35 - Wie man Glut entfacht.

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✦ Boy Epic - Tell Me You Love Me ✦

Die Sehnsucht, die ich verspüre wenn ich an Elias denke, ist so überwältigend, dass ich kurz das Gefühl habe, keine Luft mehr zu bekommen. Das Gefühl seines Blickes, der über meinen Körper wandert, macht mich verrückt und löst in mir einen Hunger aus, den ich noch nie so empfunden habe. Auch wenn es vielleicht verrückt erscheint, ich sehne mich so danach, Elias nah zu sein. Nicht nur gefühlstechnisch. Ich schüttle den Kopf. Hach, Emma. Du hast Hunger auf Elias. Ich schließe die Augen und versuche, das Kopfkino aus meinem Kopf zu bekommen. Duschen. Geh duschen.

Das Wasser ist warm und hüllt mich in eine Dampfwolke. Aber ich bekomme das Kopfkino nicht aus den Gedanken. Verdammt. Emma, reiß dich zusammen. Ich muss nur an Elias muskulösen Rücken denken und seine wunderschönen starken Hände und ich habe Schmetterlinge. Überall. Bei Malte war das nie so. Bei dem Gedanken an Malte wird mir schlecht. Gut, Kopfkino beseitigt.

Nachdem meine Haare einigermaßen trocken sind, ziehe ich mich an und beschließe, in die Küche zu gehen. Erstaunlicherweise steht dort schon Elias und macht Frühstück. Irgendwie hatte ich damit gerechnet, dass er länger schläft und einen Kater hat.

"Guten Morgen, Elias", sage ich leise.

"Guten Morgen, Emma." Er steht am Herd und dreht sich nicht um. Die Sekunde nutze ich, um mir seinen Rücken anzusehen. Wie sich wohl anfühlt, seine Haut an meiner zu spüren? Hätte ich einen Hammer, würde ich mir jetzt gerne gegen den Kopf schlagen. Verdammt, Emma. Er sieht dich als seine beste Freundin. Nicht mehr. Und das, was er gestern gesagt hat? Du interpretierst zu viel hinein! Er war betrunken. Aber ich schüttle den Kopf. Was ist, wenn es doch wahr ist? Meine Hoffnung wird geschürt und ich greife danach wie nach den Sternen. Es wäre zu schön um wahr zu sein.

In Gedanken versunken habe ich nicht mitbekommen, dass Elias sich umgedreht hat - und mein Starren bemerkt. Er grinst vorsichtig und mit hochgezogenen Augenbrauen. Ach verdammt. Aber von vorne sehe ich dich auch gerne an. Du bist so schön. Ich seufze.

"Alles gut?" Er schiebt das Rührei aus der Pfanne und verteilt es auf zwei Tellern. Er hat mir auch Frühstück gemacht.

Ich nicke zu schnell und zu intensiv, wie ein Wackeldackel - aber energischer. Sieht mit Sicherheit lustig aus.

"Hab ich gestern irgendwas Dummes von mir gegeben?" Elias kratzt sich am Kopf und sieht mich an. Ich weiche seinem Blick aus.

"Emma? Hab ich was gesagt, an das ich mich nicht mehr erinnern kann?" Seine Stimme ist noch rau vom Schlaf und ich habe gerade das dringende Bedürfnis, neben ihm aufzuwachen und diese Stimme jeden Morgen zu hören.

Ich seufze. Und schließlich nicke ich.

"Was ... was hab ich denn gesagt?"

"Elias ...", meine Stimme ist nur ein Flüstern. Aber er sieht mich nur abwartend an. Also ergebe ich mich.

"Du hast", ich räuspere mich, "gesagt, ich sei dein Mädchen. Und dass ich es schon immer gewesen bin." Ich kann nicht glauben, dass ich ihm das erzähle. Mit Sicherheit möchte er jetzt rückwärts essen, weil ihm das so peinlich ist, dass er mir so einen Mist erzählt hat. Wer würde das nicht. Du bist nur du. Elias hat etwas Besseres verdient als du.

Vorsichtig sehe ich Elias an und warte auf seine Reaktion. Er schluckt hart und kaut auf seiner Unterlippe. Ich will ihn küssen. Jetzt. Oh Gott.

Elias räuspert sich.

"Nun, dann habe ich wenigstens nicht gelogen."

Ich zähle gerade die unsichtbaren Flusen auf meiner Jacke und schrecke hoch, weil ich nicht glauben kann, was er da gerade gesagt hat.

Some of us are human | ✓Where stories live. Discover now