>Ich machte meine Augen auf, sah sie und den Mann. Ich hatte keine Gesichter vor Augen, doch ich hörte ihre Stimme. So voller liebe und Angst: "Komm her Kleines!" Ich konnte verschwommen jemanden Winken sehen und ich rannte darauf zu. Ich kam ihnen näher und irgendwie bin ich wieder sechs Jahre alt. "Mama?", meine eigene Stimme war zögerlich, ich wollte nur sicher gehen. Sie ging in die Knie und hob mich auf ihren Arm. Ich lachte und mein Daddy strich mir über den Rücken. "Wer sollte es sonst sein, wenn nicht wir?", seine Stimme war ruhig und so vertraut. Ich wurde durch die Luft gewirbelt und lachte. Es war schön, so schön.<

Der Traum verschwamm und ich hörte eine andere Stimme: "Sie ist schwach, aber der Lappen hat geholfen Taylor. Sag nächste Mal Bescheid, wenn du eine gute Idee hast." "Klar, dürfen wir hier bleiben?", Tay, sie waren hier. Meine Freunde waren hier. Ich drehte meinen Kopf in ihre Richtung. Nur ein paar Worte, aber ich schaffte es. Schwach und matt hörte ich mich selber sage: "Tay, wie betrunken war ich?" Ich hörte sie lachen, aber ich meinte das vollkommen ernst. Ich bekam küsse auf die Wange und meine Hand wurde gedrückt. "Du hast nichts getrunken, niemand hatte auch nur einen Tropfen Alkohol im Blut. Ich kann nur sagen, dass alle das Eis geliebt haben", Taylors Begeisterung war Musik in meinen Ohren. Oscar fügte hinzu: "Die Party war super, aber du hast gefehlt. Und du hast auch die letzte Zeit gefehlt in unserer Gruppe. Du hast viel verpasst." "Mila und Aiya sind von der Schule genommen worden und sie gehören auch nicht zu uns. Die haben keine Erinnerungen an unsere Sache, dafür haben sie zu viel getrunken", sagte Leroy etwas zu schadenfroh. Ich schaffte es nicht zu lächeln.

Als ich versuchte mich aufzustützen, stöhnte ich vor Schmerz. Mein Körper brannte. Ohne zu diskutieren sank ich in mein Kissen. "Wir lassen dich ausruhen, aber wir kommen morgen wieder", sagte Tay und küsste mich auf die Stirn. Oscar gab mir ein Küsschen auf den Mund. Flüchtig, aber er war trotzdem schön. Leroy gab mir einen Kuss auf die Stirn und dann hörte ich sie gehen. Ich nickte einen Moment weg.

Es war dunkel als ich meine Augen aufmachte. Susanns Kopf liegt auf dem Bett neben mir. Sie hält noch immer meine Hand. Ich drehte mich. Es war schmerzhaft, aber ich wollte mich bewegen, aufstehen und laufen. Es war nicht das erste Mal, das ich Lähmungsgefühle habe, aber es war verdammt nochmal scheiße! "Leg dich wieder hin. Dein Körper braucht noch Zeit um fit zu werden. Also leg dich wieder hin", Mrs. Trimbee sah seltsam bedrohlich aus. Ich gehorchte, jedoch war ich vorsichtig um Susann nicht zu wecken. "Ich weiß es, ich habe es gehört", sagte ich und sie lächelte mich an. Dann sagte sie glücklich: "Tja, dann erzähl mir doch bitte was genau du gehört hast?" "Remington Alesia Sinclair", war das einzige, was ich sagte. Ich bekam eine lustige Grimasse zu sehen, doch ich beruhigte sie: "Ich werde sie nicht suchen. Meine Eltern hatten einen guten Grund mich wegzugeben, also fordere ich es nicht heraus. Außerdem ist mir bewusst, dass Sie und Mrs. Bird meine Eltern kennen. Wenn es etwas Wichtiges gibt, dann würden sie es mir sagen. Aber wir sollten uns über die Lähmungen unterhalten. Wie lange war ich außer Gefecht?" "Fast eine Woche. Du solltest dich ausruhen, wir unterhalten uns morgen über deine Auszeit", so geschickt umschrieben und doch konnte ich heraushören, dass irgendwas ist.

Ich konnte nicht anders, als Susann über den Kopf zu streicheln. Fast wie bei einem Kleinkind. Sie schreckte auf, das war nicht meine Absicht gewesen. "Kleines, was hab ich verpasst?", fragte sie und ich lächelte: "Nein, nur das ich geschlafen habe. Bit du sauer?" Verwirrt sah sie mich an. "Wie könnte ich? Du bist mein Schatz und nicht nur meiner. Ich hatte Angst um dich", sagte sie und jetzt ist alles noch seltsamer. Ich musste einfach fragen: "Sagst du mir was passiert ist? Vor wie vielen bin ich auf der Party zusammen gebrochen?" Ihr liefen Tränen über die Wangen und statt mir eine Antwort zu geben, nahm sie meine Hand. Sie schob meine Hand unter mein OP-Hemd zu meinem Bauch. Er ist verbunden, dick verbunden. Was war hier los? "Bin ich auf irgendwas draufgefallen?", wieso bin ich verbunden? Und warum an meinem Bauch? "Was ist passiert?", fragte ich eindringlicher, Trimbee wollte morgen mit mir reden, aber bis dahin sind es noch mehrere Stunden. Gequält sah sie mich an: "Kannst du dich an gar nichts erinnern?" Ich schüttelte unter Schmerzen meinen Kopf. "Es gab einen Kampf und du wurdest Verwundet. Es waren vier Einschüsse in deinen Bauchraum. Taylor und Leroy haben dich hergebracht und Beth hat dich mit einem Team operiert. Wir Lehrer haben alle unter ihrem Befehl operiert und wer nicht im OP war, hat sich darum gekümmert, das die Schule sicher ist und den Schülern nichts auffällt." "Gut, dann sollte ich mich wohl doch ausruhen. Mein Ego braucht jetzt dringend Erholung", sagte ich und legte mich zurück in mein Kissen. Susann half mir dabei mich umzuziehen, dieses OP-Ding war unangenehm. Ich zog eine kurze Schlafhose an und einen Eishockeypulli aus Kanada. Es war alles komisch aber ich versuchte mich trotzdem zu entspannen. Mein Kissen ist ganz gemütlich und die Decke hält mich warm. Zeit noch einmal die Augen von innen zu betrachten.

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