↠ fifty-nine ↞

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Little do you know I know you′re hurt while I′m sound asleep

Little do you know all my mistakes are slowly drownin' me

Little do you know I′m tryin' to make it better piece by piece

Little do you know I love you ′til the sun dies

~ Little Do You Know, Alex & Sierra

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Pov. Louis

Die Fahrt zu Harry dauerte länger als gedacht und das lag nicht nur daran, dass es mitten in der Nacht war und die öffentlichen Verkehrsmittel nicht mehr so regelmäßig fuhren wie tagsüber, sondern auch daran, dass Harry in einer ganz anderen Gegend wohnte als ich.

Harrys Wohngegend entsprach einem Viertel, in dem die Wohlhabenden und Reichen lebten. Auch wenn mir das eigentlich hätte bewusst sein müssen, da Harrys Eltern hier in der Stadt nicht nur zu den einflussreichsten, sondern auch zu den wohlhabendsten Menschen gehörten, war ich doch überrascht gewesen, wie wohlhabend Harry war, als ich das erste Mal bei ihm Zuhause gewesen war.

Vor einigen Wochen hatte Harry etwas für seine Firma gebraucht und einen wichtigen Termin, der damit zusammenhing, weshalb er zu sich gefahren war. Ich war kurzerhand mitgekommen, weil wir danach gleich weiter ins Restaurant gefahren waren und ich auch einfach unglaublich neugierig gewesen war, wie das Zuhause von meinem Lockenkopf aussah. Immerhin hatten wir immer nur Zeit bei mir in der Wohnung oder auf der Arbeit verbracht. Doch bei Harry waren wir bis zu diesem Zeitpunkt noch nie gewesen. 

Mir waren fast die Augen aus dem Kopf gefallen, als ich schließlich das riesige Penthouse gesehen hatte, welches Harrys Eltern gehörte und in dem er wohnen durfte. Es war einfach nur überwältigend gewesen davor zu stehen und zu begreifen, dass es sich bei diesem Haus wirklich um das Zuhause von meinem Freund handelte.

Doch mit diesem Bewusstsein kam auch noch eine andere Erkenntnis: Harrys Zuhause war kein Vergleich zu meinem Zuhause. Ich wohnte in einer kleinen eineinhalb Zimmerwohnung mit vielen Dachschrägen. Harry wohnte in einem schicken Penthaus mit allerlei Platz und Luxus.

Das riesige, hochmoderne Penthouse verfügte alleine neben Harrys Schlafzimmer noch über drei weitere Gästezimmer, alle natürlich, ebenso wie das Schlafzimmer, mit einem eigenen Badezimmer ausgestattet. Außerdem gab es einen offenen Wohnbereich, mit Kamin und verschiebbaren Glasfronten, sodass man bei schönem Wetter den Wohnbereich mit der Außenküche und dem Poolbereich - ja, Harry hatte einen eigenen, im Winter beheizten Pool, der sich weitreichend über die Terrasse erstreckte - verbinden konnte.
Aber natürlich war das noch nicht alles. Harry hatte eine gigantische Küche, für die meine Mutter vermutlich töten würde, weil sie über die modernsten Geräte verfügte, ein eigenes Heimkino, eine Sauna und so viel Platz und Luxus, dass ich kaum glauben konnte, dass ich wirklich dieses Gebäude betreten durfte.

Auf meine Frage hin, warum um Himmelswillen wir unsere gemeinsame Zeit immer in meiner kleinen Dachwohnung verbrachten, wenn Harrys Haus so viel mehr zu bieten hatte, hatte mein Lockenkopf damals nur geantwortet, dass er sich bei mir wohlfühlte.

Harry hatte mit einem leichten Lächeln auf mich herabgesehen und gemeint, dass er meine kleine Wohnung mochte, weil sie so viel von mir widerspiegelte. Als Harry mir dann auch noch einen sanften Kuss auf die Stirn gehaucht hatte, mit den Worten, dass meine Wohnung für ihn einfach ein Wohlfühlort geworden war, hatte ich nicht weiter nachgefragt, sondern einfach das Kribbeln auf meiner Haut, was Harry hinterließ, genauso wie die Schmetterlinge in meinem Bauch, genossen.

Und doch war Harrys Haus wie aus einer anderen Welt für mich gewesen. Ich kannte so etwas nur aus Filmen oder Büchern. Aber damals mit Harry in seinem Haus zu stehen, was so anders war, als alles, was ich kannte, war einfach surreal gewesen. Kurz hatte es in mir ein komisches Gefühl erzeugt. Es zeigte mir nur zu deutlich, wie sehr sich meine Lebenswelt von Harrys unterschied. Wir waren beide zusammen und doch so unterschiedlich aufgewachsen. Wie in verschiedenen Welten.

