TWENTY-EIGHT

188 5 1
                                    

Den ganzen Tag über lag Freya auf dem Sofa und suchte im Internet alle möglichen Informationen zu den Ninja. Alles, was sie gemacht haben, wo sei gewesen sind und weiteres. Freya musste das Rätsel von Kai lösen, um die Ninja zu finden. Immer wieder sagte sie es zu sich selbst: "Ein Ort des Friedens, ein Ort der Macht." Immer und immer wieder murmelte sie diese Worte vor sich hin, mit der Hoffnung, sie endlich zu verstehen. Doch egal was sie tat, ihr fiel nichts ein. Nach einigen Stunden beschloss sie die Bücherei aufzusuchen. Dort waren nicht nur Bücher, sondern auch alle möglichen Zeitschriften, mit News über Stars. Da die Ninja bis vor kurzem die beliebtesten Bewohner Ninjagos gewesen sind, stand sicher einiges über sie in den Zeitschriften. Als Freya also in der Bücherei ankam, kramte sie so unauffällig wie möglich alle Zeitschriften über die Ninja heraus. Es waren unerwartet viele. Die Ninja waren echt berühmt. Nicht mal die berühmtesten Schauspieler hatten so viele Zeitschriften mit Informationen über sie. Aber da Kai immer jede Kleinigkeit postete, war es sicher nicht schwer, so viel über die Ninja herauszufinden.

In den ersten Zeitschriften stand ziemlich häufig geschrieben, dass Lloyd der Sohn von Lord Gamadon ist. Fast jede Zeitschrift hatte dazu etwas geschrieben. Sie berichteten von dem Vorfall mit den Schlangen und Pythor, die nur dank Lloyd befreit wurden. Oder wie er die Städte nur wegen der Süßigkeiten terrorisiert hat, als er noch ein Kind war. Dass Sensei Wu der Bruder von Gamadon ist, schien aber niemanden zu interessieren. Viele Berichte bestanden aus Gerüchten über die Beziehung zwischen Nya und Jay, beziehungsweise zwischen Nya und Cole. Alle versuchten herauszufinden, was genau zwischen dem Ninja Mädchen und ihren Kollegen lief. Auch wenn Nya mehrere Male gesagt hatte, dass sie mit keinem von beiden etwas am Laufen hat. Dann wurde über das Flugschiff berichtet, in dem die Ninja lebten. Es erstaune die Interviewer immer wieder, wenn die Ninja davon erzählten, als wäre es das normalste auf der Welt. Aber das war es für sie ja auch. Die Ninja hatten laut den Zeitschriften schon ewig in dem Flugschiff gelebt. Davor jedoch, wohnten und trainierten sie gemeinsam in einem Kloster. Das Kloster weckte Freyas Interesse. Sie hatte vorher nicht von dem Kloster gewusst. Es wurde auch nicht häufig ein den Zeitschriften erwähnt. In einem Interview meinte Lloyd, dass ihm der Postbote immer sehr leid getan hatte, da er immer die Treppen bis nach ganz oben laufen musste. Oft sogar mit schweren Paketen in den Händen.

Jetzt machte es Klick. Ich dem Rätsel ging es um das Kloster. Ein Ort des Friedens, ein Ort der Macht. Dass die Ninja dort trainiert haben, haben sie dort ihre Macht erlernt. Da es für so lange Zeit ihr Zuhause gewesen ist, verbanden sie es sicher mit Frieden. Es war der Ort, an den sie immer zurückgekehrt waren, wenn sie eine Pause von den Kämpfen brauchten. Dieser Moment war jetzt. Die Ninja wurden überall gesucht, also würden sie sich sicher im Kloster treffen. Freya stand von dem Stuhl auf und legte die Zeitschriften zurück. Jetzt wusste sie, wo die Ninja waren.

Mit dem Bus fuhr Freya zu der Haltestelle, die am nächsten am Kloster dran war. Es war ziemlich abgeschottet vom Rest der Stadt, was es zu dem perfekten Versteck für Ninja machte. Es war bereits dunkel als sie mit dem letzten bisschen des Elements der Gravitation am Gipfel des Berges ankam. Sie hatte dieses Kräfte-Ding langsam drauf. Nach der etwas holprigen Landen schaute Freya sich im Kloster um. Es sah nicht mal annähernd aus wie auf den Bildern in den Zeitschriften. Das gesamte Kloster war abgebrannt. Es standen nur noch Reste der Mauern. Das hier mal das Zuhause der Ninja gestanden hat, war nicht mehr zu erkennen. Leider war von den ehemaligen Bewohnern des Klosters ebenfalls keine Spur. Entweder sie waren schon wieder weg, oder Freya hatte das Rätsel doch noch nicht gelöst.

