Jesus kommt zurück (3)

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Nach der Entrückung der Gläubigen werden laut Bibel zwei Wesen die Weltbühne betreten, die die nicht mehr beherrschbaren Probleme der Welt scheinbar lösen können: der Antichrist und sein falscher Prophet. Der Antichrist, in der Bibel auch das Tier oder von Luther der Endchrist genannt, gilt in den Augen der Menschen als Retter der Welt, ein gottgleicher Übermensch, der Frieden und Sicherheit auf die Erde bringt. Nach kurzer Zeit jedoch wird der zum Heiland erhobene Regent sein wahres, grausames Gesicht zeigen. Der Prophet Daniel weissagte über den Antichristen: „Sogar den höchsten Gott wird er verhöhnen und das heilige Volk Gottes niederzwingen. Mit allen Mitteln versucht er, die heiligen Feste abzuschaffen und das Recht zu verändern" (Daniel 7,25).

Dass sich der Antichrist die Welt untertan machen und sich gegen Gott stellen wird, ist auch im Buch der Offenbarung beschrieben: „Alle Welt lief dem Tier voller Bewunderung nach. Und die Menschen fielen vor dem Drachen [Satan] nieder und beteten ihn an, weil er seine Macht dem Tier gegeben hatte. Auch das Tier beteten sie an und riefen: ,Wo auf der ganzen Welt ist jemand, der sich mit ihm vergleichen kann? Wer wagt es, den Kampf mit ihm aufzunehmen?' Das Tier wurde ermächtigt, große Reden zu schwingen und dabei Gott zu lästern. 42 Monate lang durfte es seinen Einfluss ausüben. Wenn das Tier sein Maul aufriss, beleidigte es Gott. Es verhöhnte seinen Namen, sein Heiligtum und alle, die im Himmel wohnen. Dem Tier wurde erlaubt, gegen die Menschen zu kämpfen, die zu Gott gehören, und sie sogar zu besiegen. Es herrschte uneingeschränkt über alle Völker und Stämme, über die Menschen aller Sprachen und Nationen. Und alle Menschen auf der Erde werden das Tier verehren und anbeten: alle, deren Namen nicht schon seit Beginn der Welt im Lebensbuch des geopferten Lammes [Jesu] stehen" (Offenbarung 13,3-8).

Sogar die Auferstehung Jesu imitiert der Antichrist indem er - vielleicht durch einen Anschlag - tödlich verwundet, aber wieder zum Leben erweckt wird. Paulus schreibt über diesen Widersacher Gottes: „Vorher wird der Feind Gottes mit Hilfe des Satans machtvolle Taten, Zeichen und Wunder vollbringen. Doch damit sollen die Menschen nur in die Irre geführt werden" (2. Thessalonicher 2,9).

Nach Entrückung der Gläubigen wird es auch in dieser schrecklichen Zeit wieder Christen geben. Den bibelkundigen Juden wird klar werden, dass sich die Prophezeiungen des Alten Testaments erfüllen. So werden die Juden nun die Person Jesu als Messias anerkennen und diese Botschaft in die Welt tragen. Die Christen zu dieser Zeit müssen sich jedoch auf fürchterliche Verfolgungen durch den Antichristen gefasst machen, worauf schon Jesus hinwies: „Dann werdet ihr gefoltert, getötet und in der ganzen Welt gehasst werden, weil ihr euch zu mir bekennt" (Matthäus 24,9).

