"Mein Name ist Drake Ashton!"

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  Stockholm Syndrome
Kapitel 29
Louis' P.o.V.

Seufzend lehnte ich meinen Kopf an das kühle Glas des Autos und beobachtete die kleinen Wassertropfen, welche das Glas herab tropften. Wir waren vor einigen Minuten in Doncaster, meinem Geburtsort, gelandet und noch immer hatte sich nichts hier verändert. Jede Straße, jede Ecke und jeder Laden hier; alles beim Alten. Ich wollte hier nicht sein, zu viele schreckliche Erinnerungen hatte ich von hier. Doch was blieb uns übrig? »Lou? Alles ok?« hauchte plötzlich eine Stimme von unten und ich blickte in die grünen Augen von Harry. »Ja, alles ok. Hab nur schlechte Erinnerungen an diesen Ort.« Sanft streichelte ich dem Lockenkopf über die Haare und grinste auf ihn herab.

Fake. Nichts war in Ordnung. Ich hatte panische Angst vor diesem Ort, nicht mal Zayn wusste warum.

»So Jungs, wir sind in weniger als zehn Minuten an unserem kleinen Apartment angekommen und dort bekommen wir von Chris, einem Kumpel von mir, unsere Identitäten. Später kommen Luke und Co zu uns.« erklärte uns Zayn, während er durch die regnerischen Straßen von Doncaster fuhr. Ich seufzte, denn ich hatte überhaupt keine Lust hier zu sein. Liam, der unter Harrys Füßen saß, drückte sich aus der Bank und näherte sich Zayns Ohr. Das würde er nicht wagen! Nicht im Auto! Auch Niall beobachtete Liam skeptisch, während der Lockenkopf seelenruhig auf meinem Schoss schlief, dieser Penner. Zayns Geknurre riss mich aus den Gedanken und ich verdrehte genervt die Augen. Seit die zwei sich wieder vertragen hatten, ging das mit den beiden nur um Sex und das schlimmste daran war, Liam schrie noch lauter als Niall. Man konnte sich also denken, wie viel Schlaf Harry, Niall und ich in letzter Zeit bekamen. Nämlich gar keinen.

Der Wagen kam ruckelnd zum stehen und Zayn drehte sich lächelnd zu uns um. »Ladys, da wird für die nächste Zeit unser Home!« kicherte der Schwarzhaarige und sprang aus dem Auto. Liam und Niall folgten ihm, während ich Harry sanft über das Gesicht strich. »Hazza, du musst aufwachen. Wir sind da!« murmelte ich leise in das Ohr des Lockenkopfes und küsste schließlich seine Wange. Harry murrte auf, öffnete jedoch seine Augen und blickte verschlafen zu mir hoch. Innerlich seufzte ich verträumt auf, denn dieser Anblick war mehr als süß. Viel zu süß. »Wenn du dann fertig bist, mich anzustarren, können wir dann raus, Lou?« Kurz zuckte ich bei den Worten des Lockenkopfes zusammen, drückte Harrys Kopf gespielt entrüstetet von meinem Körper und hechtete aus dem Auto. »Komm jetzt, Hazz!« grummelte ich, während ich die Hand des Jüngeren schnappte und ihn in das riesige Gebäude zog. Es sah genauso aus, wie die ganzen anderen in Doncaster; rötlich und aus Backsteinen bestehend. Eben einfach und langweilig.

Ich hasste es hier.

Zusammen erklangen wir die einzelnen Stufen, während unser leises Schnaufen durch das Treppenhaus des alten Hauses widerhallte. »Wieso muss das denn so shit hoch sein?« beschwerte sich Harry immer und immer wieder. Ich schmunzelte bitter. »Du bist nun mal in Doncaster, Baby.« Endlich kamen wir vor der gewünschten Tür an, aus der schon die mir bekannten Stimmen von Liam, Zayn und Niall ertönten. Ebenso erklang die Stimme von Chris, dem Kumpel von Zayn. Vor einigen Jahren lernte ich den Kroaten auf einer Party kennen und ich muss sagen, der Typ besaß alles was man brauchte: Kohle, Autos, jemanden der ihn liebt, eine fette Villa und eine verdammt große Gang, die bis nach Australien reichte. Chris Anderson hatte sich das perfekte Leben. Er wusste, dass er immer jemanden hatte, auf den er sich verlassen konnte. So was möchte doch einfach jeder, oder? »Ah, da ist ja mein Lieblingsmensch, nach Liam,« er blickte kurz entschuldigend zu dem eben genannten und grinste, »Du kennst sich noch Louis, oder Chris?« Chris lächelte ebenfalls, während er auf mich zu kam und mich mit einem Handschlag begrüsste. »Klaro, kenne ich den Partylöwen Tommo noch!« grinste er. Verlegen kratze ich mich am Nacken und schluckte. Musste er das unbedingt vor Harry erwähnen? Der würde mich den ganzen Tag nur noch aus fragen.

