41. Positiv

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POV Melina

Wieder auf dem Grundstück angekommen, packten wir die ganzen Tüten aus. Und trugen sie runter in den Keller. Alle halfen mit, außer Maggie diese war nirgends zu sehen. Wahrscheinlich machte sie gerade den Schwangerschaftstest. Ich war mir nicht ganz sicher, ob ich ihr die Daumen drücken sollte das er positiv oder negativ war. Gedankenverloren ging ich die Kellertreppen wieder hoch. Prompt lief ich gegen jemanden und taumelte nach hinten. Erschrocken ließ Rick die Tüte fallen, es klapperte laut. Er packte mich am Arm, damit ich nicht die Treppen herunterfiel. Daryl und Carol die hinter ihm standen, rissen erschrocken die Augen auf.

Ich erschrak ebenfalls und klammerte mich an Rick fest. "Sorry, war keine Absicht.", entschuldigte ich mich bei ihm und stieß reflexartig die Luft aus. Auch Daryl hörte ich erleichtert aufatmen. Hoffentlich war in den Tüten nichts kaputtgegangen. Ich ließ Rick wieder los und er hob die Tüte wieder auf. Doch bevor ich nachfragen konnte, ob darin noch alles heil war, hörte ich von oben, wie jemand nach mir rief. Maggies Haarschopf tauchte in der Tür auf. Sie nahm mich bei der Hand und zog mich mit sich. Kurz ließ ich meinen Blick über die anderen schweifen, sie wirkten verwirrt, doch sie verschwanden schon gleich darauf aus meinem Blickfeld. "Ich muss mit dir reden, ungestört.", sie sah mich eindringlich an.

Ohne etwas zu sagen, führte ich sie nach oben in mein Zimmer und schloss die Tür hinter uns ab. "Bitte sag es niemandem auch nicht Glenn.", fast schon flehend sah sie mich an. "Mach ich nicht, versprochen.", ich lächelte sie an und setzte mich auf mein Bett. Sie lief nervös vor mir hin und her. "Maggie bitte das macht mich wahnsinnig. Kannst du dich vielleicht hinsetzten?", fragte ich. Mit einem seufzen ließ sie sich neben mich fallen. "Ich kann das nicht mit dem Kind Melina. Ich kann das nicht.", sie klang verzweifelt und verloren. Also war der Test Positiv ausgefallen.

"Doch Maggie du schaffst das. Du und Glenn, ihr macht das gemeinsam. Außerdem hast du doch auch noch uns. Wir werden dir so gut es geht mit allem Helfen.", redete ich auf sie ein. "Weißt du warum Judiths Mutter gestorben ist?", fragte sie. Ich schüttelte den Kopf. Rick hatte mir nur erzählt, das seine Frau bei der Geburt gestorben wäre, aber das konnte viele Gründe haben. "Wir kamen gerade erst im Gefängnis an. Wir hatten einen Zellenblock gesäubert und aßen gerade zu Mittag. Auf einmal kamen Beißer, weil eine Tür nicht richtig geschlossen war und es waren viele. Deshalb rannten wir raus auf den Hof, um mehr Platz zum Verteidigen zu haben. Lori, Ricks Frau, und Carl wurden eingekesselt. Ich half ihnen und rannte mit beiden wieder in das Gefängnis, wir dachten in dem anderen Block wären wir sicherer. Weit gefehlt. Als wir in einem Heizraum ankamen, setzten bei Lori plötzlich die Wehen ein. Doch es gab Komplikationen. Lori bat mich ihr Baby per Kaiserschnitt auf die Welt zu bringen, sie wollte es nicht verlieren. Deshalb starb sie, weil wir sie nicht medizinisch versorgen konnten, weil wir ihre Wunde nicht nähen konnten und sie zu viel Blut verloren hatte. Carl hat ihr anschließend eine Kugel in den Kopf geschossen, damit sie sich nicht verwandelt. Ich konnte es nicht. Wir beide sind danach weiter gelaufen wieder zu den anderen. Als Rick die Kleine gesehen hat, war er stolz, doch als er sah das Lori nicht kam, fing er an zu weinen und zu schreien. Er hat Judith nicht einmal angefasst. Zusammen mit Daryl habe ich nach Sachen für Judith gesucht. Daryl war der erste, der sie gefüttert hat. Lori konnte sie nicht einmal sehen, nicht einmal in den Armen halten.", sie stoppte ihre Erzählung.