Der Antichrist arbeitet mit dem falschen Propheten, einer Art religiösem Propagandaminister, zusammen, der die Menschheit mit Zeichen und Wundern zum Glauben an den Antichristen verführt. Von diesem Mitregenten, der sich offensichtlich der Macht Satans und seiner Dämonen bedient, hat Johannes aus dem Buch der Offenbarung eine Vision: „Aus der Erde sah ich dann ein anderes Tier aufsteigen. Es hatte zwei Hörner wie ein Lamm, und es redete wie ein Drache. Dieses Tier übte dieselbe Macht aus wie das erste und erhielt von ihm seine Aufträge. Es brachte alle Bewohner der Erde dazu, das erste Tier, dessen tödliche Wunde geheilt war, zu verehren und anzubeten. Dieses zweite Tier vollbrachte große Wunder. Vor den Augen der Menschen ließ er sogar Feuer vom Himmel auf die Erde fallen. Im Auftrag des ersten Tieres verführte das zweite Tier die Menschen durch solche Wunder. Es forderte sie auf, eine Statue zu Ehren des ersten Tieres zu errichten, das durchs Schwert tödlich verwundet und dann wieder lebendig geworden war. Doch das war noch nicht alles. Es gelang ihm sogar, der Statue Leben einzuhauchen. Sie begann zu sprechen und verlangte, dass jeder getötet werden sollte, der sie nicht verehrte und anbetete. Das zweite Tier brachte alle dazu - ob groß oder klein, reich oder arm, ob Herr oder Sklave -, auf der rechten Hand oder der Stirn ein Zeichen zu tragen. Ohne dieses Zeichen konnte niemand etwas kaufen oder verkaufen. Und dieses Zeichen war nichts anderes als der Name des Tieres, in Buchstaben geschrieben oder in Zahlen ausgedrückt. Doch um das zu ergründen, ist Weisheit nötig. Wer Einsicht und Verstand hat, kann herausfinden, was die Zahl des Tieres bedeutet. Hinter ihr verbirgt sich ein Mensch. Es ist die Zahl 666" (Offenbarung 13,11-18).

Um dieses Zahlenrätsel zu knacken, muss man wissen, dass in der griechischen, hebräischen und lateinischen Sprache die Zahlen durch Buchstaben dargestellt wurden. Einem bestimmten Buchstaben war eine entsprechende Zahl zugeordnet. Somit konnte man jedes Wort und jeden Namen mit einer Zahl belegen. Das war zur damaligen Zeit eine ganz und gar übliche Praxis. So kommt man bei den römischen Kaisern Nero und Trajan mit ihrem entsprechenden Herrschaftstitel auf die Namenszahl 666. Dennoch erfüllen beide nicht die Voraussetzungen, um der Antichrist sein zu können.

Bei dem in obiger Bibelstelle ganannten Zeichen auf der rechten Hand oder Stirn, ohne das die Menschen nicht kaufen und verkaufen können, könnte es sich um die heute schon praktizierte Methode der Funkidentifikation (RFID = Radio Frequency Identification) handeln. Bei ihr strahlt ein unter die Haut implantierter Chip Signale ab, die von einem Lesegerät erkannt werden. So kann durch eine persönliche PIN-Nummer auf dem Chip der Rechnungsbetrag beim Einkaufen gleich vom Konto abgebucht werden.

Der Antichrist zieht sich durch die gesammte Kulturgeschichte bis in die Moderne. Im Mittelalter dachte man sich bei seiner Zeugung den Teufel als Inkubus beteiligt. Die Figur des Antichristen verwendeten auch Fjodor M. Dostojewski in seinem Werk „Die Brüder Karamasow" oder die schwedische Literaturnobelpreisträgerin Selma Lagerlöf im Roman „Die Wunder des Antikrist". In der Filmindustrie handeln Dutzende von Horrorfilmen wie „Rosemaries Baby" oder „Das Omen" vom Antichristen. Über ihn als Thema wurden unzählige Musikalben veröffentlicht, besonders im Heavy- und Black-Metal-Bereich.

Mit der grausamen Herrschaft des Antichristen gehen Gerichte über das verführte Menschengeschlecht mit Zerstörung von Fauna und Flora einher, die sogenannten Siegel- , Posaunen- und Zornschalengerichte. Sie steigern sich in ihrer Intensität immer mehr. Daniel weissagt über diese schlimme Zeit, die in der Bibel auch die „Große Trübsal" oder der „Zorn Gottes" genannt wird: „Es wird eine so große Not herrschen wie noch nie seit Menschengedenken" (Daniel 12,1). Auch Jesus spricht von dieser Zeit: „Denn es wird eine Zeit der Not kommen, wie sie die Welt in ihrer ganzen Geschichte noch nicht erlebt hat und wie sie auch nie wieder eintreten wird" (Matthäus 24,21).




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