9. Guilty Conscience

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Wieder einen lieben Dank an meine Beta Knot^^ und auch an alle anderen die die Geschichte lesen, sie favorisiert und empfohlen haben. Danke an euch. <3
Und nun lets begin...

POV Melina

Ich vergrub das Gesicht in meinen Händen. "Nein, es war nicht dein Fehler. Wir wussten, dass der Gouverneur uns angreifen will, wir hätten aufmerksamer sein sollen.", meinte Beth. Verwundert schaute ich sie an. "Aber auch durch meine Vergesslichkeit ist dein Dad gestorben." "Ja aber es war nicht deine Absicht und auch nicht deine Schuld. Daddy würde nicht wollen, dass du dir solche Vorwürfe machst." Sie nahm mich in den Arm. "Danke, Beth.", flüsterte ich. Sie war unglaublich.

Daryl ging auf die Jagd, damit wir etwas zu essen hatten, Beth sammelte Feuerholz, damit wir in der Nacht nicht froren und wir das gejagte Fleisch von Daryl braten konnten. Und ich lief mit der Blonden mit und passte auf, dass sie nicht zu Beißerfutter wurde. Als wir wieder an unserem Platz ankamen, war Daryl schon wieder da und nahm die gejagten Eichhörnchen aus. Ich hockte mich wieder auf den Boden und passte ein wenig auf, dass keine Beißer uns angriffen. Irgendwie bemerkte ich gar nicht, dass die Zeit verging. Dankbar nahm ich das Eichhörnchen an, welches Daryl mir hin hielt. "Denkst du, wir finden die anderen wieder?", fragte Beth an Daryl gerichtet. "Ich glaube nicht das die anderen es da lebend raus geschafft haben." - "Warum sagst du sowas wir haben es doch auch geschafft." - "Der Gouverneur hat sie bestimmt abgefangen, ist dir nicht aufgefallen das weder jemand von uns noch jemand von den anderen da war?" - "Ich glaube trotzdem das sie noch leben." Trotzig hob sie das Kinn. Die beiden diskutierten weiter und wurden immer lauter.

Ich blendete sie aus. So sehr wie es nur ging konzentrierte ich mich auf die anderen. Vor meinem inneren Augen erschien eine Gruppe Menschen. Sie saßen in einem Haus, aßen und schienen sich zu unterhalten. Es waren acht Erwachsene, ein Kind und ein Baby.

Plötzlich wurde ich an der Schulter gerüttelt. "Ist alles in Ordnung mit dir?" Die Vision verschwamm und ich blickte in Daryls blaue Augen. "Ja, alles okay und sie leben alle noch." Beth schien nicht zu hinterfragen, woher ich das wusste. Nur Daryl sah mich ein wenig skeptisch an. Entschlossen hob ich meine Hand und wollte sie an seine Wange legen. Ein wenig erschrocken zuckte er zurück. Unbeirrt streckte ich meine Hand weiter, bis ich seine warme Haut und den leichten Bart unter meinen Fingern und meiner Handfläche spüren konnte.

Ich zeigte ihm, was ich gesehen hatte und zeigte ihm das ich die Hoffnung und den Willen hatte, sie wieder zu finden. Zuerst reagierte er wie Rick, dann schlich sich ein leichtes Lächeln auf seine Lippen. Wie zufällig strich ich ihm eine Strähne seiner dunkelbraunen Haare aus dem Gesicht, als ich meine Hand wieder weg nahm. Wieder kribbelte meine Hand an der Stelle, wo ich ihn berührt hatte. Kaum merklich schüttelte ich den Kopf, um das seltsame Gefühl loszuwerden, das sich in mir breit gemacht hatte. Beth die das ganze betrachtet hatte war wie eine Blöde am Grinsen.

"Ich geh schlafen.", meinte Beth und kramte sich eine dünne Decke aus dem Rucksack. Zum Glück war Sommer. Da wurde es nicht so kalt, doch der Winter machte mir schon jetzt Sorgen, wenn wir nichts Sicheres fanden. Daryl und ich nickten nur, auch ich schnappte mir eine Decke und wickelte mich darin ein, meinen Kopf lehnte ich an Daryls Schulter. Gemeinsam schauten wir in die Dunkelheit, fast wie auf dem Wachturm.

Vor mir tauchte der Gouverneur auf, Hershel kniete vor ihm . Der Gouverneur hatte ein Schwert in der Hand und stach es Hershel durch das Herz. Weinend viel ich vor ihm auf die Knie und flehte ihn an wieder aufzuwachen. Vom Gouverneur war weit und breit nichts mehr zu sehen. "Es tut mir so leid, Hershel! Es tut mir so, so leid!" Wimmernd presste ich mir die Hände vor mein Gesicht. "Du hast mich getötet!" Er hatte sich in einen Beißer verwandelt und riss meine Hände von meinem Gesicht weg. "Du bist eine Mörderin! Du hast meinen Kindern den Vater genommen!", sprach er mit seltsam verzerrter Stimme. Ich konnte nicht sprechen, ich versuchte nur aus der Reichweite Hershels zu kommen.

Erschrocken riss ich meine Augen auf. Ich lehnte noch immer an Daryls Schulter. Meinen Kopfschmerzen und meiner Müdigkeit nach zu urteilen, hatte ich nicht lange geschlafen. Aber einschlafen konnte ich jetzt auch nicht mehr. Umständlich richtete ich mich auf und massierte mir die Schläfen, um meine Kopfschmerzen zu lindern. "Was ist los?" Fragend schaute Daryl mich an. "Hab schlecht geträumt.", murmelte ich. Seufzend fuhr ich mir mit den Händen über mein Gesicht. Mein 'Traum Hershel Zombie', was auch immer, hatte Recht und das machte mich fertig. Er hatte den Tot nicht verdient und diesen Tot schon gar nicht. Hershel war wirklich ein guter Mann gewesen. Ich zuckte erschrocken zusammen, als mich zwei starke Arme umarmten. "Mach dir nicht noch mehr Vorwürfe. Du bist eine von den Guten.

Nicht wie der Gouverneur. Er ist der einzige der sich Vorwürfe machen sollte.", flüsterte er mir ins Ohr. Sein warmer Atem strich über meine Haut. Ich sagte nichts, lehnte mich nur ein Stück zurück und lauschte dem gleichmäßigem Schlagen seines Herzens. Er strich mir durch meine zerzausten Haare. "Schlaf noch ein bisschen.", murmelte er. "Aber ich kann nicht mehr schlafen, dann träume ich nur wieder irgendeinen Mist.", nuschelte ich gegen seine Brust. Es war schon komisch, Daryl vermittelte mir genau das gleiche Gefühl wie ich ihm, Geborgenheit und Vertrautheit.

"Es ist nur ein Traum Mel, dort kann dir kein Leid geschehen. Und jetzt schlaf. Du bist müde." Er zog die Decke enger um meinen Körper und nahm mich dann wieder in den Arm. Eigentlich sollte ich ihm dieses Gefühl vermitteln. Immerhin sollte ich ihn und Beth schützen. Nicht andersherum. Doch diese Gedanken gingen in einen ruhigen Schlaf über.

Ein paar Stunden später, wachte ich wieder auf und löste Daryl ab. Im Gegensatz zu vorher war ich erholt, auch wenn ich mir immer noch Vorwürfe wegen Hershel machte. Nachdem Daryl eingeschlafen war breitete ich meine Flügel aus und flog große Runden um unser Lager. So hatten die wenigen Beißer, die sich zu uns verirrten, keine Chance in die Nähe unseres Lagers zu kommen und ich hatte die Chance meine Flügel zu bewegen. Nebenbei kämmte ich mir die Haare. Ich flog so lange um unser Lager bis die Sonne aufgegangen war.

Als ich zu unserem Lager zurückkehrte, sah ich Daryl aufgebracht auf und ab laufen. Mit ein wenig Abstand landete ich. Ein paar kleine Äste zerbrachen und lenkten Daryls und Beths Aufmerksamkeit auf sich. Beide atmeten erleichtert aus, als sie mich sahen und Daryl senkte die Armbrust, welche er aus Reflex auf mich gerichtet hatte. "Ich dachte schon du bist verschwunden.", meinte Daryl und sah erleichtert aus. "Ich kann Dich doch nicht einfach alleine lassen. Du brauchst doch einen persönlichen Schutzengel." Grinsend zwinkerte ich ihm zu.

TWD The Angel Beside MeWhere stories live. Discover now