Er in einer Welt voller Wohlstand, Reichtum, Ansehen, Macht und Einflussnahme.

Ich in einer Welt, wo es schnell klar war, dass ich früh arbeiten gehen musste, um mir Dinge leisten zu können und meine Familie zu unterstützen. 

Nun einige Wochen später wieder vor dem imposanten Haus zu stehen ließ mich unglaublich nervös werden. Hatte ich den ganzen Weg hierhin nur den Gedanken gehabt, dass ich meinen Lockenkopf unbedingt wiedersehen musste, machte sich jetzt auf einmal der Gedanke in mir breit, was wäre, wenn Harry gar nicht da wäre. Oder noch schlimmer, wenn er zwar da war, mich aber gar nicht sehen wollte. Immerhin hatte er mich darum gebeten, dass ich ihm Zeit gab. 

Machte ich es jetzt nur noch schlimmer, weil ich seiner Bitte nicht nachkam und einfach hier auftauchte oder freute er sich vielleicht sogar insgeheim, dass ich um ihn kämpfte und ihm so zeigte, wie wichtig er mir war? 

Die Gedanken überschlugen sich in meinem Kopf und machten mich fast wahnsinnig. Doch glücklicherweise hörte mein Körper dieses Mal mehr auf mein Herz als auf meinen Kopf, weshalb ich bereits auf die Klingel, die sich direkt neben dem Eingangstor befand, gedrückt hatte, bevor ich auch nur einen Gedanken zu Ende denken konnte.

"Scheiße, tue ich das gerade wirklich", murmelte ich zu mir selbst und zog die Schultern ein Stückchen weiter nach oben, da mir durch den langen Weg zu Harry mittlerweile wieder eiskalt geworden war. Mein Herz schlug mir bis zum Hals und die Angst, von Harry abgelehnt zu werden und ihn zu verlieren, wurde immer größer. Als plötzlich Harrys kratzige Stimme durch die Gegensprechanlage ertönte, zuckte ich erschrocken zusammen. 

"Louis, was willst du hier?" Irritiert blickte ich auf die Gegensprechanlage. 

Woher wusste Harry, dass ausgerechnet ich vor seiner Tür stand?!

"Oben links am Tor ist eine Kamera", sprach Harry weiter, als hätte er meine Gedanken gehört. "Hast du auch vor mir zu antworten oder willst du da einfach stehen bleiben?", fragte Harry, nachdem ich kein Wort herausgebracht hatte.

"I-ich ä-ähm ... ich -", stotterte ich zusammenhanglos vor mich her. Ich war gerade einfach viel zu überwältigt, die Stimme meines geliebten Lockenkopfes zu hören, sodass ich vergessen hatte zu antworten.

"Darf i-ich ... darf ich b-bitte hereinkommen?", fragte ich schließlich atemlos und spürte, wie sich meine Kehle vor Angst zuschnürte. 

"Warum?" Harrys Frage klang so simpel und doch steckte so viel mehr dahinter. Wir wussten beide, warum ich hier war und doch schien die Antwort darauf so unglaublich schwer. 

"Bitte Su- ... bitte Harry", verbesserte ich mich schnell, weil ich nicht wusste, ob ich Harry überhaupt noch so nennen durfte, nachdem er es mir nach unserem letzten Gespräch verboten hatte. Jetzt blieb es auf der anderen Seite der Gegensprechanlage still, weshalb ich verzweifelt Luft holte. "H-harry bitte ... darf ich hereinkommen? Bitte, lass uns über alles reden. Bitte lass es mich erklären ... b-bitte." 

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05.03.2022, 1212 Wörter

Hey hey ✧˖° ੈ✩‧₊˚

Harry ist also da, aber lässt er Louis auch herein? Was denkt ihr? O.o

Und was denkt ihr dazu, dass Louis und Harry bis jetzt nur bei Louis Zuhause waren, obwohl Harry Haus anscheinend sehr viel mehr zu bieten hat.

Ich habe auch eine Kleinigkeit in diesem Kapitel eingebaut ... vielleicht kann man es sogar ein "Easter Egg" nennen, kommt jemand darauf was ich meine? (¬‿¬ )

Und zu guter Letzt: vielen Dank für Eure Geduld! (◕‿◕)♡

Habt noch einen schönen Abend, eine erholsame Nacht oder schon einen guten Morgen ✧˖° ੈ✩‧₊˚

Alles Liebe,

~ V

Different Worlds || LarryWhere stories live. Discover now