Freya || Ninjago FF

TWENTY-NINE

Es dauerte nicht lange, bis Freya Ronin gefunden hatte. Er verkaufte immer noch in Stixx, wobei sein Laden jetzt in einem anderen Haus war. Sein Alter wurde ja durch das Ur Böse zerstört. Nur bei dem Gedanken daran bekam Freya ein ungutes Gefühl. Es war noch nicht allzu lange her, als Freya und Morro zusammen mit den anderen Geistern gegen die Ninja gekämpft hatten. Es war seltsam, dass Freya diese Zeiten, die nur voll mit Kämpfen gewesen waren, tatsächlich vermisste. Es war ein sehr großes Abenteuer gewesen. Wobei das nächste wieder kurz bevor stand. "Guten Tag, wie kann ich ihnen-" mehr brachte Ronin nicht raus. Er erstarrte, als er Freya sah. "Schön dich wiederzusehen." sagte Freya provozierend. Beide wussten, dass sie es nicht so meinte. Ronin lief ein paar Schritte zurück und griff nach dem nächst besten, das man als Waffe benutzen konnte. "Komm mir nicht zu nahe." drohte Ronin. Freya hätte nicht gedacht, dass Ronin solche Angst vor ihr hatte. Als sie sich das letzte Mal gesehen hatten, hatte Freya mit Morro zusammen versucht, die Welt zu zerstören, auch wenn das mit dem Zerstören nicht wirklich Freyas Plan gewesen ist. Dass Freya am Ende, wenn auch nur vorübergehend, die Seite gewechselt hatte, wusste Ronin wohl nicht.

"Komm mal wieder runter. Ich werd' dich schon nicht umbringen." meinte Freya während sie auf Ronin zu ging. "Wieso hast du die Ninja hinter Gitter gebracht?" war Freyas erste Frage. Sie ließ ihn gar nicht erst antworten. "Ich hätte mich gerne noch mit ihnen unterhalten. Es war wichtig." "Hör zu, ich-" wieder unterbrach Freya ihn. "Ich werde dir ganz sicher nicht zuhören." brüllte sie. Die Wut in ihr kochte wieder hoch. Ronin lief wieder etwas zurück. Vor Wut erschuf Freya in ihrer Hand einen Feuerball. Das Element des Feuers beherrschte sie am besten, auch wenn sie Mal für Mal spürte, wie ihre Kraft wieder verblasste. Als Ronin den Feuerball sah, erschrak er noch mehr. "Was bist du, noch so ein Ninja Mädchen?" fragte er. "Ich bin ganz sicher kein Ninja, damit das klar ist!" rief Freya. Es war eine Beleidigung für sie. Freya konnte die Ninja nicht ausstehen, sie war ganz sicher keine von ihnen. "Aber ein Geist bist du auch nicht. Morro ist nicht mehr hier, um dich zu beschützen, Freya!" Ronin fing an, lauter zu werden. "Wag es ja nicht Morro da mit reinzuziehen." brüllte Freya. Ein kleines Lächeln schlich sich auf Ronins Lippen. "Morro, hm?" Freya spüre, wie das Gefühl von Trauer in ihr hochkam. Sie versuchte mit aller Kraft den wütenden Blick beizubehalten. Ronin wurde wieder ruhig. Er legte seine Waffe zurück und ging ein wenig auf Freya zu. "Morro ist tot. Komm damit klar." Die Wut in Freya verblasste endgültig. Dieses Gespräch lief anders als sie es sich vorgestellt hatte. "Morro hat hiermit rein gar nichts zu tun." meinte sie, so wütend wie sie konnte. Ronin konnte sie mit der gespielten Wut aber nicht überzeugen. "Ich schätze, wir sind hier fertig." sagte Ronin und drehte sich um, auf dem Weg zurück in den Hinterraum. "Kleiner Tipp: Die Ninja sind im Kryptonischen Gefängnis, falls du sie immer noch sprechen willst." meinte Ronin noch. Freya spürte, wie eine Träne ihre Wange runter kullerte. Ronin hatte recht. Morro war tot. Aber damit klarkommen, konnte Freya nicht. Die letzten Wochen hatte Freya es einfach verdrängt, aber das konnte sie eben nicht für immer.

Freya wischte sich die Flüssigkeit aus den Augen. Als sie wieder einigermaßen ruhig war, überlegte sie, wie sie es schaffen sollte, die Ninja zu sprechen. Die Wärter im Gefängnis würden die Ninja sicher nicht einfach so mit ihr sprechen lassen. Vor allem nicht alle gleichzeizig. Dann bekam Freya eine Idee. Es könnte Funktionieren, aber dazu müsste sie sich mit Ronin zusammentun. Leider war das die einzige Möglichkleit, die Freya eionfiel.

"Ronin?" fragte Freya in Richtung der Tür, durch die Ronin gegangen war. "Immer noch hier?" fragte er, als er zurückkam. Freyas Stimme zitterte. Sie konnte die nächste Ladung an Tränen gerade so. Morro war ihre Schwachstelle. Ronin wusste es, und sie jetzt auch. "Du musst mir helfen." erklärte sie bestimmt. "Ich? Dir Helfen? Was hab ich davon?" Das hatte Freya nicht bedacht. Sie versuchte nachzudenken, aber der Gedanke an Morro ließ sie einfach nicht los. Sie wusste, dass sie kein Geld hatte, das sie ihm geben konnte. Mit etwas Pech war sei bald wieder obdachlos, da die Ninja ihr die Wohnung nicht mehr bezahlen konnten. Und sie hatte auch noch den Job abgelehnt. Wie konnte sie nur so dumm sein? "Sagen wir einfach du schuldest mir was." meinte Ronin und wies sie an ihm zu folgen.