»Cool, dass man sich wieder sieht, Chris!« erwiderte ich noch, ehe ich mich im Apartment umsah. Insgesamt besaß es fünf Zimmer inklusive Badezimmer, Wohnzimmer und Küche. Vorteil für uns, denn so konnten fast alle ein zweier Zimmer besetzten, außer einer. »Das Apartment ist der hammer, Chris!« kreischte Niall quer durch die Wohnung, was mich nur schmunzelnd den Kopf schütteln lies. Niall würde immer das Kleinkind unter uns bleiben. Das verfressene Kleinkind um genau zu sein, denn Niall saß mitten im Wohnzimmer, nein wir hatten noch keine Möbel, und stopfte sich den Mund mit unseren belegten Sandwiches voll. »Man Nialler!« beschwerte sich Liam neben ihm und schüttelte nur genervt den Kopf. Der blonde Ire drehte sich fragend, und mit vollem Mund, zum ihm um und blickte unschuldig zu ihm auf. »Was isch' denn, Li?« schmatze er fröhlich vor sich her, während einige Krümmel aus seinem Mund flogen. Ew. »Man, Ni du kannst überhaupt gar nicht essen. Scher' dich weg!« grunzte Harry neben mir, während er krampfhaft versuchte nicht zu lachen. »Ich glaube, Luke muss dir noch einiges beibringen, Kumpel!« kicherte er weiter vor sich her und ich verzog angeekelt mein Gesicht. »Bitte du nicht auch noch!«

Harry drehte sich fragend zu mir um, auch Niall und Liam schienen nicht ganz zu wissen, wovon ich redete. »Mit dem ganzen Sex Andeutungen! Ich hatte seit gefühlten drei Jahren keinen mehr und ihr? Ihr vögelt ununterbrochen, außer Harry denk ich mal und tut mir leid, dass ich das sagen muss, ihr seid verdammt nochmal fucking laut!« witzelte ich und blickte schließlich in das dreckig grinsende Gesicht von Harry. Oh, oh. Dieses Gesicht kenne ich irgendwoher. »Und wenn ihr mich jetzt entschuldigt ich gehe mich im Bad verstecken, denn der Lockenkopf da drüben macht mir mit seinem Grinsen Angst. Ich will Harry nicht auf dem Boden ficken, also-« das 'o' bei dem 'also' zog ich länger und rannte lachend in Richtung Badezimmer. »werde ich jetzt schnell weg rennen, bis später Leute!«

Hinter mir erklang das entrüstete Schnauben von Harry, bis auch er lachend los rannte und mir hinter mir trampelnd folgte. »Wenn dann, lieber Louis, werde ich dich ficken, haben wir uns da verstanden?« Innerlich kugelte ich mir bei dieser Aussage auf dem Boden hin und her, jedoch rannte ich weiter durch das Apartment und versteckte mich schließlich im gesagten Badezimmer. »Na komm schon Loo-Boo! Ich werde auch nicht allzu fest in dich stoßen!« kicherte Harry von der anderen Seite der Tür, während ich empört aufkeuchte. »Glaubst du echt, ich lasse dich noch einmal toppen, Styles?« keifte ich zurück dabei versuchend, nicht an eben dies zu denken, wie ich immer und immer wieder in den Lockenkopf stieß.

Damn it! Das schien irgendwie nicht zu funktionieren. Zumindest bewies mir das die kleine Beule in meiner Hose.

»Dann beweise es mir doch, Tomlinson!« erklang wieder die gedämpfte Stimme des Jüngern. Doch ich schüttelte nur den Kopf, nicht daran denkend, dass er mich gar nicht sah. »Jungs kommt ihr? Chris will uns jetzt die restlichen Dinge erklären und dann wieder zurück zu Ashley.« Schwups und da war die gute Laune verflogen. Wird einem aber auch nicht gegönnt, was? Seufzend schloss ich die Tür auf, um einen bedröpelten Harry vor mir zu finden. Auch ihm schien jene gute Laune verflogen zu sein. Schnell nahm ich seine Hand in meine und zog ihn wieder in das Wohnzimmer. Dort saßen Ziam, Niall und Chris auf dem Boden und blickten warten zu uns hinauf. Urgh, ich hatte überhaupt keine Lust mir den ganzen Scheiß einzuhören. »Also, Zayn du wirst ab sofort unter dem Namen 'Andrew McHornek' bekannt sein. Du bist so wie jetzt auch 22 Jahre alt und bist im Alter von 18 bei von deiner Mutter weggezogen,« Danach wendete er sich Liam zu und ich stellte auf Durchzug.

Schließlich kam Chris auch bei mir an und rasselte seinen Satz runter. »Du bist Drake Ashton und bist als Millionärssohn, von Zuhause geflüchtet. Du bist ebenfalls 23 Jahre und bist mit jungen 17 Jahren von Zuhause abgehauen. Der Rest steht bei euch in den Akten. Ich verpiss mich jetzt, meine sexy Freundin wartet auf mich in meinem Bett. Bis dann, Jungs!« Schnell rappelte sich der junge Kroate auf, klopfte Zayn nochmal auf die Schulter und sprintete schließlich aus dem Apartment. Harry drehte sich nun kichernd zu mir um und streckte seine Hand aus. »Tach, mein Name ist Leon Willson und sie sind..?« Ich grinste. Der Lockenkopf packte es immer wieder, meine schlechte Laune zu vergessen. »Freut mich, sie kennen zulernen. Mein Name ist Drake Ashton!« kicherte ich nun ebenfalls und wandte mich auch schließlich den anderen drei Deppen zu. »Und ihr seid..?« fragte ich gespielt unwissend in die Runde.

Ebenfalls begannen sie zu grinsen und stellten sich mir und 'Leon' vor.

»Sehr erfreut, meine Herren. Ich bin Ben Winston!« lachte der blonde Ire, während es sich Liam an Zayns Brust bequem machte. »Ich bin Sam Eric und der Typ hinter mir, nennt sich glaub ich Andrew McHornek. Der hat wohl ganz schön ein Horn weg!« Schallend begannen wir bei Liams wirklich schlechten Witz zu lachen und kugelten uns auf dem Boden des Apartments hin und her. Weg war die schlechte Laune und auch all die Gedanken an den für mir schlimmsten Ort der Welt.

Stockholm Syndrome » Larry Stylinson & Ziam MayneWhere stories live. Discover now