SIX

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Mittlerweile hatten wir uns ein wenig von dem Rennen erholt. Wir durften den Rest der Nacht schlafen und sogar die Ninja haben geschnarcht. Der Morgen verlief wie immer. Der Meister der Schatten hatte den Kampf gegen die Meisterin des Gifts gewonnen. Später wurden wir alle von Chen zu einem Festmahl einberufen. Ein wirkliches Fest war es allerdings nicht. Wespeneier und irgendwelche Augen in der Suppe standen nicht gerade auf dem Speiseplan von normalen Menschen. Aber auf so einer einsamen Insel war es sicher schwer, für ordentliches Essen zu sorgen. Wenigstens gab es Glückskekse.

"Angeblich soll ich dem Verlieren ihre Elementarkraft stehlen!" rief Chen in die Runde. Die gesamte Aufmerksamkeit war nun auf ihn gerichtet. „Das ist wahr!" fuhr er fort. Alle erschrecken, da sie wohl nicht gedacht hatten, dass er es einfach so bestätigen würde. Auch ich war sehr überrascht. "Bringt mir meinen Stab!" schrie Chen seine Angestellten an. Ohne zu zögern, rannten diese los, um den Stab zu holen. "Der Gewinner dieses Wettkampfes soll diesen Stab erhalten!" erklärte Chen uns. Ich wusste, dass es eine Lüge war, aber wenn ich meinem Vater widersprechen würde, würde er mich sicher in diese Fabrik schicken, wo ich den Rest meines Lebens verbringen werde. Ich konnte das einfach nicht riskieren. "Was ist mit dem Zauber?" hörte ich Lloyd plötzlich rufen. "Erzähle ihnen, was genau passiert ich, Neuro!" bat er den Meister der Gedanken. Clouse schaute diesen mit einem sehr finsteren Blick an. Auch wenn Neuro, wie Lloyd sagte, etwas von dem Zauber wusste, war er mehr an dem Stab interessiert als an der Sicherheit der anderen.

Alle Elementarmeister unterhielten sich und aßen die einzig essbaren Sachen auf dem Tisch. "Nya?" hörte ich die Ninja synchron sagen. Ich schaute zu ihnen rüber und sah eine von Chens Kabuki. Kannten die Ninja sie etwa? "Ein Spion??" sagten sie nun wieder gleichzeitig. Was sollte das heißen?

Als alle aufgegessen hatten, durften wir auf unsere Zimmer. Die Ninja versammelten alle in Kais Zimmer, um diesen Spion zu finden, von dem das Kabuki Mädchen gesprochen hatte. Sie verdächtigten den Meister des Schattens, wegen seinem seltsamen Verhalten. Ich konnte es zwar versehen, aber ich wusste schon, wer der Spion war. Meine Schwester Skylor. Ich konnte sie aber nicht verraten. Nicht nur, weil sie meine Schwester war, sondern auch, weil sie mich ohne zu zögern angreifen würde. Sie hat eine Menge Elementarkräfte, ich hätte keine Chance. Während die anderen darüber diskutierten, wer der Spion war, hatte ich mich an eine Wand gelehnt und hörte ihnen zu. Es fühlte sich ein wenig so an als würde ich einen Film gucken und mehr wissen als die Charaktere. Aber da es das wahre Leben ist, konnte ich nicht einfach den Fernseher ausmachen, wenn ich keine Lust mehr hatte. "Mein Ziel ist allein der Stab." erklärte der Meister der Schatten, wieso er uns nicht half. "Aber hier geht es nicht um das Team. Es geht darum, herauszufinden, wer der Spion ist!" entgegnete Lloyd wütend. "Vielleicht kann ich ja helfen." schlug Neuro vor. Jedoch war alles, was er erreichen konnte, dass jemand nicht der war, der er zu sein schient. Aber das wussten wir ja schon. Ich hatte zwar mit Chen gesprochen, aber ich hatte ihm keine Informationen gegeben, mit denen er etwas hätte anfangen können. Alles, was ich ihm gesagt hatte, war, dass die Ninja nach Zane suchten, aber damit hatte es sie ja hergelockt.

"Jeder der je für Chen gearbeitet hat, trägt das Anacondrei Tattoo auf dem Rücken." riss Gamadon mich aus meinen Gedanken. Woher wusste er von dem Tattoo? Wenn die Ninja auch mich kontrollieren wollten, dann würden sie mich für den Spion halten. Sie mussten Skylor zuerst kontrollieren. "Kannst du mir bitte deinen Rücken zeigen?" bat Kai meine Schwester, die sich aber zu verteidigen wusste. "Wie kannst du mir nur nicht Vertrauen?" jammerte sie. "Shadow ist verschwunden!" rief Lloyd auf einmal. Alle sahen sich um und es dauerte nicht lange bis Lloyd ihn gefunden hatte. Ohne lange zu überlegen, warf dieser einen Ball grüner Energie auf den Meister der Schatten. Dabei traf er jedoch ein Bild von Kai, welches dann auf Jay fiel. Dieser begann sofort zu schreien und "Nimmt Kai von mir runter!" zu rufen. Doch auch als das Bild nicht mehr auf ihm lag, beschwerte er sich weiter. "Kai ist total schwer!" Shadow war nun aber endgültig weg. "Falls du immer noch denkst, dass ich der Spion bin, sieh zu, wie ich durch die Tür gehe!" sagte Skylor zu Kai und lief mit unbedeckter Schulter aus dem Raum. Wo war das Tattoo hin? Sie arbeitete doch für Chen, also musste sie ein Tattoo haben. Es sei den sie hatte es geschafft, die Kraft der Gestalt zu bekommen. Das würde aller erklären.

"Was ist eigentlich mit dir?" fragte Kai nun mich. Sofort erschrak ich. "Stimmt. Wer wäre besser als Spion geeignet als jemand, der nicht rausfliegen kann?" stellte Jay fest. "Bitte ihr müsst mir glauben, ich bin nicht der Spion!" Versuchte ich sie zu überzeugen. Ich musste einfach alles versuchen, um ihnen zu entkommen. Die Ninja kamen immer näher und wollten sehen, ob ich ein Tattoo hatte. Aus reiner Panik rannte ich los. Ich konnte das Zimmer nicht verlassen, da Gamadon die Tür versperrte, und ich einen Sprung vom Balkon nicht überleben würde. Zuerst rannte ich von der Wand aus in eine der Ecken. Doch Kai und Jay waren direkt hinter mir. Ich rannte weiter quer durch den Raum, bevor ich schließlich von Kai gefangen wurde. Er hielt meine Hände an meinem Rücken fest und ließ Jay nach dem Tattoo sehen. "Sie ist der Spion!" riefen die beiden im Chor. Alle, die noch im Raum waren, starrten mit großen Augen auf das Tattoo. "Bitte ich kann das erklären!" versuchte ich weiter sie von meiner Unschuld zu überzeugen. Nun meldete sich Gamadon wieder. "Da du die Einzige mit dem Tattoo bist, kannst nur du der Spion sein." Ich versuchte noch eine Weile mich rauszureden, aber mir blieb keine andere Wahl, als aufzugeben.

Freya || Ninjago FFWhere stories live. Discover now