kapitel siebenunddreißig - gilbert

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Als es an der Tür klingelt, glaube ich für den winzigsten, überwältigendsten, siedend heißesten Moment, dass es Freya ist, die mich heimsucht. Dass sie an der Tür steht, so wie in Kits albernen, dämlichen, klischierten Lieblingsfilm, mit einer Baskenmütze auf dem Haar und einer Banoffee-Pie unter dem Arm.

Weitaus länger, als ich diese elementare, spannkräftige Hoffnung wirklich hegen kann, werde ich vom gleißenden Zorn darüber verfolgt, dass meine Gedanken in der ersten Instanz überhaupt dahin gewandert sind. Dass mein Verstand sich traut, mir solche Streiche zu spielen; dass eine Türklingel durch eine abgedunkelte Wohnung schallt, und meine Gedanken als allererstes ihr Trugbild heraufbeschwören.

Sie hat keinerlei Grund, mich aufzusuchen, versichere ich mir selbst, während ich das Buch zuklappe, und mich aus dem Armsessel erhebe, in dem ich in den vergangenen zwanzig Minuten gesessen bin. Sie schreibt dir nicht, wenn sie nicht muss. Schon vergessen?

Es ist tatsächlich auch nicht Freya, die zum Vorschein kommt, als ich meine Wohnungstür aufziehe, sondern Kit, der dort auf der Fußmatte steht und mich mit einem Ausdruck anblickt, den ich nicht so recht deuten kann.

»Darf ich reinkommen?«, fragt er und hält mir gleichzeitig eine ungeöffnete Flasche billigen Fusels entgegen, der dennoch seine Wirkung nie verfehlt. Er sieht müde aus, ein wenig abgekämpft und so, als habe er in letzter Zeit zu viel gearbeitet.

Anstatt zu antworten, mache ich einen Schritt zur Seite, um ihm zu bedeuten, an mir vorbei in das Innere meiner Wohnung zu treten.

Kit flucht, während er seine Schuhe neben meiner Garderobe abtritt. »Sag mal«, sagt er. »Heizt du nicht?«

»Oh«, mache ich und bemerke erst jetzt, dass die Luft im Inneren meiner bescheidenen Bleibe tatsächlich kühler als für gewöhnlich ist. »Ist mir nicht aufgefallen. Aber bitte, lass dich nicht stören, du darfst gerne einheizen.« Ich deute auf den Thermostaten ihm gegenüber und Kit wirft mir einen argwöhnischen Blick zu, ehe er sich an dem Gerät zu schaffen macht.

»Bis deine uralten Bleirohre das Wasser mal durch die Wände gepumpt haben, bin ich ohnehin sicherlich erfroren, aber danke.« Kit blickt mich etwas säuerlich an und marschiert dann einfach an mir vorbei durch den Wandbogen in mein Wohnzimmer.

Ich folge ihm seufzend.

»Was machst du hier?«, frage ich, während ich mich wieder auf meinen Sessel sinken lasse und demonstrativ nach meinem Buch greife, um ihm zu bedeuten, dass es nicht viel braucht, und er hat meine Aufmerksamkeit wieder verloren.

Kleine StreunerWhere stories live. Discover now