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                             A r b e r i n a

Ich glaube ich liege in den Wolken, wie gemütlich ist bitte dieses Bett? Es ist so weich das ich gar nicht mehr von hier aufstehen möchte. Gestern als ich mich auf dem Boden- Warte? Ich lag gestern noch auf dem Boden? Wie bin ich auf dieses Bett gekommen? Blitzschnell setze ich mich auf, was mit meinem Eisenmangel keine gute Idee war. Ich warte bis das schwarze vor meinen Augen verschwindet und schaue dann zu Auron der friedlich schlief. Er sieht so harmlos im Schlaf aus trotzdem scheint er nicht vollkommen entspannt zu sein. Seine Stirn war gerunzelt und er war noch einwenig angespannt.

Sein Haar lag durcheinander und paar Strähnen klebten auf seiner Stirn, er hat so schöne Locken die sehen gesünder aus als meine. Mein Blick geht automatisch zu seinem Bizeps, wie viel trainiert er bitte für diesen Körper? Seine Arme sehen so stark aus das ich wahrscheinlich nach Indien fliegen würde wenn er mich damit leicht berühren würde.

Ich frag mich wirklich ob er mich tragen könnte ich bin nicht dick aber auch nicht dünn, eher so ein fluffigen Bauch. Früher habe ich mich immer fertig gemacht und meinen Körper sehr gehasst, es wurde mir eingeredet das ich nicht perfekt bin, aber nach einer Zeit fing ich an zu lernen mich selbst zu lieben und daran zu denken das Allah uns so erschaffen hat und wir für alles dankbar sein sollten.

,,Mach ein Bild dann hält es länger.'' raunt  Auron in seiner tiefen morgenstimme, heilige scheiße war das Heiß. Ich hatte gar nicht gemerkt das ich ihn angestarrt hatte und das passiert mir nicht zum ersten mal. ,,Hättest du wohl gerne." versuche ich möglichst selbstbewusst zu sagen. ,,Deine roten Wangen sprechen für sich Zemer.'' und ich glaube nach diesem Satz hätte man den unterschied zwischen einer Tomate und meinem Gesicht nicht finden können.

,,Wie bin ich in dieses Bett gekommen Auron?'' frage  ich ihn. ,,Ich lasse doch nicht meine Frau auf dem Boden schlafen Qur.'' zwinkert er mir zu. ,,Ich habe gewartet bis du eingeschlafen bist, damit ich dich aufs Bett tragen kann." klärt er mich auf und somit wäre auch die Frage ob er mich tragen kann beantwortet.

,,Geh duschen und mach dich fertig fürs Frühstück die anderen warten schon." kommandiert er. Ich nicke und will aufstehen, aber er zieht mich mit seiner Hand zurück ,,Du sollst reden Arberina ich hasse keine vernünftigen Antworten, a morre vesh?'' fragt er mich ob ich es verstanden habe, ich erspare mir einen Kommentar. „Ja verstanden." sage ich möglichst Neutral und stehe auf um ins Bad zu gehen.

Ich hatte geduscht und mich fertig gemacht, ich trage eine blaue Baggy Jeans und ein weißes Oberteil, meine schwarzen Locken lies ich offen und schminke mich ein wenig. Auron ist schon vorgegangen, weil er noch etwas erledigen musste. Auf dem Weg ins Esszimmer hatte ich Angst das ich mich verlaufen würde aber auf einer Weise schaffte ich es doch dorthin zu gelingen. Als ich reingehe sitzen alle schon am Tisch. ,,Mirmengjesi'' wünsche ich ihnen einen Guten Morgen was sie mir erwidern. Ich setzte mich auf den freien Platz neben Auron.

Jeder fängt an zu essen, mir war es neu das sie alle zusammen hier sitzen und gemeinsam frühstücken. Bei uns gab es das schon lange nicht mehr mein Vater war gefühlt nie Zuhause, weswegen meine Mutter die Lust verlor uns jeden Tag etwas zu kochen. Damit meine Schwester nicht verhungerte lernte ich mehrere Rezepte und bekam dann auch eine Hand fürs kochen. Mich machte der Gedanke traurig das ich nie eine ,,normale'' Familie hatte, weshalb mir mein Appetit verging. Die Frage schwirrt mir durch den Kopf ob es es wirklich so schwer war eine normale Familie zu sein?

Auron legt seine Hand behutsam auf meinem Oberschenkel was mich zu ihm gucken lässt. Fragend schaut er mich an ,,Wieso isst du nichts?'' fragt er so damit nur ich es mitbekomme. ,,Ich habe keinen Appetit.'' er mustert mich einmal ,,Du hast seit gestern nicht gegessen, auf der Feier genau so wenig, iss bitte ein wenig." daher das mir die Kraft fehlt um mit ihm zu diskutieren und er recht hatte, weil ich gestern auch nicht zum essen kam, zwang ich mich ein wenig zu essen.

Ich frage mich dabei woher dieses Fürsorge von ihm auf einmal kommt, obwohl ich nur ein Mittel zum Zweck bin. Darüber zerbreche ich mir aber nicht den Kopf bevor Nazar ihn trifft und ich gleich wieder angemeckert werde.

Nach dem Frühstück mussten die Männer das Haus verlassen um zu einem Geschäft zu fahren. Mich interessiert es brennend was bei einem Treffen so passiert, aber ich glaube das ich die Wahrheit dann auch nicht verkraften könnte. Ich war ein sehr sensibler Mensch. Ich beschlosss also ins Schlafzimmer zu gehen und mich bisschen auszuruhen.

Die Idee mit dem fliehen ging mir nicht aus dem Kopf, ich hatte auch schon überlegt wie ich es machen könnte aber das nächste Problem wäre dann wohin ich gehen würde? Meine Familie würde mich sofort zu den zurück schleppen und ich will echt nicht wissen was Auron tun würde wenn er mich erwischt. Oh man und diese Wachen da draußen machen es nicht besser.

Ich würde ja echt gern spazieren gehen, aber der Vater von Auron meinte das ich ohne Wachen nicht raus gehen darf, als wäre ich ein Hund der weglaufen könnte. Auron sah es auch sehr streng wenn ich allein raus gehen würde, aber ganz ehrlich ein kleiner Spaziergang ist nicht der größte Weltuntergang, deswegen no risk no fun.

Ich gehe ins Ankleidezimmer um mich umzuziehen, ich ziehe mir einen grauen Nike Jogger an und mache mich auf dem Weg zur Haustür. Ich gehe aus dem Haus und mache mich auf dem Weg zum Tor. ,,Sie dürfen das Haus ohne die Erlaubnis von Mr.Berisha nicht verlassen Miss.'' wendet sich ein Wache an mir. Ich drehe mich zu ihm um, aber er schaut mich nicht an. So breit wie er ist wusste ich nicht wie ich anfangen soll zu diskutieren, aber vielleicht steht Gott heute auf meiner Seite.

,,Also erstmal schauen Sie mich wenigstens an wenn Sie mit mir reden das ist unhöflich und zweitens habe ich die Erlaubnis von ihm." lüge ich und hoffe das dieser Gorilla es abkaufen würde. ,,Anschauen darf ich Sie nicht Miss, eine Anordnung vom Boss und würden Sie die Erlaubnis haben, würden wir das wissen denn einer von uns müsste mitkommen.'' antwortet er mir.

Er durfte mich nicht angucken, hat der Psychopath diese Regel wirklich aufgestellt? Seine Eifersucht würde mir jetzt gut weiterhelfen. ,,Schauen Sie mal ich gehe nur kurz spazieren und wenn Sie mich nicht lassen, sage ich ihrem Boss das sie versucht haben mich anzufassen." als ich den Satz zu ende sprach wich ihm jegliche Farbe aus dem Gesicht, sogar eine weiße wand würde mehr strahlen als sein Gesicht. ,,Nein bitte Miss tun sie das nicht, okey gehen sie aber bitte sein sie rechtzeitig zurück der Boss ist in einer Stunde wieder da. Ohne ihm zu antworten gehe ich raus. War doch nicht so schwer ich dachte, all der Stress umsonst.

Keine Ahnung wo ich bin aber ich laufe schon eine Weile, in der Gegend hier war nur ein Wald und sonst nichts. Ich entscheide mich in den Wald zulaufen, weil eine andere Auswahl hatte ich nicht wirklich. Nach einer Weile komme ich an einen kleinen Teich an es war wunderschön und ruhig hier, ich genoss die Einsamkeit und hatte Zeit meine Gedanken zu sortieren, aber ein mulmiges Gefühl macht sich in mir breit. Die Flashbacks als mich mein Vater verkauft hat waren es nicht, nein aber dieses mal ist es eher das ich mich beobachtet fühle.

Ich wusste selbst nicht wie lange ich schon weg war, ein Handy hatte ich ja auch nicht. Es vergingen paar Minuten und ich beschließe dann mich auf dem Weg nach Hause zu machen. Ich stehe auf und fange an den Weg zu laufen von dem ich gekommen bin.
Plötzlich hörte ich ein komisches Geräusch hinter mir, aber ehe ich mich umdrehen konnte, wurde mir ein weißes Tuch vor die Nase gehalten.

Ich sah nur noch schwarz.


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Fati JetesWhere stories live. Discover now