Gespräch

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Nach einer kurzen Dusche wartet Pedri am BMW M850i auf mich. Ich bin so nervös, dass ich praktisch zittere. Wenn wir unsere Beziehung jetzt nicht wieder kitten, besteht die Möglichkeit, dass wir es nicht hinbekommen, bevor er nächsten Monat geht. Und ich muss die Dinge wieder in Ordnung bringen. Ich kann ihn nicht verlieren. »Hey.« Ich weiß, sehr originell, aber mir fällt nichts anderes ein. »Bist du soweit?«

Er öffnet die Tür und den Beifahrer Sitz damit ich hinten nein zeig auf die Rückbank werfen kann, dann macht er den Beifahrer wieder rückgängig und hält mir die Tür auf. Ich bin geschockt. Pablo tut das immer für mich, doch Pedri hat das vorher noch nie gemacht. »Danke«, sage ich, während ich auf den Beifahrer Sitz sinke und er die Tür für mich schließt.

Während er um das Auto zur Fahrertür geht, versuche ich meine Nerven zu beruhigen. Er setzt sich ans Steuer, doch statt den Motor zu starten, sitzt er nur da. Er schließt die Augen und atmet tief durch. Offenbar bin ich hier nicht die einzige, die nervös ist. Seine Hände sinken vom Steuer auf seinen Schoß und schließlich richtet er seinen schmerzerfüllten Blick auf mich. »Ich liebe dich, Y/n. Mehr als alles andere. Aber du bist meine Familie. Ich kann dich einfach nicht anders sehen.«

Sein gequälter Gesichtsausdruck lässt mein Herz bluten. Ich griffe nach seiner hand. »Das weiß ich doch.« Ich schenke ihm ein aufrichtiges Lächeln. »Das habe ich immer gewusst. Darum konnte ich ja am Anfang auch nicht mit dir reden. Darum habe ich zuerst Pablo mein Herz ausgeschüttet.«

»Tut mir leid.«
»Das braucht es nicht. Du hast nichts falsches getan.«
Pedri schlicht. Er blickt auf meine Hand, die seine hält, und verschränkt unsere Finger ineinander. Es ist eine plantonische Geste, aber eine, die bedeutet, dass er sich mir nah fühlen möchte. Ich weiß ganz genau, wie er sich fühlt, aber ich kann das nicht. Ich löse meine Hand von seiner.
»Tut mir leid, aber ich kann das nicht.«
»Schon gut. Kann ich verstehen.«

»Also?... ist es wahr?«, fragt er so leise, dass ich ihn fast nicht hören kann. »Was Pablo gestern Abend gesagt hat? Dass du das alles wirklich wegen mir gemacht hast? Du bist wirklich in ... ich meine, du bist wirklich ...«

Er kann die Worte nicht mal aussprechen. So sehr schmerzt es ihn, zu denken, dass ich in ihm verliebt bin. Es ist nicht so, dass er von der Vorstellung abgestoßen ist, sondern nur, dass er die Gefühle nicht erwidern kann. Und er hasst es, dass es mir das Herz brechen könnte. Es dauert ein paar sekunden, bis ich meine Gedanken geordnet habe. »Ja und nein«, sage ich schließlich.

Pedri runzelt verwirrt die Stirn und wartet darauf, dass ich mehr sage. Ich seufze und knacke meine Hände. »Darauf gibt es keine einfache Antwort. Ja, die Tatsache, dass du Anita zum Abschlussball eingeladen hast, war der Auslöser. Ja, ich war verzweifelt. Ja, ich hatte Gefühle für dich, von denen ich wusste, dass ich sie nicht haben sollte. Aber ich konnte nicht anders. Es ist sehr leicht, dich zu lieben.«

Er schließt erneut die Augen. »Tut mir leid.«

Wieder knacke ich meine Hände. »Schon gut, Pedri. Es geht mir gut. Es ist nicht so, wie du denkst.« Auf Pedris Stirnrunzeln hin schenke ich ihm ein sanftes Lächeln. »Ich war so verwirrt, als du mir von Anita erzählt hast, aber nicht nur, weil ich dachte, dass ich in dich verliebt war. Es steckte so viel mehr dahinter. Deine Reaktion darauf, dass ich auch zum Ball gehen will, hat eine riesige Identitätskrise ausgelöst, die mich vollkommen überrascht hat.«

»Was meinst du damit?«
»Ich meine ... ich bin ein Mädchen.«
Pedris Stirnrunzeln wird tiefer. Er ist immer noch vollkommen verwirrt. »Natürlich bist du ein Mädchen.«

Ich seufze. »Ich meine nicht biologisch. Natürlich bin ich biologisch ein Mädchen. Ich meine ... ich bin es auch innerlich – ein auf pink und Liebesfilme stehendes Mädchen.«

Mein Kapitän? Niemals. - Pablo Gaviحيث تعيش القصص. اكتشف الآن