Kalte Masken

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Kapitel 15
Louis' P.o.V.

Seufzend betrachtete ich die tanzende Menge, schüttelte meinen Kopf und nippte zum wiederholten male an meinem Getränk. Ich hatte nicht die geringste Ahnung, was ich dort trank und um ehrlich zu sein, interessierte es mich nicht wirklich. Hauptsache, ich konnte damit die Schmerzen vergessen. Seit ungefähr einer Stunde gammelten wir schon auf der Party und mein Bein schmerzte höllisch. Die Jungs hatten sich unter die Menge gemischt. Während Liam und Zayn sich wild auf der Tanzfläche rieben, man könnte meinen sie würden sich gleich bespringen, wurde Niall immer von irgendwelchen Typen angetanzt, was ihn sichtlich nervte, und Harry? Den hatte ich seit dem wir das Haus betraten nicht mehr gesehen.

Wahrscheinlich ist er bei diesem Calum, flüsterte mein Unterbewusstsein. Wieder spürte ich ein kleines Ziehen in meiner Brust, ignorierte es aber weiterhin. Wieder schüttelte ich meinen Kopf und machte mich schließlich auf den Weg zu Ziam. Ich hatte den beiden einen Spitznamen gegeben, denn seien wir mal ehrlich die zwei waren dazu bestimmt Sex zu haben, und schließlich gab es ja, leider Gottes, auch einen für Harry und mich. Larry. Immer wieder hüpfte mir dieses Wort durch den Kopf und ich wünschte es nie gehört zu haben.

Bei Ziam angekommen riss ich beide auseinander und blickte ihnen finster entgegen. »Wir haben einen Job zu erledigen. Ihr könnt euch noch Zuhause abschlecken.« stieß ich zwischen zusammen gepressten Zähnen hervor und drehte mich schließlich in Richtung Niall, welcher versuchte eine blonde Barbie anzutanzen. Von weitem konnte ich schon die fünf Tonnen Make-Up in ihrem Gesicht sehen und ihr Ausschnitt, welcher nie enden wollte leuchtete mir entgegen. Schnell zog ich den kleinen Iren von der viel zu großen Barbie weg und schubste ihn in die Richtung von Zayn und Liam. Ich rief ihnen noch einen »Ich suche noch schnell Harry!« zu und verschwand in der Menge.

Die George Twins trällerten mir währenddessen fröhlich das Lied "Rather be" in die Ohren und ich hoffte irgendwann den braunen Lockenkopf in der Menge zu finden. Vergebens. Immer wieder blickte ich mich im Raum um, der Alkohol schwächte meine Sinne weiterhin und dämpften die Schmerzen die von der Wunde an meinem Bein ausgingen. »Suchst du jemanden bestimmten, Babe?« hauchte mir von hinten ins Ohr und ein Schauer kitzelte. Seine Hände umschlangen meine Hüfte, während er seinen Schritt an meinem Hintern rieb. Er war eindeutig betrunken und ich? Ich stand wie erstarrt da und genoss trotz allem seine Nähe. »Ha-Harry.« flüsterte ich nervös und kaute auf meiner Lippe herum. Doch er ignorierte mich und übte Druck auf meinen Hüften aus, wie von selbst begannen sie sich zu bewegen, rieben sich an seinem Schritt.

Das leise Stöhnen was aus seinem Mund in meine Ohren sprang, lies mich innerlich aufjubeln, versetzte mich aber auch in einen innerlichen Schockzustand. Mein Gehirn bettelte darum, dass ich zu Besinnung kam. Ich war nicht schwul. Jedoch schrie mein Herz und ein anderer, teuflischer Teil in mir, ich solle ihm den Kuss von heute morgen heim zahlen. Ihn das spüren, was ich gespürt hatte. Doch wie sollte ich ihn so etwas fühlen lassen, wenn ich nicht mal selbst wusste was ich Harry gegenüber fühlte?

»Harry, wir haben noch einen Job!« brüllte ich in sein Ohr und versuchte somit ihn zur Vernunft zu bringen. Es klappte. Schnell packte er mein Handgelenk, zog mich aus der Menge und steuerte auf unsere wartenden Freunde zu. Niall grinste uns dreckig an, während Ziam uns, oder mich, noch immer angepisst ansahen. Fragend hob Harry seine Augenbraue, doch ich schüttelte nur den Kopf. »Nicht der Rede wert.«

Ziam schnaubte. War ja klar.

Zusammen schlichen wir hoch, hoffentlich unbemerkt, und verteilten uns in den Räumen. Zusammen mit Harry und Niall durch wühlten wir die Schränke eines Schlafzimmers. Man könnte meinen, ich würde hier wohnen, denn Chaos war mein zweiter Vorname.

Ja gut eigentlich William, muss aber keiner Wissen.

»Hey Lou! Ich hab was gefunden!« murmelte Niall, während er auf dem Bett saß. Wir hatten selbstverständlicherweise das Licht ausgelassen und so musste ich aufpassen nicht hin zu fallen oder mich anderweitig zu verletzten. Ich humpelte also auf Niall zu. »Komm jetzt Luke!« kicherte plötzlich eine Stimme vor der Tür. Innerlich stöhnte ich auf. Fuck. Das hatte uns noch gefehlt. Schnell drehte ich mich um, zeigte den Jungs mir zu folgen und so verschwanden wir im angrenzenden Bad. Genau in dem Moment, in dem ich die Tür leise schloss, sah ich noch wie sich die andere öffnete. »Puh, das war knapp!« kicherte Niall leise und kassierte Todesblicke von Harry und mir. Wenn wir wegen dem kleinem Iren auffliegen würden, würde ich ihn umbringen. Garantiert.

Stockholm Syndrome » Larry Stylinson & Ziam MayneWhere stories live. Discover now