Ich nahm sie in den Arm, da sie angefangen hatte zu weinen. Es musste schrecklich gewesen sein das zu tun. "Du hast Angst das dir das auch passiert, oder?", sanft strich ich ihr über den Rücken. Leise schluchzend nickte sie. "Nur weil es Lori passiert ist heißt es nicht das dir das auch passieren muss. Ich bin da um dir zu helfen okay und auch Glenn, Beth und die anderen werden dir zur Seite stehen. Wir werden alles tun damit es dir und deinem Kind gut geht. Auch während und nach der Geburt. Versprochen.", versuchte ich sie zu beruhigen. Es schien zu funktionieren, jedenfalls ein wenig. Sie hörte auf zu weinen und schluchzte nur noch ab und zu. "Wann willst du es Glenn erzählen?", fragte ich sie.

"Ich weiß es nicht. Aber er ich versuche es ihm bald zu sagen. Ich muss das nur selber erstmal noch richtig in meinen Kopf bekommen.", sagte sie. Es klopfte. "Ja?", fragte ich. Die Klinke wurde runtergedrückt, doch es war abgeschlossen. "Ist Maggie bei dir?", hörte ich Glenn gedämpft durch die Tür fragen. Schnell sah ich zu ihr. Sie schüttelte nur den Kopf. "Nein tut mir Leid, bei mir ist sie nicht.", antwortete ich. "Okay, trotzdem danke. Falls sie zu dir kommt, sag ihr doch bitte, dass ich sie suche. Ich mache mir Sorgen, weil sie vorhin so plötzlich verschwunden ist.", gab er zurück. Mein Blick fiel wieder auf Maggie. Sie kämpfte wieder mit den Tränen. Gerade als ich ihm antworten wollte, dass ich das tun würde und mit Maggie bestimmt alles in Ordnung sei, stand sie auf und öffnete die Tür. Sie fiel einem völlig überrumpelten Glenn in die Arme. Dieser zog sie sofort an sich und versuchte sie zu beruhigen. "Ich lasse euch einfach kurz alleine.", ich lächelte Glenn aufmunternd zu und quetschte mich dann an ihm vorbei nach unten.

Irgendwie wusste ich nicht, was ich jetzt machen sollte. Orientierungslos stand ich im Flur und fragte mich, wo ich jetzt hin sollte. Doch sogleich wurde mir diese Entscheidung von Carol abgenommen. "Könntest du mir bei Kochen helfen? Die Männer sind eine Katastrophe und Judith ist nur am Quengeln weil es ihr nicht gut geht.", fragte sie. "Ja klar, ich komme schon. Zusammen liefen wir ins Wohnzimmer tatsächlich stand dort Rick und wusste sich nicht mehr zu helfen. Daryl und Carl standen in der Küche. "Wo ist denn der Rest?", suchend sah ich mich um. Michonne und mein Bruder, sowie Sasha und Tyreese fehlten. "Sie wollen den Zaun verstärken.", das brachte mich zum Lachen. Fragend sahen mich alle an. "Du willst mir erzählen Daryl würde dir freiwillig in der Küche helfen?", dieser sah mich nur mit zusammengekniffenen Augen an. "Sorry, ich mein ja nur. Hätte ich nicht erwartet Pookie.", grinste ich. Wortlos schmiss er mir ein Handtuch an den Kopf. Alle grinsten, selbst Carl.

TWD The Angel Beside MeOnde histórias criam vida. Descubra agora