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                                 A r b e r i n a

Der Professor sprach sein letztes Wort für die Sitzung und somit war der Uni Tag endlich vorbei. Ich studierte Jura und es nahm sehr viel Anspruch auf, es gab keinen Tag wo ich nicht erschöpft nach Hause komme, doch ich tat es um meine Familie stolz zu machen, sie wollten schließlich nur das Beste für mich.

Doch wirklich Jura studieren wollte ich nie, aber in einer albanischen Familie hat man auch nicht wirklich viel Mitspracherecht über sein eigenes Leben, doch vielleicht bin ich ihnen auch irgendwann dankbar dafür das ich einen guten Job habe. Ich werde immer versuchen das beste darin zusehen zu können.

Heute ging die Uni bis 15 Uhr wofür ich dankbar war denn oftmals saß ich hier auch bist 18 Uhr. Ich ging aus dem Haupteingang der Uni raus und laufe los zu meinem Auto um mich auf dem Weg nach Hause machen zu können. Die Uni war nicht weit weg von meinem Zuhause, weswegen ich nur 15 Minuten fuhr.

Vor meinem Haus parke ich, auf meinem üblichen Parklatz und bringe das Auto zum stehen daraufhin packe ich meine Sachen zusammen und gehe auf die Haustür los. Ein mulmiges Gefühl macht sich in mir breit als ich sehe das die Haustür aufgebrochen schien, das mulmige Gefühl wurde immer intensiver als ich die Stimmen im Wohnzimmer wahrnehme.

Je näher ich kam desto lauter wurden die Stimmen, es waren tiefe und raue Stimmen die meinem Körper eine Gänsehaut geben, eine Angst bildet sich in meinem Gedächtnis. Wir waren nicht viele Zuhause mein Vater, meine Mutter und meine jüngere Schwester Kaltrina die erst 18 war. Zuhause war meistens nicht viel los, wir bekamen auch nicht oft Besuch weswegen mich diese Stimmen immer mehr irritierten.

Als erstgeborene Tochter einer albanischen Familie war mein Leben eine Hölle, mein Leben wurde kontrolliert und ich fühlte mich wie eine Marionette die keine Gefühle spüren durfte, geschweige denn eigene Rechte zu haben. Selbst mein eigener Wille und meine eigene Meinung wurde nicht akzeptiert von meiner Familie.

Meine Beine führten mich wie von alleine zum Wohnzimmer und als ich sah wer gerade vor mir saß, stellten sich meine Nackenhaare auf und eine Gänsehaut überzog meinen ganzen Körper.

Blerim Berisha der mächtigste Mafiaboss mit seinen Söhnen auf meiner Couch in meinem Zuhause. Die Mafia von den Berisha's war so ziemlich bekannt und all das was man von ihnen hörte war angst einflößend, nicht nur das was sie machten war beängstigend sondern auch wie sie aussahen. Breit, Groß und einen eiskalten Blick.

Ich blicke einmal durch den Raum und sah meine Mutter und meine Schwester bei denen die Angst förmlich im Gesicht stand. Mein Vater der mich ausdruckslos anschaute was bei ihm nichts neues ist. Sein Verhalten in den letzten Monaten war schwierig zu beschreiben, aber Hinterfragen wollte ich es auch nicht sonst würde man mich als respektlos halten. Ich versuchte zu verstehen was hier gerade los war, aber ich hatte einfach keine Ahnung.

„Ich wiederhole mich ungern Sokol, wir haben dir ein Monat Zeit gegeben um deine Schulden zu bezahlen und du wusstest mit wem du einen Deal eingehst. " ertönt die dunkle tiefe Stimme von Blerim, wie konnte nur eine einzige Stimme so mächtig wirken?

Mir wurde sofort klar was hier los ist, mein Vater hatte Schulden bei der Mafia. Er hatte sich tatsächlich in die Geschäfte der Mafia eingemischt. Ich musste den Satz paar mal in meinem Kopf wiederholen um es zu realisieren. „Oh Zotni Berisha viq edhe ni jav ju lutem" (Herr berisha geben sie mir bitte noch eine Woche) fleht mein Vater.

