7. Mehr Gespräch als Wache

109 7 3
                                    

Vielen Dank an die liebe Knot^^

POV Melina

"Wir glauben aber, dass das kein Weg ist. Wir möchten uns euch anschließen, da wir nicht gegen euch kämpfen wollen, sondern mit euch." "Durch den Gouverneur sind zwei aus unserer Truppe gestorben.", unterbrach die Frau ihren Begleiter. Ich sah fragend zu Daryl. Er blickte zurück und schien zu überlegen ob sie die Wahrheit gesagt hatten. Etwas wovon ich überzeugt war. "Rick soll entscheiden. Unser Arzt wird deine Wunde versorgen.", meinte Daryl und klang dabei so, als würde er es lieber haben, dass Rick sie verjagen würde. "Auch wenn ihr euch damit vielleicht nicht wohl fühlt, wir würden trotzdem gerne eure Waffen haben. Ich möchte nicht unbedingt plötzlich erschossen, oder erstochen werden.", sprach ich etwas versöhnlicher.

Die beiden schienen kurz abzuwägen, warfen uns dann aber ihre Waffen zu. Vielleicht hofften sie das Rick ihnen mehr Glauben schenkte, als der misstrauische Schütze. Wir lotsten die beiden zum Gefängnis, immer mit einer Schuss bereiten Waffe. Im Augenwinkel sah ich die Bewegung eines Tieres. Bevor ich reagieren konnte, hatte Daryl schon geschossen und hob das Tier vom Boden auf. Ich wusste zwar nicht genau, was es war, aber es sah nicht sehr giftig, oder gefährlich aus. Im Gegenteil! es sah mit seinem schwarzweißen, flauschigem Fell eher süß aus. Beim Zaun angekommen stand dieses mal Glenn Wache und passte auf. Rick kam vom Wachturm auf uns zu.

★★★★★★★★★★★★★★★★★★

"Ihr beide zieht gefährliche Situationen auch an, wie sonst keiner hier. Euch hätte wer weiß was passieren können. Einfach so aus dem Gebüsch zu kommen.", schimpfte Hershel väterlich. "Was? Stimmt gar nicht! Der einzige der Gefahren anzieht ist er.", ich deutete auf Daryl, "Der braucht 'nen persönlichen Schutzengel, damit der noch lange überlebt." Als ob ich gefährliche Situationen anzog! "Ach was ich hatte alles im Griff.", grummelte der Angesprochene. Es war beschlossen worden, dass das die beiden, die Sascha und Tyreese hießen, bleiben durften, wenn sie wollten. Doch sie durften die erste Zeit nur Waffen tragen, wenn jemand anderes von uns dabei war und sie durften auch nicht alleine Wache halten. Am Schluss hatte sich herausgestellt das Tyreese der Spitzel war, der uns abends so überrascht hatte. Er wollte schauen, wo das Gefängnis war und wissen, ob wir gefährlich waren und auf alles schossen was sich bewegte.

Am späten Abend beschloss ich wieder Wache zu halten, da es wirklich Spaß machte. Für den Fall das ich einschlafen sollte, hatte ich diesmal vorgesorgt. Ein kleiner Zauber würde mich wecken, wenn Gefahr drohte. So saß ich da, wie gestern Abend. Es dauerte nicht lange, da schlich Daryl sich in den Wachturm und setzte sich neben mich. "Ich hätte nicht gedacht, dass ich Hershels Gerede über Gott und Engel und dem ganzen einmal Glauben schenken würde.", fing Daryl an. "Stopp! Sowas wie einen Gott der über uns Engel herrscht gibt es nicht. Genauso wenig wie die Hölle. Wir Engel haben so etwas, wie einen Anführer. Wir nennen es Ilisixs. Er vergibt Auftrage an alle möglichen Engel. Gott ist lediglich etwas, das sich die Menschen selbst geschaffen haben, um sich die Angst vor dem Tod zu nehmen, oder sich einen Grund zu suchen, warum manche Sachen nun mal so passieren, wie sie passieren." Er hörte gespannt zu. "Aber warum sagst du Hershel das nicht? Und wie an alle möglichen Engel?, gibt es denn verschiedene...", er schien nach einem passendem Wort zu suchen, "Sorten?"

"Ich sage es Hershel nicht, weil er fest davon überzeugt ist und dieser Glaube ihm seine Hoffnung gibt. Du hingegen glaubst sowieso nicht daran. Warum sollte ich dir also eine Lüge erzählen?" Ich lächelte ihn freundlich an, "Wenn du es so nennen willst. Ja, es gibt verschiedene "Sorten". Wir selber nennen es Asquiaet, das heißt übersetzt so viel wie Familie. Es gibt die Asquiaet der Schutzengel, zu denen mein Bruder und ich gehören. Wir beschützen Menschen, notfalls mit unserem Leben, und helfen ihnen auch in anderen Sachen, zum Beispiel richten wir unsere Schützlinge wieder auf, wenn sie am Boden sind und so weiter. Dann gibt es die Asquiaet der Liebesengel, das ist so ähnlich wie mit Amor nur das die keine Pfeile verschießen, die haben verschiedene Zauber. Dann gibt es noch die Engelsboten, die alle möglichen Nachrichten überbringen. Und es gibt die Asquiaet der Todesengel, diese begleiten alle Sterbenden' oder können sie sogar schneller sterben lassen oder länger am Leben erhalten, allerdings nicht sehr lang."

"Fliegen zu können stell' ich mir cool vor.", Daryl starrte in den Nachthimmel. "Ja, fliegen und die anderen Sachen zu können ist schon schön. Aber es hat auch Nachteile." Mir war kalt. Ich hatte meine Lederjacke im Gefängnis vergessen, hatte aber keine Lust hoch zu laufen. "Wie andere Sachen? Ich dachte Schutzengel passen halt so ein bisschen auf andere auf und beschützen diese so mit ihrer Weisheit. Jedenfalls hört man das in fast allen Geschichten." Ich fing an zu lachen. Den Vergleich den er zog... das war einfach zu niedlich, ich war vieles aber nicht weise. "Nein, wenn wir Schutzengel euch nur mit Weisheit beschützen müssten, dann wärt ihr mit mir verloren. Dafür kann ich andere Sachen wie zum Beispiel das.", ich schnippte mit den Fingern und hatte auf einmal meine Jacke an.

Er machte große Augen, und berührte den Ärmel meiner Jacke wie als müsste er sichergehen, dass sie echt war. "Wow, das ist beeindruckend. Kannst du damit auch andere Leute wiederbeleben oder töten?" - "Wiederbeleben, nein. Töten, ich weis es nicht, nicht gezielt jedenfalls und ich will es auch nicht ausprobieren.", er wirkte auf einmal ein bisschen wie Carl, als ihm das Bild von Lori, Rick und ihm her gewünscht hatte. "Kannst du noch andere Sachen?", fragte er. "Ja, ich kann dir Dinge und Gedanken von mir zeigen, wenn ich das möchte, ich kann Sachen sehen, die an anderen Orten gerade passieren und wir können Gedanken lesen. Aber das Gedanken lesen erfordert viel Übung und ich hab es bis jetzt noch nicht so oft probiert."

"Also kannst du meine Gedanken gerade nicht lesen?" Er schien irgendwie nervös. So als ob es ihm missfallen würde, wenn man zu viel über ihn wusste. "Nein, aber ich kann es versuchen, wenn du möchtest." Ich wollte es nicht ohne seine Erlaubnis probieren. Er schüttelte den Kopf. Ich hatte das Gefühl das er mich in der Gruppe nur so schnell akzeptierte, weil er Rick vertraute oder täuschte ich mich? Mit den anderen, außer mit Rick, hatte ich ihn bis jetzt nicht sonderlich viel reden gehört. Meistens war er der stumme Zuhörer und der aufmerksame Beobachter.

Keiner von uns sagte mehr ein Wort. Ich lehnte mich an die Wand hinter mir und blickte in die Dunkelheit. Der Mond erleuchtete den Wald leicht mit seinem Schein. In der Ferne sah man ab und zu eine Eule herum fliegen, die wohl hier ihr Nest hatte. Sonst war es aber ruhig.

TWD The Angel Beside MeWaar verhalen tot leven komen. Ontdek het nu