↠ eighty-two ↞

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You'll never feel like you're alone

I'll make this feel like home

~ Home, One Direction

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Pov. Louis

Als der nächste Morgen anbrach, spürte ich Harry eng an mich gepresst im Bett liegen. Gestern Abend hatte er sich in meine Arme gekuschelt und genauso lag er noch immer da. Er atmete gleichmäßig gegen meinen Hals und lag mit seinem Körper halb auf meinem.

Wir hatten nach unserem Gespräch im Wald noch kurz bei meiner Mutter angerufen und sie beruhigt, dass alles gut sei. Sie hatte sich fürchterliche Sorgen gemacht, weil Harry und ich über eine Stunde weggeblieben waren, doch als ich ihr die Lüge auftischte, dass ich Harry noch ein wenig von meiner alten Heimat gezeigt hatte und wir dadurch die Zeit aus dem Blick verloren hatten, glaubte sie mir. Sie musste nicht wissen, was zwischen uns passiert war. Das war eine Sache zwischen Harry und mir, die sonst keinen etwas anging.

Schließlich waren wir zu Harry nach Hause gefahren und hatten noch weiter über die Situation gesprochen. Es war ein langes und klärendes Gespräch gewesen. Wir hatten beide versucht, unsere Sicht und Gefühle, die Situation betreffend, zu beschreiben. Harry hatte über seine Panik gesprochen und ich, warum es mich so verletzt hatte, dass er mich ignoriert hatte. Auch unsere Kindheit und die Schulzeit kamen nochmal zur Sprache und ich hatte das Gefühl, dass wir genau so ein Gespräch gebraucht hatten. Ein Gespräch, wo alles auf den Tisch kam und wir ehrlich miteinander gesprochen hatten.

Ich hatte erfahren, warum Harrys Vater Desmond ihm in Harrys Augen alles nehmen konnte. Harry arbeitete bei Carmela und David. Die beiden waren Desmonds Geschäftspartner und langjährigsten Freunde. Harry war sich sicher, dass er seinen Job verlieren würde, wenn er sich nicht so verhielt, wie sein Vater das wollte. Er glaubte, dass David und Carmela eher zu seinem Vater hielten als zu ihm. Obendrauf kam noch, dass Harrys Haus seinem Vater gehörte. Das bedeutet in Harrys Augen kein Job und kein Zuhause, wenn er sich nicht so verhielt, wie sein Vater das wollte. Das war auch der Grund, weshalb Harry sich seinem Vater fügte. Denn Harrys Meinung nach würde sein Vater all das tun. Wie es meinem Lockenkopf ergehen würde, war Desmond scheiß egal. Harrys Worte, nicht meine.

Als wäre das nicht genug, gab es noch einen weiteren Grund. Desmond war nun einmal Harrys Vater. So belanglos wie dieser Fakt klang, so wichtig war er. Auch wenn Harry kein gutes Verhältnis zu seinem Vater hatte, konnte er ihn nie ganz loslassen. Es klang komisch, aber ich konnte ihn verstehen. Mein leiblicher Vater hatte sich auch nie für mich interessiert. Er hatte meine Mum und mich verlassen, als ich noch nicht einmal geboren war. Und trotzdem war er mein Vater und somit irgendwie wichtig. Auf eine verworrene und komische Art und Weise.

Ich wurde aus meinen Gedanken zum gestrigen Gespräch gerissen, als Harrys Wecker klingelte. Mein Lockenkopf brummte unzufrieden. Er regte sich, schnaubte, als er sein Smartphone nicht gleich zu fassen bekam und drückte von einem missmutigen Brummen begleitet auf den Ausstellknopf des Handyalarms. Lächelnd betrachte ich das kleine Schauspiel. Es war niedlich zuzusehen, wie verschlafen Harry war. Es dauerte einen kleinen Moment, bis Harry verpennt "Hey" murmelte und herzhaft gähnte. Ich lächelte. "Guten Morgen."

"Warum bist du immer vor mir wach?", brummte er dann, schloss die Augen wieder und vergrub sein Gesicht an meiner Brust. Schmunzelnd zuckte ich die Schultern. "Weil du eine kleine Schlafmütze bist." Ich tippte ihm auf die Nasenspitze, die er unwillkürlich kräuselte.

"Hm." Harry brummelte erneut, drehte sich auf die andere Seite und zog meinen Arm mit sich, sodass er nun wie der kleine Löffel vor mir lag und ich meine Arme um ihn legen konnte. "Du musst aufstehen, Haz", wisperte ich von einem Kichern begleitet, als ich merkte, dass mein Freund bereits wieder dabei war wegzupennen. "Hmpf." Harry schnaubte unzufrieden auf. "Ich mag nicht arbeiten", quengelte er und verfestigte den Griff um meine Arme, als ich diese wegziehen und mich aufrichten wollte.

Different Worlds || LarryWhere stories live. Discover now