„Wir haben dir so viel Zeit gegeben es reicht, sjena na njerz per me lu lojna"(Wir sind keine Menschen die Spiele spielen) redet eine tiefe angst einflößende Stimme. Sobald ich meinen Kopf hebe, sehe ich den ältesten Sohn von Blerim.

Auron Berisha.

Warum ich mich so gut auskannte mit dieser Familie? Mittlerweile frage ich mich wer die bitte nicht kennt? Die mächtigste Mafia in unserem Land, sie waren überall, wirklich überall sie regierten über uns.

Ich schaute in die braunen Augen von Auron, was sich als Fehler herausstellte denn sein Blick lag schon auf mir, was mich ziemlich nervös machte. Was man dem arroganten Mafiosi zulassen muss war das er wirklich stark gebaut war, die Frage schwirrt mir durch den Kopf wie er durch unsere Haustür durch gepasst hat? Als ich bemerke wie er mich von unten nach oben durch scannt senke ich meinen Blick aus Scham.

Ich schüttelte einmal den Kopf um diese Gedanken zu verdrängen. „Ich weis Herr Berisha das respektiere ich, aber seht ihr nicht ich habe zwei Töchter und eine Frau auf die ich aufpassen muss" sprach mein Vater, ich muss mir ein ironisches Lachen unterdrücken als er meint das er auf uns aufpassen würde. Das glaubt er doch selbst nicht.

Ich kann mich nicht an das letzte Wochenende erinnern wo er seine Zeit Zuhause verbracht hat, er verzockt sein Geld in Casinos oder seit neustem sogar bei Mafia. Ich habe meiner Mutter öfters versucht einzureden das sie sich scheiden lassen soll, aber sie war der Meinung das es beschämend wäre und jeder reden würde. Deren Ruf ist den wichtiger als deren Wohl.

„30.000€ will ich jetzt in meiner Hand oder ich schwöre dir Sokol, ich lasse es dich bereuen das du deine Finger in unseren Geschäften hattest." sagt Blerim. Mein Atem stockte und meine Augen weiten sich, 30.000€ war dieses Koks Gold oder was? Sowas würde Babi nicht mal im Jahr sammeln. Wir waren nicht arm, aber auch nicht reich, das wir dieses Geld sofort bezahlen könnten. Was sie verlangen ist eine menge Geld.

„Ju lutem mos ma mytni burrin qa baj un pa kta" (Bitte töten sie nicht meinen Mann, was mache ich ohne ihn) mischt sich meine Mutter weinerlich ein, wobei ich mir ein augenrollen verkneifen musste aber mein Herz brach in tausend teilen, denn niemand will seine Mutter so sehen.

,,Bitte Herr Berisha geben sie ihm wenigstens paar Tage, sie sehen das er das Geld nicht separat hat" sprach ich zu ihm, ich wusste nicht woher dieser Mut kam, aber ich wollte mir in der selben Minuten eine reinschlagen. „Er hatte seine Zeit Arberina und du weist wer wir sind, man sollte unsere Drohungen ernst nehmen. Sonst könnt ihr seine Körperteile in wenigen Minuten als Deko aufhängen'' wendet sich Auron zu mir.

Eigentlich bin ich nicht der Typ der sich leicht einschüchtern lässt, aber diese Familie hat es echt geschafft das ich nicht mal meine große Klappe aufmachen kann. Vor allem Auron, seine Augen widerspiegeln die Kälter der Antarktis. Der kann meinen Vater so anschauen aber ich hab dem nichts getan. ,,Ani verstanden, gibt es vielleicht irgendwas womit ich meine Schulden bezahlen kann?'' sprach Babi jetzt.

,,Geben sie mir ihre Tochter, für meinen ältesten Sohn und ich lasse sie in ruhe." ertönt Blerim.

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Für die die es neu lesen, Es werden längere Kapitel kommen, nur die ersten sind kurz!

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Fati Jetes = Das Glück des Lebens

Fati JetesWhere stories live. Discover now