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A broken heart is all that's left. I'm still fixing all the cracks

...

I'm afraid of all I am. My mind feels like a foreign land

...

Do you love me, love me not?

~ Arcade, Duncan Laurence

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Pov. Louis

Mein Herz entschied. Wie ferngesteuert griff ich nach meinem Handy. Zittrig strich ich das grüne Telefonsymbol zur Seite und nahm so den Anruf an. Einen Moment starrte ich noch auf das Display, das die Sekunden, die verstrichen, anzeigte, ehe ich es schaffte, mir das Smartphone ans Ohr zu halten. "H-harry?" Meine Stimme zitterte und hallte aus dem Handy wider. Ich spürte den dicken Kloß in meinem Hals und räusperte mich in der Hoffnung, meine Stimme etwas zu festigen, doch es endete mehr in einem Krächzen.

"Louis?!" Harry klang gehetzt. "Love, wo bist du? Geht es dir gut? Scheiße, es tut mir so leid. Ich wollte das nicht. I-ich ... ich ... i-ich ...", stammelte Harry zusammenhangslos. Seine Stimme wirkte brüchig. "B-bitte ... bitte lass e-es mich erklären." Gequält schloss ich die Augen. Harry klang so flehend. Wären wir gerade in einer anderen Situation, würde ich ihn sofort in meine Arme ziehen und ihm sagen, dass alles gut werden würde. Doch würde es das werden? Würde alles gut werden? Im realen Leben gab es doch selten Happy Ends. Und selbst wenn es sie gab, war es doch unwahrscheinlich, dass Harry und ich zu den Glücklichen gehörten, die ein Happy End bekamen, oder?

Aus meinem Handy hörte ich Harry weiter Entschuldigungen haspeln, doch seine Worte kamen nicht wirklich bei mir an. Es schmerzte und tat gut zur selben Zeit, Harrys Stimme zu hören. Er schaffte es immer, dass sich ein warmes Gefühl in meiner Bauchgegend ausbreitete. Selbst jetzt, wo ich verletzt war und sauer auf ihn sein wollte.

"Lou, b-bitte lass es mich erklären", flehte Harry erneut. "B-bitte" Seine Stimme brach und der Schmerz in seiner Stimme trieb mir einen neuen Schwall Tränen in die Augen. Er klang so gebrochen. Dabei war ich es, der verletzt war. Er hatte doch gar kein Recht dazu!

"Wo bist du?", fragte Harry. Seine Stimme war dünn. Das erste Mal blickte ich richtig auf und ließ meinen Blick über meine Umgebung schweifen. Ich saß am Rand eines schmalen Waldweges und war von unzähligen Bäumen und Büschen umgeben. "I-ich weiß es n-nicht." Man hörte, dass ich geweint hatte. Die Worte waren leise, doch Harry verstand sie. "Was siehst du, Love? Erinnerst du dich, wo du langgelaufen bist?"

Ich schniefte. "N-nein." Auch wenn ich hier aufgewachsen war und den Wald kannte, wusste ich gerade nicht so genau, wo ich mich befand. Die kleinen Schleichwege war ich schon seit Jahren nicht mehr gegangen und bei meiner überstürzten Flucht hatte ich nicht wirklich darauf geachtet, wo ich lang lief. Außerdem war ich gerade viel zu aufgelöst, um einen klaren Gedanken zu fassen. "Ich w-weiß nicht, wo ich bin", stammelte ich hilflos. Ich fühlte mich so verloren und allein.

"Ich finde dich Lou, okay?" Harry versuchte optimistisch zu klingen, doch klang genauso verzweifelt, wie ich mich fühlte. "U-und dann erkläre ich dir alles. Nur bitte warte auf mich, o-okay?" Harrys Stimme war belegt. "Kannst du deinen Standort anschalten? Damit ich dich finden kann?" Ich nickte und biss mir auf die Lippe, als eine Träne von meiner Wange tropfte. "Ja."

Ich nahm mein Handy vom Ohr und schaffte es, nach dem dritten Versuch endlich die automatische Bildschirmsperrung aufzuheben. Meine Hand zitterte, als ich auf Harrys Chat klickte und schließlich den Live-Standort freigab. Sofort färbten sich die zwei Haken unter meiner Nachricht blau und ich hielt mir mein Handy wieder ans Ohr. "Oh Gott, d-danke Love." Harrys Stimme überschlug sich. "Bleib bitte einfach dort. Ich k-komme zu d-dir, okay?" Ich nickte. Ich wusste, dass Harry das nicht sehen konnte, aber ich brachte keinen Ton heraus. Der Kloß in meinem Hals wuchs immer weiter an. Was würde geschehen, wenn Harry hier war?

Durch das Telefon hörte ich ihn abgehakt keuchen. Harry rannte. Müde schloss ich die Augen. Ich wollte nur noch nach Hause. Um mich von meinen Gedanken abzulenken, versuchte ich mich auf Harrys unregelmäßigen Atem zu konzentrieren. Alles war besser als die Gedanken in meinem Kopf.

Ich wusste nicht, wie lange es dauerte, da ich mich nur auf Harrys Atmung konzentrierte, doch plötzlich erklang seine Stimme doppelt. "Lou?" Harrys Stimme hallte aus meinem Handy wieder und war gleichzeitig ganz nah. Mühselig öffnete ich die Augen und erkannte meinen Lockenkopf. Er stand am Ende des Waldweges, nur ein paar Meter von mir entfernt. Das Handy hielt er noch immer in der Hand, doch seinen Arm hatte er sinken lassen. Seine Brust hob sich hektisch, er hatte sich unglaublich beeilt. Ein Ärmel seines Hemdes war noch immer hochgeschoben, wie er es beim Essen mit meiner Familie getan hatte, während sein anderer Ärmel beim Rennen heruntergerutscht sein musste.

"Gott sei Dank habe ich dich gefunden." Vorsichtig trat Harry einen Schritt auf mich zu. Er bewegte sich langsam, wie als habe er Angst, ein verschrecktes Tier zu verscheuchen. "Darf ich dir alles erklären, Love?" Harry war nur noch wenige Schritte von mir entfernt und ging in die Hocke. Wir waren auf Augenhöhe. Seine grünen Augen blickten mit so einer Intensität in meine, dass ich meinen Blick senkte. Ich konnte seinem flehenden Blick nicht standhalten. Ich würde ihm bei diesem Blick alles verzeihen. Sofort. Und dafür hasste ich mich. Ich war schwach.

Vielleicht war es lächerlich, dass ich aus dieser flüchtigen Begegnung so ein riesen Ding machte, doch ich liebte diesen Mann. Ich liebte diesen Mann so sehr, dass es schmerzte. Und genau das war der Punkt.

Empfand Harry dasselbe für mich? Und wenn ja, warum konnte er nicht einmal aushalten, dass jemand mitbekam, dass wir uns kannten? Nicht als Pärchen, sondern als Bekannte. Alte Bekannte, die sich aus der Schulzeit kannten. Warum war selbst das so schwer auszuhalten für Harry, obwohl er sagte, er liebte mich? Lag es wirklich nur daran, dass er sich vor seinem Umfeld noch nicht outen wollte oder lag es an etwas anderem? An mir?

Ich spürte Harrys warme Hand auf meinem Arm. Mein Blick wanderte unwillkürlich zu der Stelle, wo er mich berührte. Mir wurde warm und ein Kribbeln entstand. "Lou, bitte sieh mich an." Zögerlich hob ich den Kopf und starrte direkt in Harrys grüne Augen. Sie glitzerten verdächtig und offenbarten, dass ich nicht der Einzige war, der geweint hatte. "Ich liebe dich, Lou. Bitte glaub mir das. Ich liebe dich so sehr." Harry presste angestrengt die Lippen zusammen und schloss schmerzerfüllt die Augen, als ich ruhig blieb. Die Verzweiflung war ihm ins Gesicht geschrieben und eine einzelne Träne bannte sich den Weg über seine Wange.

Wie ferngesteuert berührte ich seine Wange und strich die Träne mit dem Daumen weg. Unwillkürlich schmiegte Harry seine Wange an meine Hand und für einen kurzen Moment verharrten wir in dieser Position, als ich zu sprechen begann: "Ich glaube dir." Ich sprach leise. "Aber ich verstehe es nicht."

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29.03.2024, 1278 Wörter

Hey hey ('。• ᵕ •。') ♡

Natürlich hat Louis den Anruf angenommen. Er konnte gar nicht anders und seine Wut ist längst verpufft. Doch was wird Harry ihm erklären? Kann er das überhaupt oder bleibt es nur bei dem, was er Louis gerade gesagt hat. Was denkt ihr?

Ich habe Ende Mai/Anfang Juni ein paar Wochen frei (weil ich einen neuen tollen Job bekommen habe, hihi) und denke (und hoffe), dass dann ein paar neue Projekte kommen. Falls ihr mir nicht folgt und dadurch keine automatischen Benachrichtigungen bekommt, freue ich mich wenn ihr in meinem OS-Buch (da kommt auch dieses Wochenende noch was (ღ˘⌣˘ღ)) oder meiner Pinnwand vorbeischaut, dort werden immer mal wieder neue Infos kommen ( ' ∀ ')ノ~ ♡

Fühlt euch geknuddelt und habt ein paar schöne freie Tage (づ ̄ ³ ̄)づ

Alles Liebe,

~ V

~ V

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Different Worlds || LarryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt