☑️ Kapitel 15♔

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~Es heißt, wenn die Hoffnung stirbt, bleibt der Hass.~

Ich war schon wirklich lange nicht mehr auf einer Party und noch nie auf einer, die in einem Haus stattfindet. Um ehrlich zu sein war mir klar, das es nicht wirklich gut werden würde aber das so viel schief geht, wäre mir nicht annähernd in den Sinn gekommen.

Als Jess mich auf den Weg nach draußen stützt um meinen Knöchel zu entlasten (obwohl es da nichts zu entlasten gibt), hält Jason uns jede Tür nach draußen auf, bis wir schließen der frischen Luft entgegen schreiten.
Ich bin heilfroh darüber, das Jason mich dabei nicht berührt oder Jess hilft mich zu stürzen.

Meine Schauspielerischen Künste müssen nun herhalten und da brauche ich keine Ablenkung Namen's Jason.

Es reicht schon, dass er direkt in der Zugluft jeder Tür steht und mir sekündlich sein betörender Duft entgegen weht.

"Alles okay?", fragt er nun Jess, als wir draußen sind und nun endlich Ruhe herrscht.

Seine Stimme klingt dabei so sexy, dass ich mich beinahe an meiner eigenen Spucke verschlucke und im Nachhinein rot werde über meinen Gedanken. Ich wende meinen Blick ab und schlucke.

Jess lächelt leicht und nickt schließlich.
Sie dreht ihren Kopf zu mir und das Erste, was mir auffällt sind ihr feuchten Augen, die sie mühsam blinzelnd versucht zu verdrängen.

"Danke Sky..", flüstert sie und ihr Blick gleitet zu meinem Fuß, der immernoch gekünstelt in der Luft hängt. Sogleich keimt schlechtes Gewissen in mir auf.

Ich lächle ihr aufmunternd zu und versuche ihr mit meinen Augen zu sagen, dass es halb so schlimm ist.
Als meine Augen kurz darauf auf Jason fliegen scheint es mir, als ob mein Herz für einen Moment stehen bleiben würde.
Seine Augen mustern mein Bein von unten bis oben und der Ausdruck in seinen Augen gleicht etwas forschendes. Mir schließt Hitze in die Wangen, ohne das ich es will.

"Kommt, wir gehen lieber", bringe ich unsicher in die Runde, um mich von ihm und seiner Anziehungskraft abzulenken.
Jess nickt mir zustimmend zu und danach blickt sie ihren Bruder auffordernd an.
Verwirrt runzle ich die Stirn und eine böse Vorahnung macht sich in mir breit.
Kurz bin ich versucht, einfach loszugehen.
Doch als sich Jason plötzlich in Bewegung setzt und direkt in meine Richtung kommt, bleibt mir alles im Halse stecken. Und meine Vorahnung bewahrheitet sich.
Ich kann nichts anderes machen, als in seine Augen zu blicken, die nicht in meine sehen.

Kurz vor mir bleibt er stehen und ich sehe gerade noch sein Gesicht und schon hat er einen seiner Arme unter die Kniekehlen und die andere um meinen Rücken gelegt.
Mit einem Mal berühren meine Füße nicht mehr den Boden.
Erschrocken quietsche ich auf.

Mein Mund ist vor lauter Schreck geöffnet, während mein Körper in seinen Armen hoch und runter wippt bei jeden Schritt, den er geht.
Ich werfe einen Blick zurück und schaue zu Jess nach hinten.
Und ihr zufriedenes Gesicht bringt mich fast zur Weißglut.
Das hat sie doch mit Absicht gemacht!

Erst ist mein Körper ganz steif in seinen Armen und mir ist es egal, ob es für ihn so etwas unbequemer wird.
Ich versuche ihn so wenig wie möglich mit meinen Händen zu berühren.
Diese Sache ist mir mehr als nur unangenehm.
Ohne es zu wollen, fliegen meine Augen zu seinem Oberarm.
Das Muskelspiel unter seiner ebenen Haut fasziniert mich insgeheim und ich wende meinen Blick schnell wieder ab.

„Entspann dich, Skychen. Ich bin nicht giftig", flüstert er einen Augenblick später neben meinem Ohr.

Ich spüre seinen warmen Atem an meiner Wange und werde augenblicklich röter im Gesicht. Ob vor Scham oder Wut weiß ich nicht.
Als ich meinen Kopf dann doch ein Stück aufrichte, sehe ich seine Mundwinkel, die sich amüsiert heben.
Oh Gott.

Wolfsmond - Wolf der LegendeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt