Teil37

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Andy

Einen Tag später hatte ich alle Genehmigungen zusammen und dank Sargent Voight, der ein paar Gefallen eingefordert hatte, machten wir nun einen Ausflug ins Cook County Gefängnis, wo sie sich alle ein eigenes Bild machen konnten, ob es im Knast doch so cool wäre. Der Sargent hatte, sogar einige Insassen dazu geholt, um ihnen ihre Sicht zu erzählen. Während immer noch einige auf dicke Hose machten, ließen wir sie alle in einer Zelle zusammen hocken und warteten ab, was passieren würde.

„Nochmal danke für die Hilfe." „Wenn es dazu beiträgt, die Kids von Dummheiten fernzuhalten, bin ich für sowas immer offen.", schmunzelte er. „Wie geht's dir?" „Bis her ganz gut. Die Albträume sind noch da, aber mit allem anderen komm ich zurecht. Tatsächlich ist das hier, grade das engste, indem ich in den letzten Monaten gestanden habe." „Und wie fühlst du dich dabei?" „Etwas mulmig ist mir schon, aber... es wird." Wir unterhalten uns noch ein wenig, bis wir uns entschlossen, die Kids wieder rauszulassen. Kaum waren die Türen wieder offen, rannten sie sofort raus.

„Du hast sie in eine Zelle gesteckt?", fragte Will ungläubig. „Ja.", meinte ich eher gleichgültig. „Und das College hat das so abgesegnet." „Nicht direkt. Ich hatte ihnen gesagt, dass ich eine Präventionsmaßnahme handeln würde. Das haben sie abgesegnet." „Aber die wussten, dass der Ausflug in ein Gefängnis ging, oder?", fragte nun auch Jay eher skeptisch. „Das wussten sie, ja. Voight musste denen versichern, dass all ohne Schäden wieder am College ankommen." „Voight... warum wundert mich das nicht." „Mögen seine Taktiken umstritten sein? Ja, mag sein. Aber eben genau so jemanden hat es für diesen Ausflug gebraucht. Sonst wäre es keine Präventionsmaßnahme.", zuckte ich mit den Schultern.

Die Sache mit Chucks hatte mich ein Stückweit in meinem Verhalten verändert. War ich sonst eher aufgeschlossen, interessiert, höfflich und darauf bedacht meinen Schülern etwas auf konventionelle Weiße klarzumachen, so war ich nun eher kühler, und desinteressierter geworden. Ich griff seit einiger Zeit auf unkonventionelle Weißen zurück, um mich vor mir selbst zu verstecken... Doch das wussten nur Dr. Reese und Adam, welcher mir versprochen hatte, das im Blick zu behalten, es aber keinem meiner Brüder zu sagen.

Ich war nicht mal so, weil ich es wollte. Es war mein Körper und Unterbewusstsein, welche versuchten mich vor diesem Trauma zu schützen. Sie ließen es nur zu, wenn ich mit Dr. Resse darüber sprach, damit ich es verarbeiten konnte. Ich versuchte nach außen hin, so normal wie möglich mit allem umzugehen, doch hin und wieder kam diese ‚abgestumpfte' Seite durch und ich konnte dagegen nichts machen.

My Best Friend's SisterWhere stories live. Discover now