Teil25

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Andy

Im Raum angekommen, fing der Spaß auch schon an, denn die beiden Gruppen prügelten sich. Ich nahm mir eine der Zigaretten Packungen, von den Schülern und nahm mir eine raus. „Du rauchst?" „Nur für Vorführungszwecke.", meinte ich und zog mir die kleine Trittleiter ran. „Am besten du stellst dich direkt hinter mich.", zündete ich die Zigarette an und stellte mich auf die Leiter. Ich öffnete den Schirm und stellte sicher, dass Dawson ebenfalls drunter stand, danach hielt ich die Kippe so nah an den Sensor, dass der Rauch, die Sprinkleranlage auslöste.

Das Gekreische war laut, als das Wasser anfing zu laufen. Aber die Aufmerksamkeit lag bei mir. „Zugehört ihr Robben. Bei mir herrscht Respekt! Ihr wollt wissen, wer hier der Chef ist? Das bin ich!", rief ich den beiden Kursen zu. Kurz darauf hörte die Sprinkleranlage auf zu laufen und ich nahm den Schirm wieder runter, so konnte auch Antonio wieder etwas zur Seite weichen. „Und ich habe keinen bog auf eure Gang scheiße!", war ich nun etwas ruhiger. „Ich hab kein bock auf Schnupfen.", beschwerte sich einer von ihnen. „Wieso? Da kämm doch endlich mal was Flüssiges aus deinem Hirn.", meinte ich trocken und ich hörte hinter mir ein leises Lachen.

Kurz bevor sich die größten Streithähne wieder an die Gurgel gehen konnten, ordnete ich sie an sich hinzusetzen. „Wasser aus den Ohren und zugehört. Willkommen in meinem Reich!", sah ich die Gruppe von Hill an. „Also, wir haben für eine Weile einen Gast. Das ist Señor Paco. Er ist vor kurzem hierhergezogen und sieht sich das College an. Wenn ihr bei ihm einen bleibenden Eindruck hinterlasst, wird er vielleicht ab nächstem Semester hier unterrichten. Fürs erste wird er beobachten und für euch als Ansprechpartner zur Seite stehen. Verstanden?" „Ja." „Sí", murmelten alle vor sich hin. „Gut, wie sagen wir dann?" „Buenos días Señor Paco ." „Buenos días.", grüßte er zurück und konnte nur schwer ein Grinsen verstecken.

Jay

„Deine Schwester gefällt mir immer mehr, Halstead.", meinte Hailey, mit der ich zusammen im Van saß und mir alles über die Monitore mit ansah. „Sie hat den Laden definitiv im Griff.", stimmte ihr Al zu. Ich kam aus dem Schmunzeln gar nicht mehr raus. Andy hatte schon immer ihre Methoden um sich den Respekt der Klasse zuverdienen, doch bisher kannte ich es nur aus Erzählungen. Es jetzt selbst zu sehen, machte mich irgendwie stolz. „Das wird ein Interessanter Fall.", hörte ich Voight und sah ein kleines Lächeln auf seinen Lippen.

Andy

Endlich hatten wir die ersten zwei Stunden um. Bevor irgendeiner raus ging, schnappte ich mir schnell meine Sachen und ging als erste raus, um die beiden Gruppen in verschiedene Richtungen gehen zu lassen. „Du, da lang." „Aber ich muss..." „Da lang!" „Du, da lang." „Warum muss ich..." „Da lang!" „Mirco, herkommen." „Warum ich man..." „Du musst mir helfen." „Soll ich jetzt aufwischen, oder was?" „Mirco ich hab schon Kopfschmerzen. Sag mir bitte einfach nur, dass es einen Grund gibt, warum die beiden sich seit Jahren die Köpe einschlagen." „Die beiden?" „Die beiden? Ja, die beiden." „Die zwei sind harmlos. Sie sollten mal ihre Familien ansehen." „Ok, ich bin ganz Ohr."

„Vor einigen Jahren aufm Bolzplatz, da gabs etwas Stress. Jims Onkel hat irgendwie mit nem Grillanzünder geraucht..." „Und?" „Ja, wies dann halt kommt. Da ne Tante beleidigt, hier n Reifen aufgeschlitzt. Es gab ne kleine Schlägerei. Aber als sich die Cousins eingemischt haben, fing die Kake richtig an zu dampfen." „Ok, gut. Und was heißt, dass jetzt alles im Klartext?" „Einer im Rollstuhl, einer im Knast." „Ach du scheiße... so... was mach ich jetzt?", fragte ich meinen Schüler „Warum fragen Sie mich?" „Weil ich verzweifelt bin...", seufzte ich und entlasse ihn.

„Das war eine sehr beeindruckende und lehrereiche Unterrichtsstunde.", kam Dawson zu mir. „Hm? Oh, danke." „Alles gut?" „Ja, ich überlege nur, wie ich diese Knallköpfe zur Ruhe bringen kann, damit das restliche Semester nicht noch in einem Blutbad endet..." „Soll ich dir etwas unter die Arme greifen?" „Nein, kümmere du dich um die andere Sache. Ich werd damit schon fertig. Ist nicht das erste Mal, das man mich vor so eine Herausforderung stellt."

Kaum das wir im Büro zum Rektor waren, hörte ich einen Kollegen darüber meckern, dass keiner mit ihm die Campusaufsicht in der Mittagspause tauschen wollte. Dies ignorierend ging ich auf meinen Vorgesetzten zu und spreche ihn auf die Kurse an. „Andrea, du musst mit der Situation klarkommen. Die Hill fällt aus und wenn wir Pech haben, geht die direkt in Rente." „Ne, wenn wir Pech haben, fliegt uns der ganze Laden um die Ohrn.", meinte ich darauf. „Warum glaubst du den geb ich sie dir? Wenn das einer schafft, dann du." „Oh, Gott. Du machst mir jetzt schon Komplimente? Du bist ja noch verzweifelter als ich...", stelle ich etwas verwirrt fest. Wir atmeten beide einmal tief durch und klopften uns gleichzeitig auf die Schulter. Noch mehr verwirrt darüber, gingen wir aneinander vorbei und wieder an die Arbeit.

Antonio

„Und? Wie war dein erster Schultag, Sr. Paco?" „Auf jeden fall interessanter, als ich ihn mir vorgestellt hatte.", nahm ich mein Bier entgegen und wir besprachen unser weiteres Vorgehen. Während wir darüber sprachen, wie wir Sanchez mit unserem Fall in Verbindung bringen können, sah ich Andy im Augenwinkel an der Theke sitzen. Ich ließ die andern weiterreden und ging zu ihr.

„Darf ich mich setzen?", fragte ich höfflich. „Klar." „Schon eine Ahnung, wie du die Sache mit den Kursen angehen willst?" „Tatsächlich bin ich deswegen hier.", hielt sie ihr Glas hoch. „Hin und wieder hilft mir ein Glas Scotch dabei." „Ich hätte dich eher für eine Wein Trinkerin gehalten." „Bin ich auch, aber hin und wieder gönn ich mir auch was von dem sehr guten Zeug.", grinste sie mich schief an und nahm einen Schluck.

My Best Friend's SisterWhere stories live. Discover now