23. 🔥Stau🔥

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Ich hab' es satt, genug gehört, genug gesehen.

Das Leben rast vorbei, ich aber bleibe hier nur steh'n.

Alles verschwimmt vor meinem Auge zu 'nem trostlosen Grau.

Das Leben rast vorbei, aber da vorne kommt ein Stau.


Ich brauche Abstand, nur mal kurz pausier'n.

In der Stadt auf der Straße, ich kann nichts mehr seh'n.

Die Masse rennt vorüber und widmet mir kein' Blick.

'S'ist'n schöner Tag, die Sonne scheint und plötzlich kommt ein Tritt.


Auf einmal falle ich auf den kalten, kalten Teer.

Mein Herz pocht schnell, doch meine Lungen arbeiten nicht mehr.

Mein Verstand ist wie benebelt und meine Sicht schwindet dahin.

Die Ketten schneiden ein, ich wünsch' mich woanders hin.


Ich hab' es satt, genug gehört, genug gesehen.

Das Leben rast vorbei, ich aber bleibe hier nur steh'n.

Alles verschwimmt vor meinem Auge zu 'nem trostlosen Grau.

Das Leben rast vorbei, aber da vorne kommt ein Stau.


Die Gummireifen quietschen unheimlich auf dem Asphalt.

Zitternd und verzagend kommen wir schließlich zum Halt.

Vor mir seh' ich, wie ein Auto in die andern rast,

Es küsst die Leitplanke, kommt ins Rutschen, und plötzlich gibt es Gas.


Die Flammen fressen hungrig die blutenden Wracks.

Mit großen Augen starre ich vorbei an den Trucks.

Die Gasleitung neben der Straße ist gefährlich nah am Feuer.

Sie platzt und alles brennt, du meine Güte, das wird teuer.


Ich hab' es satt, genug gehört, genug gesehen.

Das Leben rast vorbei, ich aber bleibe hier nur steh'n.

Alles verschwimmt vor meinem Auge zu 'nem trostlosen Grau.

Das Leben rast vorbei, aber da vorne kommt ein Stau.

Ich hab' es satt, genug gehört, genug gesehen.

Das Leben rast vorbei, ich aber bleibe hier nur steh'n.

Alles verschwimmt vor meinem Auge zu 'nem trostlosen Grau.

Das Leben rast vorbei, aber da vorne kommt ein Stau.


Langsam, aber sicher brennt das Feuer nieder.

Ich traue mich, auch ich öffne die Augen wieder.

Chaos herrscht, ich les' schon die morige Zeitung.

"Massenkarambolage an einer Gasleitung."


Alles wird ruhig und still, ich fall' in Dunkelheit.

Das leise Ticken der Uhr weckt mich von meiner Müdigkeit.

Die Sterne sehen durch mein Fenster doch viel kleiner aus.

Ich setz' mich auf und bemerke, ich bin aus dem Alptraum raus.


Ich hab' es satt, genug gehört, genug gesehen.

Das Leben rast vorbei, ich aber bleibe hier nur steh'n.

Alles verschwimmt vor meinem Auge zu 'nem trostlosen Grau.

Das Leben rast vorbei, aber da vorne kommt ein Stau.




***

Das soll ein Rap-Text sein. Ja, so unglaublich es auch klingen mag, ich bin etwas traurig darüber, dass ich zwar singen, aber nicht rappen kann. Ich weiß nicht mehr um die genauen Umstände, als das hier entstand, es ist tatsächlich schon eine Weile her, aber ich weiß von meiner riesengroßen Bewunderung für Rapper oder die, die ihre Texte schreiben, weil es sind ja bedeutend mehr Zeilen und demzufolge ist es auch bedeutend mehr Arbeit, einen solchen Text zu verfassen, im Gegensatz zu vielen modernen Dubstep/Hip-Hop/Electronic-Songs, die teilweise nur noch aus einer Zeile bestehen, die während des Songs einfach 50.000 Mal wiederholt wird - ja, und dann ist er auch schon vorbei.

Ich wollte also einmal selbst solche Mühen auf mich nehmen, so einen Text verfassen, der sich nicht in fünf Minuten wie von selbst schreibt. Außerdem hatte ich, so meine ich mich zu erinnern, bevor ich dies hier geschrieben habe, mehrere Tage einen Ohrwurm von den ersten zwei Zeilen - also keine Ahnung, ob es die schon gibt oder ob die ein Produkt meines Kopfes sind.

Der beigefügte Beat steht nur stellvertretend für jegliche andere Beats, die möglicherweise besser passen. Zugegebenermaßen gibt es Beats, die erheblich schlechter zu diesem Rap (oder auch nur meinen Vorstellungen) passen, aber er ist halt nicht perfekt für den Song/Rap, und wenn ich mehr Zeit und Muse hätte, würde ich einen für meinen Geschmack perfekten Beat raussuchen, doch die habe ich nunmal nicht.

ALL THAT I AM /empty poetry\Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt