Nicht zu geben

1.9K 43 0
                                    

Hey, sorry das nicht gekommen ist.
In diesem Kapitel hat Pablo 4 Schwestern also nicht wundern.

Nach der Umarmung redeten wir wieder.
Pablo schüttelt den Kopf, als könne er nicht fassen, dass wir diese Unterhaltung führen.
»Wir dachten wirklich, dass du genau das willst – dass wir dich wie einen von uns behandeln. Gleichberechtigt.«

»Ja, genau gleichberechtigt. Aber nicht so, als ob ihr nicht merken würdet, dass ich ein Mädchen bin.
Pedro hat heute dem Team gesagt, dass ich jemanden suche , der mich zum Abschlussball begleitet, und alle haben gelacht.

In Pablo's Augen flackert Verständnis auf. »Darum geht es hier also? Um den Abschlussball?«
»Nein, nicht um den Abschlussball, sondern um die Tatsache, dass niemand überhaupt fassen kann, dass ich hingehen will. Die haben mich ausgelacht. Die finden den Gedanken urkomisch, mich zu begleiten, weil mich keiner von ihnen als Mädchen sieht. Nicht mal meine eigenen Freunde. Pedri, Alejandro und Ferran haben alles mögliche für den Ball geplant, und sie haben mich nicht mal gefragt, ob ich mich anschließen will. Meine besten Freunde.
Nicht nur als ihre Begleitung, sondern überhaupt. Sie sollten es mir überhaupt nicht erzählen, sondern haben einfach angenommen, dass ich nicht hingehen will.«

Pablo nimmt sich einen Augenblick Zeit, um alles zu verarbeiten, was ich ihm gerade an den Kopf geworden habe. Dann fragt er langsam, als ob er um Beständigung bitten würde: »Du ... hast also fußball
hingeschmissen, damit dich die Leute wie ein Mädchen zu behandeln beginnen?«

Wenn er es so sagt, klingt es lächerlich. »Nein.«, seufze ich, weil es so einfach nicht richtig ist. »Ich will mit einfach nur normaler vorkommen. Ich will mich in meiner eigenen Haut wohlfühlen.«
Pablo runzelt die Stirn. »Ich dachte immer, das würdest du. Du bist do selbstbewusst und tust, was immer du willst, egal was die anderen sagen.«

»Ich lege den Kopf in den Nacken und seufze. Wie soll ich es ihn nur erklären? »Ich fühle mich ja wohl in meiner Haut, aber irgendwie auch nicht. Ich mag, wer ich bin, doch gleichzeitig bin ich immer unsicher und habe Angst vor der Zukunft. Was passiert nach unseren Abschluss? Wo auch immer ich lande, werde ich ganz allein sein, und weil ich dann nicht mehr Fußballspiele, habe ich auch kein Team mehr, welches mich unterstützen kann.
Ich habe keine Ahnung, wie man sich als Mädchen verhält oder wie man mit ihnen umgeht. Seit ich vier bin, habe ich keine Mutter mehr, und ich hatte auch noch nie eine Freundin. Ich habe keine Ahnung, due nab nur einer Mitbewohnerin zusammenlebt. Ich habe keine Ahnung, wie man mit Jungs ausgeht oder sich in ihrer Gegenwart auch nur wie ein normales Mädchen verhält. Irgendwie glaube ich nicht, dass mir Pedri, Alejandro und Ferran richtig beigebracht haben, die man mit einem Kerl umgeht, wenn ich will, dass er mich mag. Ich werde jeden Jungen verschrecken, der dumm genug ist, mit mir ausgehen zu wollen.«

Wieder schenkt mir Pablo dieses amüsierte, schiefe Lächeln. »Du machst dir sorgen wegen des Ausgehens?«
Ich werde rot und kann einfach nicht glauben, dass ich ihn all das anvertraut habe. Und doch lassen sich die Worte einfach nicht stoppen. »Ich mach mir Sorgen darum, normal zu sein. Ich weiß nicht, wie
ich mit anderen umgehen soll, wenn es nicht um Fußball geht. Ich kenne sonst nichts. Mir bleiben nur noch paar Wochen Schule, um ein paar Dinge herauszufinden, bevor ich vollkommen ahnungslos auf mich allein gestellt sein werde. Wenn ich diese Wochen auch noch mit Fußball und der Illusion verschwende wird mich das nirgendwohin bringen. Wir machen bei den Laliga promises mit, und dann ist alles vorbei. Ich bin erledigt. Ich höre auf, weil ich nicht mehr nur Hernández sein will. Ich muss lernen, Y/n zu sein.

Pablo kneift die Augen zusammen und saugt deine Oberlippen zwischen die Zähne. Dann dreht er seinen Oberkörper in meine Richtung und legt seinen Arm auf meine Rückenlehne. »Sber warum kannst du nicht einfach Hernández und Y/n sein? Du musst dir Mannschaft nicht verlassen, um du h did. Ein Mädchen zu fühlen, dir Freundinnen zu suchen oder mit jemandem auszugehen. Y/n, Ich kenne dich. Denn fu jetzt aufgibst, wirst du dich dafür hassen. Du wirst es für den Rest deines Lebens bereuen.

Wie er beabsichtigt hat, treffen mich deine Worte. Er hat recht. Ich werde es bereuen, die Saison nicht zünde gespielt zu haben. Ich habe doch nicht mein ganzes Leben darauf hingearbeitet, nur um zwei Wochen vorher aufzugeben. Ich würde es mit niemals verzeihen. Statt einer erwiederung muss ich schlucken und richte meine Aufmerksamkeit wieder auf das Spiel.

Pablo ist einen Moment lang still. Als er wieder spricht, klingt seine Stimme nachdenklich. »Was, wenn ich dir helfen kann? Wirst du dann die Saison beenden?« ich sehe ihn fragend an. »Wie könntest du mir helfen?«

»Ich habe viel Schwestern. Mit Mädchen kenne ich mich ganz gut aus. Eine dieser Schwestern ist gefühlt mein Zwilling, und sie ist wirklich toll. Ich weiß, dass sie es lieben würde, dir etwas mehr von ihrer Welt zu zeigen. Sie würde wahrscheinlich töten für die Gelegenheit, dir ein unstylish zu verpassen. Und sie wäre dir eine Freundin, alles ganz entspannt. Ich müsste dich ihr nur vorstellen. Aber wenn du mutig genug wärst, ihr das alles zu erklären, was du mir gerade gesagt hast, würde sie sich mit Sicherheit ein Bein ausreißen, und dir zu helfen. Das eriß ich einfach. Du hättest eine Freundin fürs Leben.«

Ich bin sprachlos. Pablo's Schwester Aurora ist eines der beliebtesten Mädchen der Schule. Ich meine, sie geht mir den Quarterback zum Abschlussball und das alles. Außerdem sieht sie immer umwerfend aus. Normalerweise hätte ich viel zu viel Angst, um zu versuchen, mich mit ihr anzufreunden, aber Pablo würde mich nicht den Wölfen zum fraß vorwerfen.
»Bis du dir sicher?« ich klinge wie ein riesenfeigling.
»Es würde ihr nichts ausmachen?«

Pablo's Gesichtszüge werden Erich, als ob er sehr gut verstehen kann, dass ich Angst habe. »Auf keinen Fall«, verspricht er. »Sie ist die netteste Person, die ich kenne, und sie liebt es, ein Mädchen zu sein. Die kann dir helfen. Und ich werde aufpassen und dafür sogen, dass sie dich nicht in eine Fußball-Barbie verwandelt.«

Ich reiße die Augen auf. An so etwas hatte ich noch gar nicht gedacht. Dass sie zu mädchenhaft sein könnte und mich zu einer Art Barbieclown macht.
Mein Gesicht muss Bände sprechen, denn Pablo fängt herzlich an zu lachen.
»Das klappt schon, Hernández. Versprochen.«

Ich kaue auf meiner Lippe herum und beginne nervös mit den Knie zu wippen.
»Also, was sagst du?«, fragt Pablo
Ich lehne mich vor, stürzte die Ellenbogen auf meine Knie und verspüre fast den Drang, meinen Kopf zwischen sie zu legen. Kann ich das wirklich tun? Wird es helfen? Habe ich find andere Wahl?

»Okay«, flüstere ich. »Okay, lass es tun«
»Abgemacht. Ich rede morgen mit Aurora.«
«Danke.«
Pablo's braune Augen bleiben auf meine gerichtet.
»Und du kommst zurück ins Team?«
Ich setzte mich auf und erwidere seinen Blick. »Ja«
Ich nicke. »Ich bleibe. Du hast rechtY ich würde es bereuen, jetzt aufzugeben.«

Pablo schenkt mit ein Lächeln. »Ich würde es auch bereuen. Und nicht nur, weil wir ohne dich rettungslos verloren wären.«

Bei der Vorstellung, dass er mich vermissen würde, wird mir ganz warm ums Herz. Pablo und ich waren uns nie sehr nah, und plötzlich wünsche ich mir, ich hätte ihn viel früher besser kennengelernt. Ich lehne mich zurück und kann mich endlich entspannen. Er st als ich nach hinten greife, um meinen Zopf von Stuhl zu befreien, merke ich, dass Pablo's arm immer noch hinter mir ist und ich mich komplett gegen ihn lehne. Mich zu bewegen, um ihn auszuweichen, würde es seltsam wirken, also belasse ich es einfach dabei. Außerdem fühl es sich gut an, und das schweigen zwischen uns ist ebenfalls angenehm.

»Weißt du was? Du bist ein richtig guter Teamkapitän.«
Pablo grinst. »Ach was, ich steh nur einfach auf Sportlerinnen.«
Ich schnappe nach Luft, und mein ganzer Körper verspannt sich. Was hat er damit gemeint? Flirtet er schon wieder mit mir?« als ich mich schließlich traue, ihn einen verstohlenen Blick zuzuwerfen, wartet er bereits darauf, dass ich ihn ansehe.

Er lächelt, dann zwinkert er und drückt meine Schultern nur dem Arm, der um sie liegt.
Jetzt besteht kein Zweifel mehr daran. Er hat seinen Arm um mich gelegt und nicht nur auf die Rückenlehne.

Er grinst, als ob er genau weiß, wie nervös ich bin, und lässt seinen Arm genau da, wo er ist. Plötzlich ist mein Mund ganz trocken. Es dauert ewig, aber schließlich gelingt es mir, langsamer zu atmen und meine Muskeln zu entspannen. Und als seine Fingerspitzen damit beginnen, meine Schulter in langsamen sachten Bewegungen zu streicheln, sterbe ich innerlich.


Wörter: 1448

Mein Kapitän? Niemals. - Pablo GaviWo Geschichten leben. Entdecke jetzt