Kurz darauf saßen die zwei schon in dem seltsamen Flugzeug von Ronin. Was genau es war, konnte Freya nicht sagen, fragen wollte sie aber auch nicht. Es dauerte nicht lange, bis sie das Kryptonische Gefängnis erreicht hatten. Während des Flugs hatte keiner ein Wort gesagt. Der Wärter erkannt Ronin sofort. Klar, er hatte die gefährlichen Ninja hinter Gitter gebracht. Praktisch jeder kannte ihn. Dass er nach einem Gespräch mit den Ninja fragte, schien niemanden zu stören. Auch dass Freya dabei war, interessierte sie nicht. Sie alle waren nur erstaunt, dass ein so einfach wirkender Mann es geschafft hatte, die Ninja zu fangen. Allein sie zu finden hatte die Polizei nicht selbst hinbekommen. Es war schon eine Leistung.

Freya und die Ninja saßen sich gegenüber. Zwischen ihnen nur die Glasscheibe. Es war seltsam, die Ninja so zu sehen. "Es ist so. Neulich habe ich so einen seltsamen Kerl getroffen. Ich komme gleich zum Punkt. Er hat sich in Luft aufgelöst." erklärte Freya. Die Ninja wechselten untereinander ein paar Blicke, bevor Jay anfing zu sprechen: "Denkt ihr das war den Flaschengeist?" "Flaschengeist?!" fragte Freya erschrocken. Lloyd gab sich Mühe, Freya zu erklären, was sie bereits über ihn wussten. "Das klingt echt alles andere als gut." Meinte Ronin dazu. Freya stimmte ihm zu. "Ihr müsst aus diesem Gefängnis raus. So oder so, wenn ihr euch nicht um diesen Irren kümmern könnt, kann es keiner." meinte Freya. "Nun ja, solange wir hier sind, musst du die Stellung halten." meine Kai. "Wie soll ich das bitte anstellen? Meine Kräfte halten nicht so lange wie eure!" brüllte Freya aufgebracht. Sie beruhigte sich aber wieder, als sie den wütenden Blick des Wärters sah, der an der Tür auf der Seite der Ninja stand. "Mir gefällt das nicht. Wir überlassen ihr echt das Schicksal Ninjagos? Was, wenn sie sich dem Flaschengeist anschließt, so wie bei Morro und Chen? Woher wissen wir, dass wir ihr trauen können?" fragte Cole. Als Freya Morros Namen hörte, spürte sie ein Stechen in ihrer Brust. Es tat echt weh, seinen Namen zu hören. Aber auch den Namen ihres Vaters zu hören, schmerzte. "Wir haben keine Wahl." meinte Zane zu Coles Frage. Natürlich hatten die Ninja recht. Sie konnten Freya nicht vertrauen. Schon gar nicht nach allem, was sie getan hatte. Auch wenn sich nichts von dem bereute.

Nachdem die Gesprächszeit abgelaufen war, mussten Freya und Ronin das Gefängnis wieder verlassen. Mit dem seltsamen Flugzeug flogen die zwei nach Stixx zurück. In Ronins Laden setzten sie sich zusammen. "Ich schätze, dass ich dir bei einem Flaschengeist nicht besonders gut helfen kann." meinte Ronin, um die unangenehme Stille zu unterbrechen. "Ich allein gegen einen mächtigen Flaschengeist. Das wird niemals gut gehen." sagte Freya. "Wenn du nicht auffällst, kommt es vielleicht gar nicht zu einer Begegnung." schlug Ronin vor. "Ich habe ihn angegriffen." meinte Freya dazu. "Vielleicht hat er dich schon vergessen?" "Nachdem ich ihn mit Feuerbällen abgeworfen hab? Wohl eher nicht." Freya atmete laut aus. "Er denkt sicher, ich bin so stark wie die Ninja." meinte Freya dann. "Bist du das denn nicht?" wollte Ronin von ihr wissen. Zur Antwort schüttelte Freya den Kopf. "Nicht mal halb so stark. Nicht mehr lange, dann sind meine Kräfte weg." geb sie noch dazu. "Wie machst du das eigentlich?" fragte Ronin sie dann. Er stellte ganz schön viele Fragen. "Element des Bernsteins. Ist 'ne komplizierte Geschichte." antwortete Freya. Dabei musste sie wieder daran denken, als sie und Morro vor dem Lagerfeuer gesessen haben. Er hatte ihr erklärt, wie ihr Element funktionierte, und wieso sie es jetzt hatte, und nicht mehr ihre Schwester. Bei dem Gedanken kamen die Tränen wieder hoch. Was war heute nur los mit ihr? Wieso machte Morro ihr plötzlich so zu schaffen? Wie Ronin schon gesagt hatte: Morro war tot. Sie musste damit klarkommen, ob sie wollte oder nicht.