Durch die Abpackanlage dann zum Mittagsraum und zu den Wohnräumen und Häusern. Nicht sonderlich aufregend, aber jetzt forderte ich die Gefangenen zu sehen. Zickig meinte er: "Wenn's denn sein muss." "Ja, das muss es, denn sie sind meine Gefangenen", mit scharfer Zunge hatte ich es formuliert und er wurde etwas kleiner. Als ich in den Keller hinunter ging, konnte ich kaum fassen, was ich dort vorfand. Zellen, wie im Gefängnis. Ein bis zwei Personen pro Zelle. Dreckige Klamotten, ziemlich fettiges Haar. Was zur Hölle denken diese Arschlöcher sich eigentlich? Ich sagte, Humane Aufbewahrung der Gefangenen! Das wird ein echter Spaß! Yeah!!! Ich stieg die letzten Stufen hinunter in den Keller und sah in jede Zelle einzeln rein.

Niemanden von ihnen konnte ich ein Zeichen gehen, also wandte ich mich an Vomanow: "Das ist weder Human noch Hart, das hier ist widerlich. Ich erwarte, dass für die Gefangenen frische Kleidung rausgesucht wird. Die Männer werden jetzt duschen gehen und zwar hier im Haus. Ich erwarte keinen einzigen blauen Fleck! Keine Verletzungen oder andere Verletzungen!" "Was ist mit den Frauen", seine genervte Stimme ließ mich bitter Lachen: "Ich werde mit den Frauen danach zur Dusche gehen, keine Sorge, mit ein paar untrainierten Weibern komm ich klar. Oder möchten sie es erst einmal austesten?" So provoziert war er sich nicht ganz sicher, was er tun soll. Ich lächelte ihn auffordernd an und fragte: "Würden sie sich bitte jetzt entscheiden? Die Herren müssen dringend unter die Dusche." Er kapitulierte und winkte drei Männer zu sich. "Bringt die Männer hoch zu den Duschen, niemand fasst sie an und sucht denen neue Kleidung raus. Die Chefin wünscht das so", er sagte das Wort so abwertend, wie ein bockiges Kind. Ich sah ihn an, lächelte und erklärte: "Ab jetzt weht hier ein anderer Wind Mister."

Er drehte sich weg von mir und ließ die Gefangenen an sich vorbei laufen. Es war ihm nicht egal, was ich denke. Ein Anfang. Ich beobachtete die Männer, die ihr bestes versuchten mich nicht anzusehen. Die Frauen waren deutlich mutiger, die checken mich richtig ab und taxierten mich. Ich erinnerte mich an jede einzelne von ihnen. Zwölf Jahre ist es inzwischen her, aber ihre Gesichter kenne ich noch. Ihre Namen sind noch präsent in meinem Kopf. Nichts habe ich vergessen von meiner Zeit damals in Russland. Diese Menschen haben mir gezeigt, dass es noch mehr im Leben gibt als Schmerz und noch mehr Schmerz. Aber irgendwie beschlich mich das Gefühl, dass sie mich nicht erkannten. Falls sie mich doch erkannten, verbargen sie es wirklich gut.

Ich passte auf die Frauen auf, bis die Kerle nach einer Dreiviertelstunde zurückkamen. Geduscht und rasiert. Jetzt ging ich mit den Frauen hoch. Sie waren nicht mehr so viele wie damals, die Anzahl der Geschlechter hatte sich verändert. Auch die gesamt Menge hat sich verändert. Reece ist tot. Doch jetzt muss ich mich auf andere Dinge konzentrieren. Ich knallte den Männern die Türe vor der Nase zu. Eine der Frauen schaltete die Dusche ein und sie kamen näher an mich heran. "Was soll das?", fragte eine von ihnen bedrohlich und bereit zum Angriff wenn nötig. Ich blieb ernst: "Ich halte meine Versprechen, auch wenn dieses zu halten lange Zeit gedauert hat. Ich tue mein bestes, also benehmen sie sich, dann kommen wir hier alle heile wieder raus."

"Masha?", fragte die Frau mittleren Alters und ich nickte nur. Die anderen Frauen starrten mich an und ich sagte leise: "Ja und jetzt duschen sie vielleicht besser, denn wir haben eine dreiviertel Stunde zu schlagen Ladys." Sie lachten und beeilten sich beim Duschen. In frischer Kleidung brachte ich sie zurück. Jetzt gibt es Mittag. Supiiiii. Ich bin soooooo glücklich hier. Etwas gelangweilt ging ich mit Vomanow mit. Alle Tische waren besetzt, doch dann machte ein jüngerer der Männer mir einen Platz frei an seinem Tisch: "Sie können sich hier hersetzen Ma'am." "Danke Daniel", sagte ich und setzte mich. Er selber zog sich noch einen Stuhl herbei und setzte sich dann. Ein Tisch voller junger Männer und ich ausgerechnet mitten drin. Ich war mir noch nicht ganz sicher, wie schlimm es werden kann.

"Also, hast du einen Freund?", fragte Daniel und ich erwiderte grinsend: "Es heißt haben Sie einen Freund und nein, ich habe keinen Freund." Es machte mich krank Oscar zu verleugnen, aber so schütze ich ihn im Falle des Falles. "Uh, auf was stehst du an einem richtigen Mann?", fragte einer der anderen und ich schluckte: "Ich steh auf Erwachsene Männer, selten zu finden und meist gut trainiert." Alle glotzten mich mit großen Augen an. "Und wer zum Beispiel?", fragte Daniel und ich dachte kurz nach: "Naja, so auf den ersten Blick noch keiner, aber wenn ich mehr über euch erfahre, warum nicht?"

Die Legende der AgentinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt