16. Kapitel

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Panisch weiche ich ihnen aus und stoße gegen einen weiteren Wolf. Sie nehmen mich in ihre Mitte und transportieren mich so aus dem Tal. Wir laufen eng aneinander so das ich keine Chance habe zu entwischen. Ein Pfad der seitlich von dem Berg den wir gekommen sind in eine Schlucht führt und dort zwischen den Bergen in unterirdische Höhlen mündet.

Diese Höhlen gehen wir lange schweigend entlang und ich verliere in der völligen schwärze schnell die Orientierung was, wie ich glaube, auch der Sinn von der ganzen Aktion ist.

Ich atme erleichtert auf als wir wieder aus dem unterirdischen Tunneln heraus kommen und ich so schnell wie möglich die widerlichen Dämpfe zu vergessen versuche.

Zu meiner Verwunderung sind wir in eine Art Paradies eingeschlossen von fast senkrechten Bergen und diese Höhlen sind wie ich sehe die einzige Möglichkeit hinein zu kommen.

Sanfte hügelige Wiesen liegen vor mir in der Sonne. Ein Bach fällt in einem wunderschönen Wasserfall von einem Regenbogen begleitet nach unten und endet dort in einem See dessen Abfluss sich durch die Wiesen bis hin zu einem kleinen Wäldchen am ende des Talkessels windet. Ich staune nicht schlecht als ich das geeignete Gebiet für Baue sehen die von Natur aus schon im Felsen sind.

Viele Wölfe sind hier und starren mich voller Hass an. Sie stehen auf Felsen oder sonnen sich im Gras. Ich wundere mich darüber aber ducke mich um ihnen zu zeigen das ich ihnen keinen Grund geben will mich anzufahren und zu zerfleischen. Ich werde in eine Höhle gebracht die in Dunkelheit endet.

Ich bekomme einen harten Stoß und stolpere, falle hart auf meine Seite und Schmerz zuckt durch meine Wunde. Langsam richte ich mich auf und werfe kurz einen Blick nach hinten. Die Wölfe haben zwei Wachen vor dem Eingang postiert und ich laufe langsam in die Dunkelheit.

Ich taste mich vor mit den Pfoten und suche immer nach einer Wand. Ich laufe dicht an der seitlichen Wand um keinen Eingang zu verpassen. Lange Zeit laufe ich in der Dunkelheit um ein paar Biegungen und sehe schon lange das Licht des Eingangs nicht mehr.

Ich sehe gar nichts mehr außer der Dunkelheit und der stickigen Luft.

Ein leichter Luftzug lässt mich stehen bleiben und ich hebe meine Schnauze. Klare Luft kommt in meine Richtung geströmt. Ich renne los und sehe bald einen Ausgang.

Ich laufe darauf zu und bleibe wie angewurzelt stehen. Es ist der selbe Eingang durch den ich rein gekommen bin. Ich laufe den Tunnel zurück und sehe mich um. Nichts als schwärze.

Ich verstehe erst langsam das es ein kurzer Tunnel ist und es danach in eine riesige Höhle geht.
Ich bin im Kreis gelaufen und habe es noch nicht einmal bemerkt.

Wütend schlage ich gegen die Wand und meine Pfote schmerzt heftig. Ich humple in die Finsternis und lasse mich irgendwo auf den Boden fallen. Ich schließe meine Augen und warte.

Das einzige Geräusch ist das knurren meines Magens und das leise tappen meiner Pfoten wenn ich laufe. Ich weiß nicht wie lange ich schon in dieser Finsternis bin aber vom Licht am Eingang schätze ich drei oder vier Tage.

Ich habe kein einziges mal Fleisch geschweige denn Wasser bekommen und fühle mich furchtbar schwach. Ich ziehe meine Kreise immer an der Wand entlang und laufe Rastlos immer weiter.

Wenn ich nicht laufe dann werde ich wahnsinnig und ich habe das Gefühl das die Wölfe das mit mir Vorhaben.

Meine Wunde ist nicht verheilt und ich vermute das sie entzündet ist den sie schmerzt bei jeder Bewegung. Es ist ein dumpfes Pochen das ich meist aus meinen Gedanken verbanne das aber immer da ist. Zu meinem Glück ist sie nur leicht geschwollen und eitert nicht.

Vielleicht ist das auch der Nachteil denn so bleibt der Dreck in meiner Wunde. Ich könnt es ausnützen wenn die Wunde eitern würde könnt ich mit ihrem Anführer sprechen und sie würden mich gehen lassen.
Ich werfe einen kurzen Blick den Tunnel zum Ausgang hinab und sehe das die Wölfe nur noch eine Wache an meinem Eingang stehen haben.

