42- Die neue Schlange

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Im Krankenflügel klopft May, die Hand immer noch mit meiner verschlungen, an die Bürotür. Schon nach ein paar Sekunden danach streckt die Heilerin ihren Kopf zur Tür hinaus. "Was kann ich denn für euch beiden tun?", fragt sie uns.
"Entschuldigen Sie die Störung, meine Schwester leidet seit längerem an Kopfschmerzen und sie wollen einfach nicht verschwinden", berichtet meine Schwester ihr.
Pomfreys Blick huscht zu mir, sie legt ihre Hand unter mein Kinn und betrachtet mich ausführlich.

"Setzen Sie sich, ich komme gleich wieder", meint sie und eilt davon. May führt mich zu einem der Betten und drückt mich sorgsam darauf nieder. "Oft sind auch Stress und psychische Belastungen der Auslöser für Kopfschmerzen", erklärt Pomfrey als sie, mit einem blauen Fläschchen wieder zu uns schreitet. Sie schüttet von dessen Inhalt etwas auf einen Löffel und schiebt ihn mir in den Mund. "Bedrückt Sie denn etwas?", fragt sie mich und sieht zwischen uns beiden hin und her.

Ich schüttle langsam den Kopf, auch wenn das nicht stimmt. Seit einer Woche, in der wir nun wieder in der Schule sind, geht mir Leia aus dem Weg. Sie wechselt nur banale Worte mit mir wie "Guten Morgen", oder "Hast du zufällig mein Buch gesehen?" Und immer wenn ich mit ihr reden möchte, blockt sie ab und rauscht davon. Auch Aiden und Max scheinen keinen blassen Schimmer zu haben was mit ihr los ist.

"Nein", sage ich noch einmal und spüre wie ich immer müder werde. Ich lege mich hin und bekomme noch mit wie sie zu meiner Schwester sagt: "Sie sollte sich den restlichen Tag ausruhen. Ich werde sie für den Unterricht entschuldigen. Nehmen Sie das und überreichen es Professor Snape."
Und dann sinke ich in einen traumlosen Schlaf.

• • •

Immer wieder öffne ich meine Augen, schlafe aber daraufhin gleich wieder ein. Einmal wechselte ich ein paar Worte mit Madame Pomfrey, die mir erklärte das die Müdigkeit eine Nebenwirkung des starken Tranks sei.

Es ist bereits dunkel als ich wieder und dieses Mal vollständig aufwache. Ich setze mich langsam auf und lege meinen Kopf in den Nacken. Es dauert eine Weile bis jemand kommt.
Madame Pomfrey fragte mich ob es mir besser ginge. Und als ich dies bejahte sagte sie mir, ich könne gehen um noch was zu Abend zu essen.

Ich laufe daraufhin lächelnd zur großen Halle. Auf dem Weg begegne ich Cayden, was meine Laune noch mehr zu steigen bringt. Er begleitet mich ein Stück und fragt mich ob wir uns nicht am Samstagabend treffen wollen. Ich bejahte seinen Vorschlag und verabschiede mich von ihm.

An unserem Haus-Tisch treffe ich auf Aiden und meine Schwester, die gerade beim Essen sind. Ich setze mich zu ihnen und erfahre, dass ich nichts besonderes verpasst hatte. Wahrsagen wäre Mal wieder langweilig gewesen und in Zauberkunst, hatten sie noch einmal dasselbe von letzter Woche wiederholt.
Auch wenn ich kaum Hunger habe, schöpfe ich mir Kartoffelbrei, Möhren und Erbsen auf den Teller. Aiden fängt erneut an über die Auswahlspiele zu sprechen. Das macht er solange bis wir ihm irgendwann versprechen, es zu versuchen.
Ich muss immer wieder lachen über seinen plötzlichen Wunsch, uns im Quidditch Team zu haben.

An diesem Abend, gehe auch ich Leia aus dem Weg. Im Krankenflügel hatte ich viel Zeit zum Nachdenken und bin schließlich zum Entschluss gekommen, es auf sich beruhen zu lassen. Bis sich das alles wieder normalisiert hat.

• • •

Ein paar Stunden bevor ich mich mit Cayden treffe, überredet mein bester Freund uns, für die Auswahlspiele nächste Woche zu üben.
Auch wenn ich eigentlich keine Lust darauf habe, kann ich ihm seine Bitte nicht abschlagen. So machen meine Schwester, Aiden, Max, ein paar andere Zweit- und Drittklässler aus Slytherin und ich uns auf den Weg zum Quidditch Feld.

Wir spielen eine Weile und wechseln immer wieder die Positionen. Man sagt, May würde sich sehr gut als Jägerin eignen. Während man mir sagt, ich solle mich als Hüterin oder als Treiberin bewerben. Wir wollten erneut ein Spiel anfangen, als ich bemerke wie spät es ist.
Mit viel Mühe klinke ich mich aus dem Training aus und eile zurück ins Schloss.

