35. Wo ist Ben?

4K 223 11
                                    

Micha stand im Wohnzimmer und sah mir entgegen.
Ich ging nervös auf ihn zu und richtete meine Bluse.

"Du siehst toll aus, es wird ihm gefallen.", lächelte Micha und zeigte auf die Tür.

Ich drehte mich aufgeregt um und sah Dani in der Tür stehen. Er trug eine Jeans, ein T-Shirt und eine Lederjacke.
Seine Haare glänzten vor Haargel. Doch auch seine Augen glänzten als er mich sah.

"Wow...", amtete Dani nervös aus.

"Passt es zu dem was wir vorhaben?", wollte ich neugierig wissen und ging zu ihm.

"Auf jeden Fall! Du siehst... Unglaublich aus!", lächelte er und betrachtete mich.

"Danke, du siehst aber auch nicht schlecht aus.", bemerkte ich ind umarmte ihn.

"Vielen Dank.", lachte er.

"Jetzt verrat doch bitte was du geplant hast!", bettelte ich.

"Lass dich doch überraschen! Bis dann, Micha. ", bat er amüsiert und zog mich aus der Wohnung.

"Luca würde wollen, dass du sie um 0:00 Uhr wieder nach Hause bringst.", rief Micha uns hinterher.

"Geht klar.", antwortete Dani und hielt mir die Haustür auf.

"Dankeschön, Gentleman.", grinste und betrat die Straße.

"Also, hier lang!", erklärte er und führte mich an seinem Motorrad vorbei.

"Wo geht es denn hin?", zwang ich ihn neugierig.

"Komm einfach mit!", grinste er und nahm meine Hand.

Er zog mich in eine Seitenstraße, neben unserem Haus.

"Wo geht es denn hin?"

"Grace! Ruhe!", lachte er.

Er führte mich durch die Nebenstraßen von Berlin. Doch überraschender Weise sah es echt toll aus.
Die Hauswände waren mit Girlanden geschmückt und bunte Läden reihten sich aneinander.

"Ich zeig dir meine Lieblingsecke, von Berlin", erklärte er stolz und zeigte mir eine Reihe einzigartiger Läden.

"Wow.", bekam ich gerade mal raus, so beeindruckend sah es aus.

Und bei mir muss das was heißen!

Er winkte mich in den ersten Laden.
Er war gefüllt von alten Platten und CDs. Durch den ganzen Laden hallte Musik.
Dani stellte sich vor ein Regal und suchte die Platten durch.
Ich stellte mich gespannt daneben.
Da zog er plötzlich begeistert eine Platte aus dem Regal.
Er ging herüber zu einem Plattenspieler und legte die Platte auf.

"Und jetzt sag mir nicht, dass du das Lied nicht kennst?", grinste er.

Es lief Beautiful Soul von Jesse McCartney an. Ich liebte dieses Lied.

"Gehts noch?! Natürlich kenne ich dieses Lied!", beschwerte ich mich.

"Glück gehabt!", atmete er auf.

Ich kicherte.

"Darf ich bitten?", machte er einen Knicks vor mir und hielt mir seine Hand hin.

"Du gehst ja schnell zur Sache!", lachte ich und nahm seine Hand.

"Ja, ich dachte das Kennenlernen können wir überspringen.", zwinkerte er mir zu und drehte mich durch die Gegend.

"Ein richtiger Tänzer!", bemerkte ich lachend und sprang absichtlich gegen ihn.

"Sagt dir Richtige!", verteidigte er sich und legte mich langsam, auf seinem Arm, nach hinter.

Er lehnte sich lächelnd über mich und näherte sich immer mehr. Er sah mir tief in die Augen und hielt mich fest.

Stopp! Wo ist Ben? Ben...

"Grace, lass das! Er ist nicht hier!", schrie mein Kopf.

Ich drehte meinen Kopf weg.

Er hob mich wieder hoch:"Tut mir leid, ich wollte nicht..."

"Nicht schlimm, aber ich habe jetzt Hunger. Nach dieser anstrengenden Tanzeinlage.", räusperte ich mich.

"Geht klar.", grinste er und verließ mit mir den Laden.

Als nächstes betraten wir einen undefinierbaren Laden.
Es roch zwar nach Essen, aber ich konnte nicht erklären nach was genau.
Dani stellte sich an die Theke und bestellte.
Keine Ahnung was er bestellte!

Ich stellte mich neben ihn:"Wollen wir uns nicht setzten?"

"Auf keinen Fall, wir haben einen strikten Zeitplan!", zwinkerte Dani mir zu.

Er gab sich echt Mühe! Alles war durch geplant und ausnahmsweise gefiel mir das.
Doch plötzlich war da wieder dieses Gefühl, das Ben hier war.
Ich sah mich panisch um?
"Ben?", schrie es in mir.
Doch da war niemand... Die Leute sahen mich nur komisch an, sonst nichts.
Ich muss aufhören, ihn ständig zu suchen! Er ist nicht hier und ich will auch nicht das er hier ist!

Da kam der Kellner und gab Dani zwei gefüllte Pappschalen, in einer Plastiktüte.

"Was ist das?", wollte ich es ihm neugierig abnehmen.

Doch er zog es zurück und nahm meine Hand:"Wir müssen weiter!"

Er zog mich aus dem Laden, weiter die Straße hinunter.
Wir Bogen in einer weiteren Nebenstraße ab und Dani stellte sich plötzlich vor eine Leiter an der Hauswand.

"Was hast du vor?", fragte ich überrascht.

"Los, jetzt lass dich doch mal überraschen!", lachte er und kletterte die Leiter hinauf.

Ich tat es ihm gleich und kletterte ihm hinterher, bis aufs Dach.
Dani hielt mir seine Hand entgegen und zog mich hinauf.
Ich stellte mich wackelig hin und sah mich um.
Ich war sprachlos!
Nicht nur, dass man hier den absolut besten Blick über das beleuchtete Berlin hatte, Dani hatte eine Wolldecke, auf dem Flachdach, ausgebreitet und Kerzen drumherum aufgestellt.
Während ich mich umsah, zündete er die Kerzen an und grinste mich erwartungsvoll an.

"Wow...Dani...", stammelte ich.

"Gefällts dir?", fragte er hoffnungsvoll.

"Und wie!", lächelte ich, ging langsam zu der Wolldecke und setzte mich, immer noch sprachlos.

"Das freut mich. Ich hatte Angst, dass es zu kitschig ist.", antwortete Dani erleichtert.

"Du hast dir so viel Mühe gegeben.", bemerkte ich und deutete auf die Kerzen.

"Nein, so viel Mühe hat mich das gar nicht gekostet. Und...ich dachte du wärst es wert.", flüsterte er und sah mir in die Augen.

"Danke.", lächelte ich und sah ihn an.

Das war so niedlich! Dani war wirklich ein perfekter bester Freund, aber das hier war ein Date. Ich konnte ihn zwar schon irgendwie als meinen Freund vorstellen, immerhin schaffte er es, mich - wenn auch nur kurz- Ben vergessen zu lassen.
Doch dafür war es einfach noch zu früh!

Ich drehte meinen Kopf zum Essen und zog es langsam zu mir.

"Ich will jetzt wissen was das ist!", bemerkte ich.

"Das ist eine spanische Spezialität. Das hatte meine Oma früher immer gemacht.", erzählte er.

Ich holte eine Pappschale aus der Tüte und öffnete sie.
Vor meinen Augen befand sich ein Fladenbrot gefüllt mit Fleisch, Paprika, Tomaten und vielem mehr.

"Das sieht lecker aus.", grinste ich und nahm es in die Hand.

"Es schmeckt auch lecker.", lachte Dani und nahm sich die zweite Pappschale.

"Guten Appetit.", lächelte er mich an.




Take care of me Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt