würde er mich einfach so zurück kommen lassen, würde er schwach wirken.

Ahron ist nicht ungerecht und er weiß wann genug ist, er lässt sich von seinem Rudel nicht anstacheln. Mit einem lauten Knurren bringt er die Wölfe zum Schweigen.

Er sieht unheimlich aus, wie er da mit gesträubtem Fell steht, die Sonne geht hinter ihm auf und ich kann ihn nur als dunklen Schemen sehen, während die Strahlen um ihn tanzen, ich dagegen stehe geduckt und mit zusammengekniffenen Augen vor ihm. Ich gehe einen Schritt auf ihn zu, er wendet mir seinen riesigen Kopf zu und knurrt warnend.

Kurz zucke ich zurück, aber dann gehe ich mit einem Schritt auf ihn zu.
"Was willst du hier?" Knurrt er und seine braunen Augen fixieren mich voller Abscheu, unsicher erwidere ich seinen Blick, sehe aber schnell auf den Boden vor mir, innerlich brodel ich, wäre ich nicht in dieser Situation, ich würde auf ihn losgehen.
"Ich gehöre zu diesem Rudel, es ist mein Recht hier zu sein." Antworte ich laut genug das das Rudel es hören kann. Die Wölfe protestieren leise, aber Ahron ignoriert sie gekonnt.
"Denk ja nicht, dass du willkommen bist" Knurrt er, dann dreht er sich um, wobei sein Schwanz hart und absichtlich auf meine Wange trifft. Ich sehe ihm nach, er verschwindet in seinem Bau, auch die anderen Wölfe gehen nach einer weile als ich mich nicht bewege und sie anfangen sich zu langweilen.

Ich laufe langsam zu meinem alten Bau, der Geruch verrät mir das in der Zwischenzeit niemand eingezogen ist. Ich schlüpfe hinein und ich kann Leenas schallen Geruch erkennen. Es ist Ewigkeiten her, ihr Geruch sollte hier nicht mehr sein.

Ratlos sehe ich mich um, dann entscheide ich mich für draußen, um mich etwas in die Rudelgemeinschaft einzugliedern. Rastlos streife ich durch das Lager und beobachte wie die Wölfe ihre Aufgaben erledigen,  zu meinem Verdruss spüre ich einen Stich von EifersuchtAls ich mich neben einen Haufen seltsamer Äste lege, passiert es: Ein Stein trifft mich hart an der linken Flanke. Ich werfe einen Blick über die Schulter und entdecke einen jungen Wolf der von einem Pulk anderer umgeben ist.(Bild oben)


Er ist nicht viel jünger als ich und er hat schönes schwarzes Fell, das in der sommerlichen Wärme glänzt. Seine blauen Augen sind auf mich gerichtet und ich kann erkennen das er grinst, gereizt springe ich auf. Ich knurre nicht. Keine Gefühle zeigen, sie machen dich schwach und schwache sind besiegbar, zeig keine Gefühle, sie sind hinter deiner zu hohen und dicken Mauer versteckt. Ich laufe einfach los und ignoriere die Stimme von dem jung Wolf, der mir hinterher heult, unterstützt von den anderen. Ich komme an dem Bau von Milan, einem Freund von Leena, vorbei, ich kenne ihn noch aus der Zeit als alles noch in Ordung war und ich in einer Höhle unter der Erde Milch getrunken habe. Ich kann riechen, das er sich mittlerweile eine Gefährtin gesucht hat, sie wohnen zusammen in dem Bau, vor dem ich stehe. Ich setzte mich auf meine Hinterpfoten und warte darauf das einer der beiden auftaucht.

Die Sonne wandert langsam weiter, ich bewege keinen Muskel.

"Wo hast du gelernt so lange still zu sitzen?" Fragt eine Stimme ich zucke nicht zusammen, innerlich sterbe ich fast vor Schreck. Ein Schatten taucht neben mir auf dem Boden auf und ich sehe aus dem Augenwinkel wie sich Avis neben mich setzt. Ich antworte ihm nicht sondern warte.

Der albino WolfWhere stories live. Discover now