Kaum habe ich mich frisch gemacht und und meine Haare zu Wellen gezaubert, renne ich aus dem Gemeinschaftsraum.
"Mist ich bin viel zu spät", murmle ich vor mich hin und knalle glatt mit einem Slytherin zusammen, der gerade durch das Portal klettern wollte.
"Vorsicht", sagt dieser und sieht zu mir herab, da er beinahe ein Kopf größer ist als ich. Markante Gesichtszüge zieren sein Gesicht und seine smaragdgrünen Augen ziehen mich unverzüglich in den Bann. Seine dunklen Wimpern und seine perfekt geformten Augenbrauen lassen seine Augen noch mehr betonen. Auch wenn es mir unangenehm ist, kann ich meinen Blick einfach nicht von seinen wunderschönen Augen losreißen.

"Ich weiß dass ich gut aussehe, aber ich kann es dennoch nicht leiden wenn man mich so offensichtlich anstarrt", sagt er lachend und streicht sich durch sein pechschwarzes Haar.
Ich reiße meinen Blick von ihm los "Du bist wohl sehr von dir selbst überzeugt", kontere ich darauf.
Er grinst mich an "Das muss ich wohl als Mulciber", sagt er daraufhin.
Jetzt muss auch ich lachen "Wow deiner Arroganz sind wohl keine Grenzen gesetzt was?"

Theatralisch empört verschränkt er seine Arme vor der Brust "Und du musst wohl ziemlich gut ankommen mit deiner kecken Art und mutig bist du noch dazu, so mit einem Viertklässler zu reden. Was Malfoy?"
"Das muss ich wohl als Malfoy, findest du nicht?", ich grinse ihn frech an.
"Touché", entgegnet er daraufhin.

Er sieht auf seine goldene Armbanduhr "Du solltest gehen, sonst verpasst du noch deine Verabredung."
Ich runzle verwirrt die Stirn. Mulciber rollt mit seinen Augen "Na du sagtest doch eben, du seist viel zu spät dran."
Ich reiße meine Augen auf, ich habe Cayden beinahe vergessen.
"Na dann man sieht sich", sagt er
"Na hoffentlich nicht", meine ich sarkastisch. "Autsch, das tat weh."
Ich lache daraufhin nur und drehe mich um. "Ich bin übrigens Ethan", ruft er mir hinter her. Ich werfe ein Blick über die Schulter "Kira, ich bin Kira", sage ich grinsend und laufe schnellen Schrittes davon.

Als ich am ausgemachten Treffpunkt ankomme, ist Cayden noch nicht da.
Nach langem Warten höre ich endlich Schritte hinter mir. Ich drehe mich freudig um, doch zu meinem bedauern steht nicht Cayden hinter mir sondern Draco. "Was machst du denn hier?", fragt er mich und sieht mich eindringlich an.
"Ich wollte in die Bibliothek", lüge ich schnell. "In die Bibliothek? Meinst du die, an der du vorbei gelaufen bist?"
Ertappt schaue ich auf meine Schuhe. "Ähm..."
"Willst du etwa sagen, du hast nach zwei Jahren den Weg zur Bibliothek vergessen?"
"Verfolgst du mich etwa?", weiche ich seiner Frage aus.

Doch auch er geht auf meine Frage nicht ein. "Lass uns wieder zurück gehen", sagt er und dreht sich um.
"Ich bleibe hier", sage ich mit fester Stimme. Doch Draco packt meinen Arm "Du musst doch in die Bibliothek und ich werde dich begleiten", er zieht mich von der Stelle weg. Ich versuche mich zu wehren, doch vergeblich. Draco ist um einiges stärker als ich. Also stoße ich einen genervten Seufzer aus und lasse mich von ihm weg führen.

In der Bibliothek lässt er mich los und beobachtet mich die ganze Zeit. Er scheint zu wissen, dass ich ihn angelogen habe. Da ich ihm niemals diesen Triumph gönnen würde, durchstöbere ich die Regale und leihe mir ein Buch über Wahrsagerei aus.
Draco begleitet mich zurück zum Gemeinschaftsraum.

Ich versuche erst gar nicht wieder wegzukommen, da Draco seinen Blick nicht von mir lässt. Als scheint er zu erahnen, was ich eigentlich vor  hatte. Ich berichte meiner Schwester davon, die von unserem Treffen wusste, als sie zurück kommt. Vom Quidditch vollgeschwizt, geht sie zu Cayden um ihm für mich abzusagen. Danach quasseln mich Aiden und sie mit dem übrigen Training voll. Und May gesteht mir wie sehr sie sich auf die Auswahlspiele freut.

Nach einem langweiligen Abend, ohne Cayden zu sehen, lege ich mich ins Bett.
Während Ethans grüne Augen mir nicht mehr aus dem Kopf gehen.

× × ×

Mögt ihr Cayden eigentlich?

Little Miss Malfoy [ Draco Malfoy ] ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt