„Kann es sein, dass du vor Jay ein kleines Geheimnis hast?", stellte ich mich neben meine Schwester und ging einige Unterlagen durch. „Was meinst du?", konzentrierte sie sich weiter auf ihre Papiere. „Ach komm schon, dass eben mit Ruzek?" „Was soll damit gewesen sein?" „Ihr benehmt euch wie zwei Teenager, bei denen die Eltern nicht erfahren dürfen, dass man was miteinander hat." Sie sah sich kurz um und drehte sich mit einem schiefen Grinsen zu mir. „Wehe du sagst ihm was davon." „Um mir damit mein eigens Grab zu schaufeln? Gott, vergiss es!", musste ich lachen. "Wenn er davon erfährt, dann bitte von euch."
„Weißt du, dass hab ich an dir schon immer geschätzt. Du gehst nicht gleich bei jeder Kleinigkeit an die Decke, sondern lässt es erstmal auf dich wirken." „Das hört man gern." „Und dann gehst du an die Decke.", lachte sie. „Ich lasse mir einen Moment der Beurteilung, bevor ich etwas auszusetzen habe.", lachte ich ebenfalls. „Von mir erfährt er kein Wort. Versprochen." „Danke." „Aber du solltest es ihm sagen, bevor er an einen Punkt kommt, an dem du ihn nicht so einfach von der Decke holen kannst.", sah ich sie eindringlich an. „Ich weiß...", seufzte sie. „Es ist nur, die Sache mit uns, ist noch recht frisch. Ich will ihm die Freundschaft nicht kaputt machen, und dann ist plötzlich mit uns Schluss. Das wäre nicht fair."
Andy
Irgendwie war es interessant, mit anzusehen, dass einige eine Ahnung hatten, dass Adam und ich ein Paar waren, doch Jay selbst nichts davon mitzubekommen schien. Selbst als Will ihm erzählt hatte, dass er und Nat mit mir und meinem Freund etwas essen gehen wollte. Seine einzigen zwei Aussagen dazu waren nur ‚Behandelt er sie gut?' und ‚Bitte lass es kein Cop sein.' Bei letzterem musste ich ihn leider enttäuschen, was er eher widerwillig hinnahm.
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„Was meint ihr. Wie lange wird es dauern, bis Jay anfängt jeden Polizisten in der Stadt als möglichen Freund unter die Lupe zu nehmen?", fragte ich belustigt, als wir beim essen waren. „Ich geb ihm ne Woche.", fing Nat an. „Ich 4 Tage.", stimmte Adam ein. „So wie ich ihn kenne ist er schon längst dabei.", lachte Will. „Ich weiß, wir sollten es ihm bald sagen, doch irgendwie ist es lustig mit anzusehen, wie er sich den Kopf zerbricht, mit welchem Kollegin ich ausgehen könnte." „Wir müssen nur aufpassen, dass wir nicht den richtigen Zeitpunkt verpassen. Sonst bin ich mir sicher schmeißt er einen von uns direkt vor die Tür. Und da er seiner kleinen Schwester nichts Böses kann, werde das wohl ich sein." „Gut möglich.", stimmte ich ihm etwas nachdenklich zu.
„Irgendwie hätte ich jetzt Lust noch was zu trinken.", meinte ich, als wir auf dem nach Hause weg waren. „Mollys?" „Ne, da ist Jay mit den anderen." „Ich hab noch eine Flasche Wein zu Hause.", dachte er nach. „Das hört sich gut an." Wir fuhren zu ihm und öffneten die Flasche „Den hatte mein Vater aus seinem Italien Urlaub vor Jahren mitgebracht. Er hatte ihn mir geschenkt, als ich zur Intelligence bin.", schüttete er mir ein Glas ein. „Ein Terre Magre Pinot... der ist gut. Ich hab lange nicht mehr einen von dieser Sorte getrunken.", genoss ich den kleinen Schluck und setzte mich auf seine Arbeitsplatte.
Ich nahm seine Hand und zog ihn zu mir, um meine Arme um ihn zu legen. „Das war ein schöner Abend." „Ja, das war er.", küsste er mich. „Wann musst du morgen zur Schule?" „Um 11 ist meine erste Stunde." „Dann haben wir ja noch genug Zeit.", grinste er und küsste mich wieder.
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Wir alberten noch einige Zeit rum und tranken unseren Wein, bevor wir entschieden, ins Bett zugehen.
