20. Kapitel

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Freudig springe ich auf den schon wartenden Yup zu. Ich habe keine Spur gefunden aber er sicher.

Als ich Yups Blick sehe sinkt meine Hoffnung. Er hat nichts gefunden. Ich bleibe vor ihm stehen und Blicke in seine traurigen Augen.

"Vielleicht ist er ja glücklicher da wo er jetzt ist" sagt er leise und ich senke meinen Kopf. Mein Schwanz der lustlos runterhängt wird sanft vom Wind hin und her geschwungen.

Wir bleiben weiterhin in der Nähe des Gebietes des McYngve Clan und suchen verzweifelt jeden Zentimeter nach Solei an. Nicht mal ein Hauch seines Duftes. Das macht mich völlig fertig und ich schlafe immer schlechter und habe Albträume. Yup hilft mir so gut er kann aber meinen freund kann er nicht wieder zurück bringen.

Und doch je länger wir zu zweit sind umso fester wird unsere Freundschaft und ich vertraue ihm mein Leben an.

Ich werfe einen Blick den steilen Hang nach oben um mich zu versichern das Yup an seinem Platzt ist, dann trabe ich geduckt los. Wir wollen versuchen den Steinbock auf gerades Gelände zu jagen wo wir sicher schneller sind als er. Ich achte auf Yups schwanz wedeln und beschleunigen meinen Schritt. Ich muss schneller sein als der Steinbock und ihn dann von unten nach oben auf die flache spitze des Berges treiben. Ich weiche größeren Felsbrocken aus und stürze dann auf den Steinbock zu. Er weicht wie geplant nach oben aus ist aber um einiges schneller als ich und Yup. Wir mühen uns keuchend den steilen Berg ab während der Bock leichtfüßig verschwindet Yup wartet auf mich und ich lasse mich hecheln neben ihn fallen. Wir sind einfach hoffnungslos in den Bergen auf offenem Gelände. Ich hebe meine Nase, ein Duft dringt in meine Nase, ich hebe den Kopf und folge Yups Blick. Vaith und Leica kommen auf uns zu. Ich springe geschockt auf. Wir haben seit mehreren Monaten keine Spur des McYngve Clan bemerkt und jetzt kommen sie zu uns?

"Halli Hallo" Ruft Vaith freudig, ich stelle mein Fell auf und sehe ihr entgegen.

"Was um alles in der Welt wollen die jetzt noch von uns" Knurrt Yup leise ich sehe ihn kurz an und zucke mit den schultern.

Ich Blicke die zwei erwartungsvoll an als sie vor uns stehen bleiben. Kurz will Leica mich mit der Schnauze berühren aber als sie meinen kalten Blick sieht lässt sie es.

"Wir kommen auf Befehl unseres Ainu Daikin McYngve " sagt Vaith ruhig. Ich starre die beiden an und ein leises knurren entweicht mir.

"Was wollt ihr? " Fragt Yup drohend und schiebt sich vor mich, ich knurre lauter.

"Wir haben euch beobachtet seit ihr unser Rudel verlassen habt, da wir den Verdacht das ihr McAnarcèn seit nicht ganz fallen gelassen haben, trotz des Friedens." Ich sehe die beiden empört an, und sehe wie Yups Nackenmuskeln wütend zucken.

"Wir bringen euch zurück zu unserem Rudel und werden vor Ort alles weitere mit euch besprechen" In Leica Stimme liegt Drohung und ein Ton der keinen Wiederspruch duldet. Ich warte bis Yup sich entschieden hat, dieser neigt nach kurzem zögern zustimmend seinen Kopf.

Wir folgen den beiden und laufen mehrere Stunden in völliger stille durch die spät sommerliche Hitze.

Wir kommen schnell vorwärts und erreichen dem entsprechend schnell unser Ziel. Die Berge die sich glatt und hoch um das Tal posieren. Wir werden von der Wache freundlich begrüßt und betreten die Tunnel. Anstatt dem Gang zu folgen der eine leichte Biegung nach rechts macht treten wir in einen völlig anderen Tunnel der scharf nach links geht und dann lange gerade aus immer tiefer unter die Erde. Wir begegnen keinem Wolf aber ich rieche frische und viele spuren. Misstrauisch werde ich wachsam und wir kommen in eine riesige Höhle. Man kann es nicht mehr Höhle nennen den es hat keine Decke und einen blauen See in der Mitte. Aus Erzählungen weiß ich schnell das wir uns in der mitte eines Vulkans befinden. Daikin wartet mit einigen Wölfen auf uns und als er uns sieht steht er auf und kommt auf uns zu. Er nickt Leica zu und diese verschwindet in einen Tunnel.

