Teil18

137 10 0
                                    


Andy

Ich entschloss mich mit Adam auf diese Feier zugehen und die Zeit zu genießen. Dabei schwirrten mir immer wieder Jays Worte im Kopf umher. Damit ich am nächsten Morgen auch pünktlich zur Arbeit kam, brachte er mich nach einigen Stunden wieder nach Hause. Normalerweise hätte ich ihn gefragt, ob er hier bleiben wollte, doch dieses Mal entschied ich mich dagegen und gab ihm einen Kuss zum Abschied. In meiner Wohnung schmiss ich alles in die Nächst beste Ecke und schüttete mir noch ein Glas Wein ein.

Wieso kann es nicht einmal einfach sein... einfach nur die Zeit zusammen zu genießen und etwas Spaß zu haben... doch das Leben hatte mal wieder andere Pläne. Wenn ich an die letzten Wochen und Monate zurück dachte, war es nicht nur der Sex, den ich anziehend fand... auch an ihm fand ich immer wieder etwas neues, was ihn attraktiver wirken ließ. Er besuchte mich im Krankenhaus, obwohl er es eigentlich nicht müsste, er sah während meiner Genesungszeit immer wieder nach mir, auch dass musste er nicht. Immer wenn wir etwas zusammen unternahmen, versuchte er etwas zu finden, was eventuell zu meinen Interessen passte und nur selten zu seinen Eigenen. Langsam aber sicher bekam ich das Gefühl, dass zwischen uns beiden mehr war, als nur Freundschaft mit gewissen Vorzügen...

„Alles in Ordnung, Andy? Du wirkst heute etwas abwesend.", fragte mich Stefan, als wir uns in der Mittagspause zum Essen trafen. „Kann ich dir mal eine Frage stellen? Von Frau zu Mann?" „Klar." „Wenn ein Mann, sich die Mühe macht, die Interessen der Frau bei einem Treffen eher zu berücksichtigen als seine eigenen. Was sagt, dass über ihn aus?" „Naja, es könnte auf zwei Sachen hinauslaufen. Die eine wäre, dass er es nur macht, um mit der Frau intim zu werden oder wenn das schon der Fall war, das zu wiederholen. Andererseits gibt es auch noch die Möglichkeit, dass er versucht die Frau dadurch immer wieder zusehen, weil er sie mag und so hofft, dass sie Interesse an ihm hat." „Mal angenommen es wäre das erste, würde er sich dann die Mühe machen sie im Krankenhaus zu besuchen? Oder wenn sie grade zu Hause wieder gesund wird?"

„Sind wir hier noch bei rein Hypothetisch oder reden wir von einer bestimmten Person?", sah er mich wissend und mit einem kleinen Schmunzeln an. „Hypothetisch, natürlich.", grinste ich ihn viel sagend an. „In dem Fall würde ich sagen, scheint besagter Mann schon eher in Kategorie zwei zu passen. Ich kenne kaum einen Mann, der sich wirklich so viel Mühe geben würde, wenn er sie nur ins Bett bekommen will. Ich denke, dieser Mann hat wirklich Interesse an besagter Frau." „Hmm, danke.", nickte ich nachdenklich.

Ich Kontrollierte grade die letzten Änderungen in der Klausur, die wir am ende der Woche in Italienisch schreiben würden. Neben einigen Allgemeinen Sachen, die wir durchnahmen, gab es auch einige Fragen und Aufgaben, zu einer Lektüre, die wir aktuell bearbeiten. Es war eine Liebesgeschichte, in der der Mann alles versuchte, damit seine Frau bei ihm bleiben würde, nachdem er sich in den letzten Jahren wie ein Arsch aufgeführt hatte. Als er jedoch kurz davor ist alles zu verlieren, lernt er erst wirklich zu schätzen, was seine Frau für ihn bedeutete. Das ende war absichtlich offen gelassen, dadurch sollte jeder Schüler sich ein eigenes Ende ausdenken, in dem er erklärt, was ihn in der Geschichte dazu veranlasst dieses Ende zu wählen.

Letzten Endes brachte es mich ebenfalls zum Nachdenken. Und ich kam wieder auf Jays Worte zurück. So langsam wurde mir klar, dass ich nicht mehr in diesem dazwischen, sein wollte. Vielleicht war es die dümmste Idee mich auf so etwas einzulassen, doch ich wollte nicht mehr nur mit ihm Schlafen... ich wollte seine Stimme hören, seine Nähe spüren und ihn in Schwierigen Zeiten bei mir wissen und genauso für ihn da sein... Ein längerer Blick auf das Buch brachte mir nun die Erkenntnis. Ich hatte mich verliebt.

My Best Friend's SisterWhere stories live. Discover now