Selbst nachdem Freya eine Weile gewartet hatte, tauchten die Ninja nicht auf. Sie fing wieder bei null an. Es hatte ihr rein gar nichts gebracht. "Zeitverschwendung." flüsterte sie, nachdem sie von dem Trümmerhaufen aufgestanden war, auf dem sie sich die letzten Stunden den Hintern wund gesessen hatte. Freya beschloss also, sich auf den Heimweg zu machen. Zurück an der Bushaltestelle, schaute sie nach, wann der nächste Bus fuhr. "8 Uhr?!" fragte Freya während sie auf das Schild schaute. Damit hätte sie rechnen müssen. Genervt schleppte sie sich die Treppen des Klosters hoch. Dieses Mal hatte sie keine Elementarkräfte, die ihr nach oben halfen. Wieso konnte sie die Kräfte nicht einfach für immer behalten?

Genervt erreichte Freya ihr Ziel. Sie setzte sich dieses Mal gleich auf den Boden. Es war gemütlicher als der Schrott, auf dem sie davor gesessen hatte. Wenn sie schon die ganze Nacht hier bleiben musste, konnte sie wenigstens im Kloster bleiben. Vielleicht tauchten die Ninja ja doch noch auf.

Freya wurde von dem Licht der Sonne geweckt. Sie musste sich erst erinnern, wo sie war und wieso. Gleich darauf lief sie die Treppen des Klosters wieder runter, zurück zur Bushaltestelle. Gerade noch rechtzeitig erreichte sie den Bus, wenn auch eine Stunde später als geplant. Zurück in ihrer Wohnung schaltete sie sofort den Fernseher ein. Wenn es irgendwelche Neuigkeiten über die Ninja gab, musste sie es wissen. Während sie auf die Nachrichten wartete, klingelte ihr Telefon. "Hallo?" fragte sie in den Hörer. "Hier spricht Mr. Carter von der Pizzeria Carter. Spreche ich mit Freya?" fragte die Stimme auf der anderen Seite der Leitung. "Ja." antwortete Freya sofort. Mit der zweiten Hand kreuzte sie ihre Finger. Ob sie es tat, da sie hoffte den Job zu haben, oder ob sie hoffte ihn nicht zu haben, damit sie sich auf das Problem mit den Ninja konzentrieren konnte, wusste sie nicht. Während der Mann ihr einige Sachen erklärte, wie er seine Entscheidung getroffen hatte, wer ihn alles beraten hatte und wie lange es gedauert hatte, fiel Freyas Blick auf den Fernseher. "Ninjago ist jetzt wieder ein sicherer Ort." waren die einzigen Worte des Polizeichefs, die Freya hörte. Im Hintergrund sah sie, wie die Ninja in einen größeren Polizeiwagen geführt wurden. Die Hände in Ketten. Die Polizei hatte sie gefunden. Die Nachrichten zeigten auch Ronin, mit einem großen Sack voll Geld in der Hand. In einem kurzen Interview erklärte er, wie sehr er sich freute, dass er dabei geholfen hatte, die Ninja zu fangen. Wobei er betonte, dass er es allein gewesen ist, ohne die Hilfe der Polizei. Er erklärte genau, wo die Ninja gewesen sind, und wie er sie gefunden hat. Das meiste davon war sicher übertrieben. Freyas Hand sank langsam nach unten. Die Ninja mussten aus dem Gefängnis rauskommen. Auch wenn sie es verdienten für das, was sie Freya angetan hatten. Was sollte sie nun tun?

"Hey? Sind sie noch da?" hörte Freya von ihrem Handy. Sie hielt es sich wieder ans Ohr. "Wissen sie, ich will den Job gar nicht mehr." sagte sie. Das Letzte, was sie hörte, war, wie der Mann fluchte, dass sie die einzige gewesen ist, die kompetent gewirkt hatte. Dann legte sie auf. Das Nachrichtenprogramm stieg zum Wetter über, doch Freya schaltete den Fernseher aus. Sie war wütend. Wütend auf Ronin. Er hatte die Ninja hinter Gitter gebracht. Jetzt hatten sie keine Chance mehr, die Stadt vor diesem Kerl zu retten, ob das überhaupt nötig war, oder nicht. Sie musste Ronin zur Rede stellen. Auch wenn sie nicht genau wusste, was sie ihm sagen würde, wollte sie ihm wenigstens ein paar ordentliche Schläge verpassen. Dafür, dass er Freyas größte Feinde in den Knast gebracht hatte.


Freya || Ninjago FFWhere stories live. Discover now