"schön euch wiederzusehen" sagt Daikin ehrlich erfreut. Ich nicke knapp und Yup reagiert gar nicht.

"Eures Wissens nach haben wir zuerst Shakira und dann Yup erwischt während Solei uns abhängen konnte. " scharf sieht er uns an und ich Blicke zurück.
"Unseres Wissens? " Fragt Yup

"Der erste war Solei wir brachten ihn hier in den Tunneln unter und hofften das er uns alle möglichen Informationen über die McAnarcèn sagen kann. Konnte er nicht uns so behielten wir ihn bis wir etwas aus Shakira heraus hätten. Aber auch sie konnte uns nichts sagen. Wir behielten euch immer im Auge und auch als wir euch offiziell haben gehen lassen. Ich bin überzeugt das ihr alles gesagt habt was ihr wisst und so gebe ich euch Solei und biete euch einen Platz in meinem Rudel an." Ich habe bei dem Wort Solei nicht mehr weiter Gedacht und starre ihn jetzt entsetzt an. Hier bleiben? Bei Verrätern? Niemals! Auch Yup scheint meiner Meinung zu sein.

"Shakira! "Ich Blicke mich um und sehe einen braunen Blitz auf mich zu schießen. Solei stößt mich um und leckt mein Gesicht ab, ich heule freudig und stoße ihn an. Eine unendliche Last fällt von mir ab als ich sein freudiges verstümmeltes Gesicht sehe. Ich sauge tief seinen Geruch ein, den ich so vermisst habe.

"Ich habe euch so schrecklich vermisst" Ruft Solei mit gebrochener Stimme und begrüßt Yup ebenso freudig. Ich kann nicht anders und muss die ganze Zeit dümmlich vor mich hin grinsen.

"stellt euch vor ich war die ganze Zeit hier und habe keine Sonne abbekommen während ihr mich gesucht habt" Ruft Solei lachend ich lache ebenfalls und fühle mich einfach nur glücklich. Wir plappern die ganze Zeit und erzählen uns gegenseitig was passiert ist. Solei sieht mich erschrocken an als Yup von meiner Wunde erzählt aber ich lächel nur und schnell ist das Thema wieder vergessen. Wir reden auch leise sodass uns keiner der anderen Wölfe hören kann und erfahren das Solei gerne mindestens bis über den Winter hier bleiben würde. Ich Blicke zu Yup und sehe das auch er Solei diesen Wunsch nicht ausschlagen kann.

Wir spielen wie wild in der Sonne miteinander und lachen und als Solei schwimmt sind alle erleichtert den er hatte schon einen strengen Geruch. Ich bin zwar gegenüber Leica Vaith und Phileas noch nicht ganz aufgetaut aber lasse sie doch mit uns Spielen und vergesse das sie uns belogen haben. Leica sagt, das wenn sie nicht bei mir War sie bei Solei gewesen ist und ich spürre das ich fast rasend vor wut wurde als sie mir das erzählte aber dank Solei beruhigte ich mich schnell wieder als er sagte das er sonst ganz alleine gewesen wäre.

So vergeht die Zeit und ich bleibe meinen zweiten Herbst und meinen dritten Winter in den Bergen wo das Wetter extremer ist. Wir sind den Winter über quasi nur in unseren Höhlen eng aneinander geschmiegt. Ich verpasse keine Jagd und lerne schnell die besseren Taktiken der Clan Wölfe. Die McAnarcèn halten ihren Beitrag zum Frieden und so ist das Leben hier ruhig und einfach.

Trotz all der Freunde die ich hier finde merke ich das es nicht das ist was ich gesucht habe und meine Sehnsucht nach dem Wald wächst mit jeden Tag und ich spüre wie auch Yup der wie ich ein Waldwolf ist immer unruhiger wird.

Der albino WolfOpowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz