2. Neue Leute

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POV Melina

"Wer bist du?", fragte mich der der Anführer. "Ich bin Melina und wer seit ihr?", meine Stimme war sanft und Glocken hell. "Das sind Maggie und Daryl.", er nickte mit dem Kopf in die jeweilige Richtung, "Und ich bin Rick. Bist du ganz alleine hier draußen oder hast du eine Gruppe." - "Nein ich bin alleine hier. Die Gruppe bei der ich davor war wurde von den Kreaturen überrannt.

Ich konnte fliehen und seit dem bin ich alleine unterwegs.", log ich. Ich konnte denen ja schlecht die Wahrheit erzählen. Ricks Blick war berechnend, er schien abzuwägen ob ich die Wahrheit erzählte oder ob ich log. Der Schütze sah mich skeptisch, fast schon lauernd an, so als ob er darauf wartete das ich einen Fehler machte. Maggie schaute zwar ernster, lächelte aber trotzdem leicht. "Wenn du möchtest kannst du bei uns bleiben, davor musst du uns aber drei Fragen beantworten.", er deutete das die anderen die Waffen senken sollten.

Maggie tat dies sofort, sie schien froh zu sein das es zu keiner Auseinandersetzung gab. Doch Daryl hielt weiter Misstrauisch seine Waffe auf mich. Mit einem nicken bedeutete ich Rick fortzufahren. "Wie viele Beißer hast du getötet?", war das sein Ernst? Ich war gerade einmal seit heute Nacht auf der Erde und konnte mich nicht mehr daran erinnern wie viele Beißer ich getötet hatte. "Weis ich nicht aber schon einige.", ich zuckte mit den Schultern. "Wie viele Menschen hast du getötet?", er redete immer noch genau so ruhig als würden wir über das Wetter reden.

"Gar keine und ich habe es auch nicht vor.", gespannt wartete ich auf die nächste Frage doch es kam nichts. Die beiden Männer nickten sich untereinander zu. "Okay du darfst bei uns bleiben, wenn die anderen nichts dagegen haben.", Maggie lächelte erfreut. "Moment du hast von drei Fragen gesprochen?", verwirrt guckte ich ihn an. "Naja die dritte Frage ist irrelevant wenn du noch nie einen Menschen getötet hast.", beantwortete Maggie mir diese Frage.

Zu viert machten wir uns auf den Weg zum Gefängnis. Zum Glück wurde der Wald langsam lichter den die Locken meiner langen, Blonden Haare blieben überall in den Ästen hängen. Und das war kein angenehmes Gefühl. Daryl musterte mich unentwegt mit seinen blauen Augen. Ich tat als würde ich seinen  bohrenden Blick nicht bemerken. "Wo lebt ihr überhaupt.", ich tat als würde ich nichts wissen.

"Wir leben nicht weit von hier in einem Gefängnis mit einigen anderen Leuten. Mittlerweile sind wir so etwas wie eine Familie. Wir haben Medizin und essen. Sprich wir haben das beste aus dem hier gemacht.", er deutete auf fünf Zombies die vor uns auftauchten. Mit einem leisen zischen sirrte ein Pfeil an mir vorbei. Um einen neuen Pfeil einzuspannen hatte er keine Zeit, deshalb zückte er genau wie wir ein Messer. Mit ein kräftigen Schlag ließ ich es in dem Schädel des toten verschwinden. Es spritze ein wenig von dem komischen Blut als ich es wieder raus zog. Mit einem angewiderten Laut versuchte ich mir das Blut aus dem Gesicht zu wischen. Dabei verschmierte ich es nur noch mehr und ließ es bleiben.

Zum Glück waren wir inzwischen bei dem Gefängnis angekommen. Dort stand ein braunhaariger junge mit Sheriffhut. "Carl machst du uns bitte das Tor auf. Carl? Carl!", mit großen Augen sah mich der Junge an. Verdammt eines ich hatte nicht bedacht. Erwachsene konnten meine Flügel nicht sehen, nur wenn ich sie erscheinen ließ und sie diese sehen lassen wollte. Doch Kinder konnten meine Flügel auch sehen wenn ich sie nicht erscheinen ließ. Diese, ich nenne es einfach mal Fähigkeit, hatten sie weil sie noch voller Fantasie und Vertrauen auf das gute in der Welt waren. Etwas was fast alle Erwachsenen verlernten. Nur selten war ich einem Erwachsenen begegnet der mich als Engel erkennen konnte. "Carl?!", Rick winkte vor dessen Augen herum. Kaum merklich schüttelte ich mit dem Kopf. Er schien zu verstehen und öffnete uns das Tor, sobald wir alle drinnen waren schloss er es wieder. "Sorry Dad war kurz in Gedanken.", Rick musterte ihn kurz bevor er es dabei beließ. Ich hätte nicht gedacht das der kleine meine Flügel noch sehen konnte, er war ein wenig anders als sein Vater. Rick hoffte auf ein Wunder aber glaubte nicht mehr daran, der kleine anscheinend schon. "Und wer bist du?", fragte Carl mich sofort. "Ich bin Melina aber du kannst mich auch Mel nennen.", ich schenkte ihm ein Strahlendes lächeln. Der kleine sprang aufgeregt um mich herum und schien mich schon mit Fragen löchern zu wollen, doch mit einem erneuten kaum merklichem Kopfschütteln brachte ich ihn wieder zum Schweigen. 

Rick betrachtete ihn wieder eingehend, wie als ob er sich nicht sicher wäre warum sein Sohn auf einmal herum sprang wie vom Floh gebissen. Gemeinsam betraten wir den Gefängnistrakt. Sofort blickten alle zu mir und die Gespräche verstummten, nur das Gequengel der kleinen war noch zu hören. Eine junge blonde Frau, sie war bestimmt nicht älter als 18, hielt sie im Arm und wippte sie leicht hin und her. Eine andere Frau mit grauen kurzen Haaren, bereitete ein Fläschchen zu. Rick deutete auf mich, "Das ist Melina. Wir haben sie im Wald aufgelesen und wenn niemand etwas dagegen hat würde ich sagen darfst du erstmal bleiben.", es kam von niemandem ein Einwand, also war es beschlossene Sache das ich bei ihnen bleiben durfte.

Die Blonde hob den Blick von der kleinen und über gab sie an Daryl der mit seinen Armen eine Wiege formte und sie fütterte. "Na du kleine Nervensäge, schmeckt dir das?", es war das erste mal das ich Daryl reden hörte und diese liebevolle Stimme passte gerade gar nicht zu dem ersten Bild welches ich von ihm hatte. Allgemein war das Bild leicht schräg wie ich fand. Dieser muskulöse, harte Kerl, mit einem so zarten, zerbrechlichem Wesen wie der kleinen auf dem Arm. Aber trotzdem sah es irgendwie süß aus. Beth guckte mich kurz komisch an, dann lächelte sie mich an. Sie deutete hinter mich, doch da hinter mir niemand stand wusste ich das sie meine Flügel sehen konnte. Wie seltsam. "Wer ist eigentlich die Mutter der kleinen und wie heißt sie?", ich trat ein Stück näher an Daryl ran. Die kleine streckte ihre winzige Hand nach mir aus und griff in meine Haare. Mit großen Augen blickte sie mich an und nuckelte weiter an der Flasche die Daryl ihr hielt. "Ihr Name ist Judith. Meine Frau...", Rick stockte. "Das tut mir Leid. Aber deine kleine ist ein richtiges Wunderkind." - "Genau wie du und dein Bruder Christopher.", ertönte eine mir sehr bekannte Stimme.

TWD The Angel Beside MeWhere stories live. Discover now