Ich will diese Chance nutzen aber dazu muss ich erst heraus finden welcher Wolf schwach ist und ob Nachts auch nur eine Wache steht.

Ich lege mich an den Tunnel Eingang und starre den Wolf an. Dieser sitzt regungslos wirft aber immer wieder einen Blick in meine Richtung. Ich krieche langsam näher zu ihm und lege mich dicht hinter ihn. Den Kopf auf die Vorderpfoten und den Blick nach oben gerichtet starre ich ihn an.

Unsicher steht er auf und läuft ein Stück von mir weg und läßt sich dann wieder auf seine Hinterpfoten sinken. Ich rutsche langsam wieder neben ihn und starre ihn weiter an. Er knurrt leise und starrt zurück.

Ich sehe ihn nur immer weiter an. Er steht auf und sträubt sein Fell. Ich stehe ebenfalls auf und humple wieder zurück in die Höhle. Sein Blick brennt sich in mein Fell aber ich drehe mich kein einziges Mal um.

Ich spüre seine Verwirrtheit und lächle in mich hinein. Ich habe genug gesehen um zu wissen das er zu stark für mich ist. Ich hätte ihn vielleicht beseitigen können wenn ich Fleisch hätte und gesund wäre aber dieser Zustand lässt nicht viel zu.

Ich laufe wieder meine Kreise langsamer als sonst und in Gedanken versunken aber den Eingang immer im Blick.

Ein leises Rascheln sagt mir das die Wache vertauscht wird. Ich öffne meine Augen und starre in die Dunkelheit. Leises Gemurmel und das rascheln von sich entfernenden Pfoten schritten. Ich warte noch eine Weile und wiederhole dann alles wie bei den Letzten fünf Wölfen.

Eindeutig. Der Zweite Wolf ist bis jetzt der am wenigsten aggressive. Die anderen haben mich teils gehänselt und gefragt ob ich ihre Pise trinken will. Ich ziehe mich wieder zurück und lege mich an die hinterste Wand. Zwei Tage und jeder Mittelpunkt von je Sonne oder Mond wird gewechselt.

Ich muss jetzt noch warten bis der Wolf nachts dran ist was nicht mehr lange brauchen wird.

Der Braune war es. Ich laufe so leise ich kann auf ihn zu. Er bemerkt mich nicht sondern starrt auf die schmale Mondsichel. Ein Biss in seinen Nacken und den richtigen Nerv getroffen und er liegt schlaff im Gras.

Ich hin nicht gewalttätig und töte unnütz. Er ist nur für solange betäubt bis ein Wolf wieder den Nerv in seine Position bringt. Fast jeder Wolf in meinem Rudel könnte das. Ich schleiche mich nach draußen immer im Schatten der Nacht. Drei weitere Wölfe stehen an verschiedenen Orten Wache daraus schließe ich das mein entkommen für dass Rudel nicht unwahrscheinlich ist.
Die Dunkelheit ist auf meiner Seite und ich habe mich daran gewöhnt nichts zu sehen. Geschickt arbeite ich mich bis zu den Tunneln vor die unter dem Berg in meine Freiheit führen.

Ich laufe hinein und folge dem Duft der Wölfe. Immer ihrer Spur nach durch die Dunkelheit. Meine Nase ist das einzige dem ich in diesen Tunneln vertraue und das sie mich hier raus bringt.

Ein Luftzug! Wie lange habe ich darauf erwartet! Ich stürze los und komme heftig keuchend an das Ende. Ich stürze nach draußen und sehe mich ungläubig um.
Ich. Habe. Es. Geschafft!

Ich springe so hoch ich kann immer noch ohne einen laut von mir zu geben und renne los. Sanft streicht der Wind über Mein Fell und ich vergesse jeden Schmerz.

Ich renne wie wild herum und spiele mit mir selbst. Es ist eine Art Plateau auf dem ich bin und hinter mir ragen Felsen in die Höhe und vor mir geht es einen Steinigen aber ausgetretenen Pfad nach unten.

Ich heule leise auf und bereue es sofort den es wird als Echo wieder gegeben. Ich ducke mich tief auf den Boden und hoffe das mich keine Wachen sehen. Zu spät. Ein lautes kreischen lässt mich herum wirbeln und so schnell ich kann fliehen.

Der albino WolfTahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon