THIRTY-ONE

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Gerade als Freya ihre Wohnungstür schließen wollte, nachdem sie kurz mit ihrem Vermieter gesprochen hatte, sah sie Ronin die Treppe hochkommen. "Erwartest du jemanden?" fragte er. "Wie hast du mich gefunden?" wollte Freya von ihm wissen. Sie hatte niemandem gesagt, wo sie wohnte. Nur die Ninja wussten das. "Wie hab ich die Ninja gefunden?" stellte Ronin die Gegenfrage. Er hatte die Ninja gefunden, also war das hier kein Problem für ihn. Freya bat Ronin in ihre Wohnung. Sie setzten sich in ihr Wohnzimmer. "Also, wieso bist du hier?" fragte sie ihn schließlich. "Hast du etwa die Zeitung von heute nicht gesehen?" wunderte er sich. "Was ist denn?" fragte Freya verwirrt. Ein mal blieb sie im Bett und schon verpasste sie etwas Wichtiges. Ronin lehnte sich auf der Couch zurück, bevor er die Frage beantwortete. "Die Ninja sind zusammen mit einem Piraten aus dem Kryptonischen Gefängnis ausgebrochen." Ein erschrockener Blick war die einzige Reaktion von Freya. Sie wusste nicht, ob sie erleichtert sein sollte, oder fragen sollte, ob Ronin sie wieder einsperren kann. Die Ninja gehörten zwar nicht wirklich nach draußen, aber im Moment brauchte sogar Freya ihre Hilfe. So langsam realisierte Freya, dass auch sie die Ninja und ihre Taten brauchte. Auch wenn sie das nur ungern zugab.

"Was machen wir jetzt?" wollte Freya von ihrem gegenüber wissen "Deine Sache." meinte er und stand auf. "Ich wollte nur sicherstellen, dass du es weißt. Da du das jetzt tust, ist es nicht mehr mein Problem." Ronin lief direkt auf die Wohnungstür zu. Ohne sich zu verabschieden, ließ er Freya allein in ihrer Wohnung zurück. "Gott, ich hasse diesen Kerl." flüsterte Freya sich selbst zu. Wobei sie auch nicht viel besser war. Sie hatte sich auch ohne sich zu verabschieden aus seiner Wohnung geschlichen. Wobei er, anders als sie, davon nicht mal etwas mitbekommen hatte.

Freya wusste, dass sie die Ninja nicht finden konnte. Sie konnte nur abwarten, dass sie zu ihr kamen. Jetzt wo die Ninja wieder frei waren, konnten sie sich selbst um das Problem mit dem Flaschengeist kümmern. Nur war er immer noch nicht aufgetaucht.

Die ganze Zeit über schaute Freya Nachrichten. Wenn gerade keine liefen, schaute sie aus dem Fenster, in der Hoffnung entweder den Flaschengeist, oder die Ninja zu sehen. Stundenlang tat sich überhaupt nichts. Auf den Straßen waren nur normale Leute unterwegs und in den Nachrichten wurde nur von normalen Sachen berichtet. Nach einer weiten Nachrichtensendung stellte sich Freya wieder an ihr Wohnzimmerfenster. Von dort aus hatte sie den perfekten Blick auf die Straße. Sie wartete einige Minuten, bevor sie in die Küche ging und sich einen Kaffee machte. Dabei galt ihr Blick mehr dem Küchenfenster, als dem was sie machte. Sie durfte nichts verpassen. Auch wenn sie sich selbst gesagt hatte, dass sie sich da raushalten wollte, wusste sie, dass sie es nicht konnte. Sie hätte sich gleich von Anfang an aus allem raushalten sollen. Schon bei der Einladung ihres Vaters hätte sie einfach sagen müssen, dass sie kein Interesse an diesem elementar Kram hatte. Dann wäre das alles sicher nicht passiert. Zumindest ihr nicht. Sie hätte die Ninja nie kennengelernt. Aber vor allem hätte sie Morro nicht kennengelernt. Das hätte ihr eine Menge Ärger und Drama erspart. Freya wäre dann sicherlich noch im Nudelrestaurant und würde ein normales Leben leben.

Mit einer heißen Tasse Kaffee machte Freya sich wieder auf den Weg ins Wohnzimmer. Sie sah genau in alle Richtungen, um sicherzugehen, dass sie die Ninja nicht verpasst hatte, falls sie an ihrer Wohnung vorbeigelaufen waren. Freya musste einfach sicher gehen. Wieso es ihr so wichtig war, die Ninja zu finden, wusste sie nicht. Aber irgendetwas sagte ihr, dass sie dieses eine Mal auf der Seite der Ninja sein sollte. Wieso auch immer.

