Tür aufhalten

1.9K 44 0
                                    

Hey, ich werde eine Lesenacht „veranstalten". Ich schreibe ab 21 Uhr 2-4 Kapiteln.

Viel Spaß beim lesen🫶🏼

Das Leben geht die restliche Woche ziemlich normal weiter. Zumindest gib es kein weiteres Drama. Allerdings rede ich mehr mit Pablo und Ansu. Ich sitze sogar wieder in der Mittagspause bei ihnen, und wir reden über die Mannschaftsfeier. Wie vorhergesagt ist mein Dad von der Vorstellung begeistert. Die Jungs sagen nichts über meine neuen Freundschaften, aber ich merke, dass es die ein wenig aus dem Konzept bringt. Ich versuche es zu ignorieren, denn ich mag Pablo und Ansu, und werde nicht aufhören, mit ihnen befreundet zu sein, nur weil sich die Jungs deshalb seltsam fühlen.

Als endlich Sonntag ist, bin ich das reine Nervenbündel. Bei Pablo und Ansu fühle ich mich wohl, und ich hoffe, dass es mit Aurora genauso gut laufen wird. Um Punkt neuen klingelt es am Tor. Ich lasse Pablo und Aurora rein und erwarte sie an der Haustür. »Wow«, sagt Aurora, hebt eine Hand an ihren Mund und starrt zu unserer Villa im Todkanastil auf. »Dein Haus ist ja wunderschön
»Ähm, danke.«

Sie gibt mir garnicht die Gelegenheit, mich wegen der Extravaganz zu genieren. Schnell richtet sie ihre Aufmerksamkeit vom Haus auf mich, gibt nur eine feste Umarmung und hakt sich dann bei mir unter. Die Ehrfurcht ist verschwunden, und alles, was bleibt, ist sprudelnde Aufregung. »Bist du bereit? Ich hab mich schon die ganze Woche wie verrückt darauf gefreut.«
»Aurora», warnt Pablo.

Seine Schwester lässt mich los, doch ihr breites Lächeln bleibt. »Können wir uns deinen Kleiderschrank ansehen?«

Ich blicke zu Pablo, und er hebt seine Hände, als würde er sich am falschen ende einer Waffe befinden. »Sieh nicht mich an. Ich bin nur zur moralischen Unterstützung hier und um allem zu widersprechen, das zu abgedreht ist. Ansonsten wurde ich angewiesen, mich rauszuhalten und euch machen zu lassen.«

»Okay.« Ich zucke mit den Schultern. »Dann ist jetzt wohl mein Schrank dran.«

Ich mache eine Nach-dir-Geste, doch Aurora halt dich wieder bei mir unter und zieht mich vorwärts. Ich schaue erschrocken über die Schulter zu Pablo und er lacht. »Hey, du bist diejenige, die lernen wollte, wie man weiblicher ist.« Er deutet auf Aurora. »Das Umarmen, das Einhaken und das berühren der Haare scheint obligatorisch zu sein.«

Ich bleibe in der Tür stehen und starte Pablo an. »Das berühren der Haare?«

Er steckt seine Hände in die Hosentaschen und nickt. »Das ist eins von diesen Dingen. Vertrau mir.«

Aurora verdreht die Augen und zieht mich ins Haus. »Es ist nichts Falsches daran, anhänglich zu sein.« Sie drückt meinen Arm. »Aber es stimmt. Mädchen sind meistens viel verschmuster als Jungs. Natürlich nicht immer, jeder ist anders. Aber du gewöhnst dich schon dran. Wenn dir was unangenehm ist, sag es einfach.« Mir fehlen die Worte. Überraschenderweise hasse ich es nicht, dass sie mir so nah kommt. Es gibt mir das Gefühl, dass sie mich mag. Aber es ist seltsam. Die Jungs würden niemals Arm in Arm gehen. Nicht mal mit mir.

In der Empfangshalle schaut Aurora zum kronleuter über der abgerundeten Treppe auf. »Oh, wow. Tut mir leid. Ich weiß, ich starre, aber es ist einfach alles so umwerfend.«

Ich atme tief ein und zwinge mich, meine Befangenheit zu überwinden. »Ich kann dir eine Hausführung geben, wenn du willst.«

Aurora starrt noch ein wenig. Dann lächelt sie mich an. »Spöter sehr gern, aber jetzt erst mal in dein Zimmer. Ich will unbedingt deine Klamotten sehen.«

Ich lächle Pablo schwach zuY jetzt verstehe ich, was er damit meinte, dass seine Schwester unerbittlich sei, und ich habe das Gefühl, dass das alles erst der Anfang ist. Ich deute die Treppe hinauf. »Es ist da oben links.«
»Ausgezeichnet.«

Mein Kapitän? Niemals. - Pablo GaviWhere stories live. Discover now