15. Kapitel

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Blinzelnd öffne ich meine Augen und sehe in strahlendes blau. Ich zucke zurück und sehe wie Yup ebenfalls kurz zusammen zuckt. Ich stehe auf und Strecke mich ausgiebig dann laufe ich nach draußen und renne zum See. Ich trinke etwas und wasche mir den Schlaf aus dem Gesicht.

Es ist angenehm warm. Fast schon zu heiß und keine Wolke ist am Himmel zu sehen. Ich schwimme eine Runde im See und genieße das klare Wasser durch das man bis zum Grund blicken kann. Ein hochgefühl durchfährt mich und ich lache leise vor mich hin. Es ist ein wunderschöner Tag und ich habe ein gutes Gefühl.

Ich springe dementsprechend gut gelaunt zurück zur Höhle und schüttel mich davor. Solei kreischt erschrocken auf als die Wassertropfen ihn im Gesicht treffen.

Ich lache auf und renne davon. Solei dicht hinter mir. Er wirft mich mit einem Sprung um und foltert mich kitzelnd.

Yup kommt auch und gibt Solei Tips. Ich habe Bauchschmerzen vor lachen und erschlaffe. Solei lässt von mir ab und schüttelt sich.

"Nachdem wir das geklärt haben können wir ja weiter gehen" sagt er und grinst breit. Ich springe auf und muss zugeben das er mich geknackt hat. Ich werde warm mit ihm und würde ihm sogar mein Leben anvertrauen. Er hat es geschafft meine Mauer zu überwinden und die Shakira die ich wirklich bin hervor zu locken.

Wir wandern wieder über einen Pass zwischen zwei Bergen. Gerade über der Schneegrenze das heißt als es unten im Tal geregnet hat, hat es oben geschneit.

Wir lassen die grünen Wiesen und das Moos hinter uns und kommen auf steinigeres und steileres Gelände.

Ich gehe vorne gefolgt von Yup und hinter ihm Solei. Wir schreiten relativ zügig aber ich achte darauf das Yup noch mitkommt.

Kurz vor der Schneegrenze bleibe ich keuchend und mit raushängender Zunge stehen. Die Sonne senkt auf meinen Kopf und Rücken und ich will gar nicht erst wissen wie es für Yup mit seinem schwarzen Fell ist.

Vom Schnee kommt mir einen angenehme Kälte entgegen und ich springe wie ein Welpe lachend darauf zu. Ich Strecke meinen Po in die Luft und lege meine Vorderpfoten vor mich. Auffordern belle ich Yup an. Dieser hebt entschuldigend seine Pfote und legt sich in den Schnee.

Ich wälzen mich ausgiebig und genieße die Kälte die mich einhüllt. Nachdem wir uns genügend erfrischt haben wandern wir weiter.

Yup, der jetzt vorne läuft, bleibt wie angewurzelt stehen und starrt auf etwas im Schnee. Ich trabe neben Solei schnell zu ihm hin und bleibe neben ihm stehen. Deutlich im Schnee zeichnen sich vier Zehen und ein Ballen ab. Wolfs spuren!

Ich Blicke mich kurz um entdecke aber nichts. Vielleicht sind sie ja schon älter?

"Sie sind frisch. Es hat heute Nacht geschneit" beantwortet Yup meine unausgesprochene Frage.

"Wir müssen vorsichtiger sein" schärfe ich den beiden ein. Solei nickt zustimmend und Yup nickt ebenfalls kurz.

Wir laufen weiter. Jetzt zügiger und behalten unsere Umgebung im Auge. Ein einzelner Wolf kann uns nicht gefährlich werden aber Wölfe sind nie allein.

Ein schmaler Pfad führt uns zwischen den Bergen hindurch. Der Schnee ist kaum Knie hoch und körnig von der Sonne. Rechts und links ragen hohe Berge in den Himmel und glitzern sanft. Es ist märchenhaft was vielleicht kitschig klingt aber wahr ist.

Ein lautes Kreischen ertönt. Ich Blicke nach oben in den Himmel und entdecke einen riesigen Vogel der über uns fliegt. Ich Blicke zu ihm hoch und er kommt mir näher bis er direkt über mir fliegt. Ich Blicke ihm in die Augen und er kreischt. Ich bleibe stehen und heule ihm nach. Wie gerne würde ich alles hinter mir lassen und hinter ihm in bodenloses Blau segeln.

Der albino WolfWhere stories live. Discover now