Njezetedy

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    A r b e r i n a

»Auron!« schrei ich laut und schubse ihn weg. Der Punkt geht zu seiner Brust und in dem Moment hallt der Schuss in meinen Ohren. Auron wurde angschossen. Schon wieder.

»Auron!« schreien Lirian und Altin gleichzeitig. Ich bewege mich nicht. Ich starre auf den Punkt wo das ganze Blut raus fließt. Ich höre meinen eigenen Herzschlag in meinen Ohren pochen. Es wird immer lauter und lauter. Meine Brust fängt an sich unregelmäßig zu heben und zu senken. Ich verstehe es nicht. Ich will es nicht verstehen. Wieso passiert sowas ausgerechnet wenn wir einmal glücklich sind.

»Ruf den Arzt an.« sagt Altin zu Lirian. Ich bekomme alles nur zur Hälfte mit. Meine Schockstarre löst sich auf, als Auron mich an meine Hand packt. »Mos u tut, Jet.« flüstert er und lächelt schwach. Mein Herz bricht in tausend Teilen in dem Moment. »Bitte verlass mich nicht.« sage ich leise und küsse seine Stirn. Er schließt seine Augen und der Griff um mein Handgelenk wird locker. Ich schreie erschrockend auf und halte seinen Kopf in meinen Händen.

Ich halte sein T-shirt gegen seine Wunde, damit das Blut aufhört zu fliesen. »Auron, bitte.« hauche ich gegen seine Nase. Ich lege meine Stirn an seine und bete innerlich das er mich nicht verlässt. »Bitte bleib bei mir.« hauche ich. Der Arzt kommt und die Jungs legen Auron auf die Liege damit sie in das Ärztezimmer gehen können. Ich will mit gehen doch Lirian hält mich zurück. »Lass mich zu ihm!« schreie ich weinend. Meine Hände zitterten vor Aufregung ich konnte es einfach nicht realisieren das Auron wieder angeschossen wurde. Was hatte das Schicksal gegen uns?

»Er wird operiert, Rina. Die OP wird länger gehen als die letzte.« flüstert er leise und starrt auf einen Punkt, als könnte er es selber in dem Moment nicht realisieren. Länger als letztes mal. Sein Satz wiederholte sich wie ein Echo in meinen Ohren.

Ich falle weinend auf die Knie »Was mache ich ohne ihn? Er war doch der Sinn meines Lebens? Ich sterbe mit ihm, wenn er stirbt. Meine Seele erträgt das alles nicht mehr aus.« schreie ich weinend und schlage bei jedem Wort meinen Kopf, an meinen Haaren ziehe ich wie eine kranke. Doch ich bin krank, krank danach meinen Frieden zu finden mit meinem Mann.

»Rina, er wird es schaffen so wie letztes mal du weist doch wie er ist.« sagt Lirian und hockt sich vor mich hin. »Ich kann nicht mehr.« flüstere ich bevor ich in Ohnmacht falle und wünschte niemals mehr aufzuwachen.

Schmerzen machen sich in meinem Körper bemerkbar weswegen ich meine Augen etwas öffne um mich umzuschauen. Ich liege im Wohnzimmer auf der Couch. Ich schaue nach links und sehe Altin der bereits zu mir guckt.

»Wie geht es dir?« fragt er mich. Man sieht ihm die Müdigkeit an und plötzlich fällt es mir ein. »Wo ist Auron?« stelle ich ihm die Gegenfrage und stehe schnell auf, was sich als Fehler zeigt, denn ich verliere mein Gleichgewicht. Bevor ich fallen kann fängt mich Altin wieder auf »Mach langsam, Rina.« sagt er leise zu mir.

»Wie geht es ihm?« wisperte ich leise und meine Augen füllten sich mit Tränen. »Ich weis es nicht, Rina. Er liegt immer noch im OP, du warst Zwei Stunden bewusstlos denn dein Körper brauchte Ruhe dem du ihm nicht gibst.« sagt Altin in einem etwas strengeren Ton. Er hat recht. Was ich aber nicht zugeben wollte. Alle Ärzte haben mir bereits gesagt das ich mich nicht stressen soll und weniger tun soll, denn ich habe durch den ganzen Stress ein erhöhteres Risiko für einen Herzinfarkt. Das ganze Bewusstsein verlieren wird meinem Körper irgendwann nicht mehr ausreichen.

»Wie lange muss er noch?« frage ich Altin und schaue in seine Richtung. »Ich weis nicht, Rina. Wir durften da auch nicht rein.« antwortet er und in seinen Augen sehe ich Sorge. Sorge um seinen eigenen Bruder. Sie hatten erst ihren Vater verloren und die Angst schwebt in der Luft seinen eigenen Bruder zu verlieren.

Fati JetesWhere stories live. Discover now