Einige weitere Stunden von Nachrichten zu Fenster und mehrere weitere Tassen Kaffee später bemerkte Freya etwas Seltsames. Draußen vor dem Hotdog-Stand standen zwei Polizisten. An sich war das je kein Problem. Aber als der eine plötzlich seinen, oder ihren, Bart abnahm, wusste Freya, was hier los war. Die Ninja waren in der Stadt, getarnt als Polizisten. Zumindest waren Jay und Nya hier. Von dem Rest war nichts zu sehen. Freya stellte ihren Fernseher aus, während sie schnell ihren Kaffee austrank. Dann lief sie schnell die Treppen runter nach draußen. Doch vor der Haustür blieb sie stehen. Der Flaschengeist. Er schwebte um Jay herum und redete mit ihm. Freya lief durch die Haustür wieder rein und stellte sich an das Fenster, durch das man von außen nichts sehen konnte. Sie beobachtete die zwei von drinnen. So konnte sie eingreifen, wenn sie musste, aber der Flaschengeist bemerkte sie nicht.

Die zwei unterhielten sich eine ganze Weile. Es war schon fast ein Wunder, dass Nya nicht nach Jay sah. Auf einmal löste sich der Flaschengeist in Luft auf, wie er es schon einmal getan hatte. Kurz darauf fuhr ein Postbote auf den Ninja zu. Freya lief wieder nach draußen und beobachtete das ganze, während sie langsam auf Jay zu ging. Der Postbote gab Jay einen Brief und fuhr weiter. Nachdem Jay den Brief gelesen hatte, ließ er ihn auf den Boden fallen. Freya hatte den Ninja mittlerweile erreicht. "Was ist los?" fragte sie ihn. Auch wenn sie noch immer nicht viel von den Ninja heilt, musste sie sich jetzt gut mit ihnen verstehen. Sie konnte sich nicht sicher sein, dass sie dieses Mal auf der Seite der Bösen überleben konnte. Wobei sie selbst letztes Mal auf der Seite der Ninja gewesen ist, als der Kampf zu Ende ging. Auch wenn das ganze nicht so gelaufen ist wie geplant.

Ohne ein Wort zu sagen, erschuf Jay seinen Elementardrachen und flog los. "Unfair." flüsterte Freya. Sie selbst hatte es noch nicht geschafft, ihren Elementardrachen zu beschwören. Sie hatte ja noch nicht mal ihr wahres Potenzial entfalten, und sogar Nya hatte das geschafft. Wobei Freya nicht genau wusste, wie das bei ihrem Element aussehen sollte. Immerhin hatte sie keine genaue Kraft, auf die sie sich konzentrieren konnte. Aber das würde sich schon zeigen, wenn es so weit war. Freya beschloss, zu Nya zu gehen. Zuerst aber hob die den Brief von Jay auf. Sie konnte nicht anders als sich den Brief durchzulesen. Jetzt verstand sie, was mit Jay los war. In dem Brief stand, dass Jays Vater verstorben ist. Freya wusste genau, wie Jay sich fühlte. Sie hatte ihren Vater auch verloren. Sie wusste, wie das war.

Sie lief also mit dem Brief in der Hand zu Nya rüber. Sie wirkte ein wenig überrascht, Freya zu sehen. "Hey." begrüßte sie Freya freundlich wie sie eben war. "Hast du Jay gesehen?" erkundigte sie sich gleich nach ihrem Freund. Freya erklärte ihr also, was passiert ist. Das mit dem Flaschengeist ließ sie aber erstmal weg. Nya konnte es kaum fassen. Sie kannte Jays Vater wohl persönlich. Sie schnappte sich einen der Polizeiwagen und bat Freya, einzusteigen. Die zwei fuhren also bis zum Rand der Stadt, bis fast nur noch Wüste zu sehen war. Irgendwann erreichten sie einen Schrottplatz. Auf diesem Schrottplatz stand ein Wohnwagen. Nya kannte diesem Ort schon, also folge Freya ihr einfach. Zusammen gingen sie auf den Wohnwagen zu. Sie hatten es noch nicht mal geschafft, an die Tür zu klopfen, als eine ältere Frau schon aufmachte. "Nya, liebes. Ich nehme an, du bist wegen Jay hier." begrüßte die Frau Nya. Kurz darauf kam ein Mann nach draußen, im selben Alter wie die Frau. Verwirrt wechselten Freya und Nya ein paar Blicke. "Wir dachten, du wärst verstorben!" meinte Nya. Sie kannte die Eltern von Jay scheinbar echt gut. "Ja, das dachte Jay auch." meinte die Frau. Der Mann erklärte uns noch wo Jay war, und sagte er sollte uns selbst erklären, was los war. Damit verabschiedeten wir zwei uns und machten und auf den Weg zu Jay.


Freya || Ninjago FFWhere stories live. Discover now