Kapitel 32 Tag 13 + 14

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Matteos Sicht

All die Campbewohner standen auf dem Sportplatz und sahen bei dem Geschehen zu. Ich stand bei den anderen, um ihnen zu erzählen was geschah. ,,Wie geht es meiner Schwester?", fragte Sol und weinte. Ich lief zu ihr und nahm sie in den Arm, wo sie sich bei mir ausheulte. Die anderen weinten auch. Doch als die Rettungsärzte mit einer Liege, wo meine Freundin darauf lag und lief an uns vorbei, konnte ich mich nicht mehr zurück halten. ,,Wird sie es schaffen?", fragte ich voller Verzweiflung und rannte zu ihnen, um Lunas Hand zu halten. Ihre Eltern wurden auch schon informiert. ,,Wir versuchen ihr Bestes.", gab der eine von sich. Die Rettungssanitäter liefen in den Krankenwagen. ,,Kinder kommt einmal alle in die Sporthalle.", befahl uns Tamara. Die meisten liefen schon vor. Ich starrte auf das bereits entlöschte Feuer. Ich war an allem Schuld. Sie wollte nicht zum Feuer und ich habe es nicht respektiert. Ich war der jenige, weshalb Luna in Lebensgefahr geriet. ,,Matteo, kommst du?", fragte mich Sol. Ich nickte und nahm Sol in den Arm und lief mit ihr zur Halle. Es herrschte eine unangenehme Stille. Alle drüben Gesichter, schauten mich an. Mein Blick wandte sich zum Boden. ,,Luna wird jetzt ins Krankenhaus gebracht, wir wissen nicht wie lange sie dort bleibt, aber wir stehen alle hinter Luna. Sie wird eine schwere Zeit mit sich bringen, deshalb wenn sie wieder hier ist, dann bitte ich darum, dass ihr sorgsam mit ihr umgeht.", verkündete Tamara. ,,Tamara, ich glaube, dass meine Schwester nicht mehr hierher kommen darf, nach allem was passiert ist. Meine Eltern müssen extra ihre Geschäftsreise abbrechen." ,,Aber was ist, wenn wir sie, wie ihre eigene Familie behandeln? Dann können ihre Eltern bestimmt sagen, dass sie hier bleiben darf.", meinte ich. ,,Wir warten ersteinmal bis Luna wieder gesund wird und werden dann weiter sehen. Sol, weißt du ob deine Eltern schon da sind?" ,,Ja, sie haben mir geschrieben, dass sie im Krankenhaus angekommen sind." ,,Gut, dann werde ich dorthin gehen und mit ihnen alles besprechen. Möchtest du mit?" ,,Nein, ich möchte meine Schwester nicht in diesem Zustand sehen, also bleibe ich hier." ,,Gut. Ich informiere dich, sobald etwas Neues gibt.", sagte Tamara und verschwand. Sol stellte sich auf ein Podest und sprach: ,,Leute, ich weiß meiner Schwester geht es nicht gut. Wir wissen aber alle, dass sie es überleben wird. Es ist eine heikle Angelegenheit, doch so kommen wir nicht weiter. Ich habe eine Idee. Wenn Luna wieder aus dem Krankenhaus darf, machen wir eine Überraschung und ich weiß auch schon wie." Sol erzählte uns ihre Idee und fingen sofort an zu Arbeit. 

,,Wir machen eine Pause.", rief Sol und kam in meine Richtung. Ich saß auf einem Sessel und schaute mir Bilder von mir und Luna an. ,,Matteo. Wie geht es dir?" ,,Die Frage lautet eher, wie es dir geht." ,,Den Umständen entsprechend." ,,Es ist alles meine Schuld." ,,Sag sowas nicht. Niemand konnte ahnen, dass das Feuer sie verfolgt." ,,Sie wollte aber nicht zum Lagerfeuer. Ich hätte auf sie hören sollen. Aber eine Frage habe ich noch." ,,Ja?" ,,Warum hat Luna Angst vor dem Feuer?", fragte ich sie und schaute sie an. ,,Du hast Recht. Sie hat Angst vor dem Feuer. Wir waren drei, als ein Feuer in unserem Haus entfacht wurde. Unsere leiblichen Eltern sind gestorben und danach wurden wir in ein Kinderheim gesteckt und von Monica und Miguel adoptiert. Es war wirklich grausam.", erzählte der Braunschopf. 

So ist das also... Sol ging wieder zurück und meinte zu allen: ,,Wir werden die Nacht hier in der Halle verbringen. Ich glaube jeder von uns hat jetzt Angst, deswegen holt eure Matrazen und Schlafzeug und verstaut alles hier." Gesagt. Getan. Ich beobachtete die kleinen Kinder, wie sie ihr Zeug verstauten. Einige schliefen zusammen auf eine, einige nicht. Ich war der letzte, der seine Matratze geholt hatte. Ich platzierte mich auf der Matratze und holte mein Handy hervor. Rechts neben mir lag ein kleines Mädchen, links neben mir Gaston. Ich legte mich auf den Rücken und starrte Löcher in die Decke. ,,Bro. Das tut mir alles so Leid." ,,Ich will einfach nur, dass sie wieder gesund wird." Damit ließ er mich in Ruhe. ,,Matteo?", fragte mich das kleine Mädchen neben mir. ,,Kannst du uns etwas vorlesen?" Die anderen Kinder hörten dies und schrien alle: ,,JAAAAAAA!"  ,,Okay. Gebt mir einen Moment. Ich suche schnell nach einer Geschichte." Die Kinder kuschelten sich alle in ihre flauschigen Decken und hörten mir spannend zu. Alle Jungs saßen mit ihren Freundinnen oder der besten Freundin auf einer Matratze und lauschten mir auch zu. Die meisten Jungs hatten ihr Mädchen im Arm. 

Das Ferienlager  - Lutteo FfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt