TWENTY-SEVEN

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"Wer bist du, junge Dame?" fragte der Fremde mit einem Piratischen Akzent. "Kommt darauf an wer fragt." warf Freya zurück. Sie selbst hatte keine Ahnung, warum sie sich von diesem Kerl so provozieren ließ. Irgendwie hatte sie gerade Lust auf Stress. Das lag wahrscheinlich daran, dass sie zum ersten Mal seit langen ein normales Leben hatte. Freya bemerkte, wie sich um sie und den Mann eine kleine Masse an Schaulustigen bildete. Auch wenn sie keine große Lust auf die Aufmerksamkeit hatte, wollte sie diesem seltsamen Kerl schon gerne an seinen Haaren ziehen. Provozierend schaute Freya dem Mann in die Augen. Er schien mittlerweile genau so wütend wie sie. "Ich habe keine Zeit für unbedeutende Leute wie dich, Mädchen!" meinte er laut. "Unbedeutend?!" brüllte Freya. Dieser Hippie wagte es wirklich, sie unbedeutend zu nennen. Wie konnte er nur? Wusste er nicht, wessen Tochter sie war? Was sie schon alles getan hatte, war alles andere als unbedeutend. Aber das Gleiche konnte dieser seltsame Kerl sicher nicht von sich behaupten. "Wie schon gesagt. Ich habe keine Zeit für sowas." meinte der Mann und wendete sich ab. Doch Freya ließ das nicht auf sich sitzen. Vor Wut warf sie einen Feuerball auf ihn. Er stolperte nach vorne, konnte sich aber abfangen. Er schien nicht gerade beeindruckt davon. "Was glaubst du eigentlich wer du bist?!" schrie er. Er hatte echt nicht verstanden, dass er sich nicht mit ihr anlegen sollte. "Wenn ich mit dir fertig bin, wirst du dir wünschen nichts gesagt zu haben, junge Dame!" rief er laut. Freya schrie sofort zurück: "Oh nein. Soll ich dir sagen, was ich mir wirklich wünsche?!" Mit einem Feuerball in der Hand lief Freya ein paar Schritte auf den Kerl zu. "Ich wünschte du wärst nicht hier!" brüllte sie so laut sie konnte, damit die Schaulustigen es auch in der letzten Reihe noch hörten und mit ihren Handys aufnehmen konnten. Doch gerade als Freya den Feuerball auf den Mann werfen wollte, löste er sich in Luft auf. Geschockt richteten sich die Handys auf die leere Fläche, wo vorher noch der Mann gestanden hatte. Dann wieder zurück zu der ebenfalls geschockten Freya. Das Feuer in ihrer Hand löste sich auf. Schnell lief Freya durch die Menge durch, die doch kleiner war als gedacht. Mit schnellen Schritten, den Blick auf den Boden, lief sie zu ihrer Wohnung. Was war das gerade für ein Kerl gewesen, und wie war hatte er sich in Luft aufgelöst? Was war er?

Am nächsten Morgen hatte Freya mal wieder keine andere Wahl, als sich die Ninja im Fernsehen anzuschauen. Doch dieses Mal war es anders. Sie zeigten Videos von den Ninja, wie sie Banken ausrauben, Gemälde aus Museen klauten und weitere kriminelle Dinge machten. Freya merkte sofort, dass etwas nicht stimmte. Auch wenn sie nicht gerade der größte Fan von den Ninja war, wusste sie, dass sie solche Dinge nie machen würden. Sie selbst würde es ja nicht mal. Was war hier los? Erst dieser seltsame Kerl von gestern und jetzt das. Das musste doch zusammen hängen. Selbst wenn nicht. Was auch immer hier los war, es bedeutet nichts Gutes. So oder so würden die Ninja sie da wieder mit reinziehen, ob Freya wollte oder nicht. Da konnte sie sich gleich von selbst in das ganze Drama stürzen.

Die Ninja wurden überall gesucht. In der ganzen Stadt verteilt hingen Bilder von ihnen, mit der Überschrift "Gesucht". Freya wusste nicht, was sie von dieser neuen Situation halten sollte. Es war seltsam zu sehen, dass einfach alle die Ninja verabscheuen. Auch wenn sie das nur verdient hatten. Freya verbrachte die meiste Zeit damit, zu trainieren. Sie konnte spüren das ein Kampf bevor stand, also wollte sie sich vorbereiten. Schon seit einiger Zeit arbeitete sie daran, Feuer zu bändigen. Anfangs hatte Kai ihr noch einige nicht gerade hilfreiche Tipps per Post geschickt, aber die waren ihm wohl ausgegangen. Aber auch so machte sie langsam Fortschritte. Die Ninja hatten sich noch nicht bei Freya gemeldet. Klar, sie konnten schließlich nicht einfach vor ihrer Haustür auftauchen. Wenn jemand sie sah, würden die Polizei sie finden. Sie machten sich bis jetzt ganz gut. Das Problem bei der ganzen Sache war nur, dass Freya die Ninja so auch nicht finden konnte. Das machte es unmöglich für sie, den Ninja von dem seltsamen Kerl zu berichten. Wobei die Ninja schon etwas von ihm mitbekommen würden, wenn er eine Gefahr für sie und ihre geliebte Stadt darstellte. Das war ja immer so. Sie waren immer an Ort und Stelle, wenn es drauf ankam. Nur waren sie im Moment nirgendwo zu finden.

Während der Trainings hörte Freya von draußen eine Menge Sirenen. Bei einem Blick aus dem Fenster sah sie eine riesige Menge an Polizeiwagen. Hatten sie die Ninja gefunden? Freya konnte nicht anders, als nach draußen zu gehen. Wenn nur die geringste Chance bestand, dass sie mit einem der Ninja reden konnte, musste sie es tun. Mit dem letzten bisschen Elementarkraft vom Element der Geschwindigkeit sprintete Freya der Polizei hinterher. Irgendwann blieben sie stehen, kurz nachdem auch die Elementarkraft von Freya endgültig verblasst war. Die kopierten Kräfte verschwanden mit der Zeit und sie hatte nur noch das letzte bisschen von ihrer Schwester gehabt. Freya war von sich selbst überrascht, da sie nicht damit gerechnet hatte, die Kraft der Geschwindigkeit so schnell nutzen zu können. Leider war mit der Kraft jetzt aber Schluss. Alle anwesenden Polizisten richteten ihre Waffen auf einer kleinen Gasse. Der Polizeichef wies den Ninja an, rauszukommen. Doch dort war kein Ninja. Langsam schlich Freya näher ran. Es war nur eine Ratte. Sie hatte das Armband von Nya um, welches dann die GPS Signale gesendet hatte.

Enttäuscht machte sich Freya auf den Rückweg. Sie holte noch ihre Sachen aus dem Kampfstudio und lief dann weiter, zurück in ihre Wohnung. Die Nachrichten waren bereits vorbei und in Fernsehen liefen nur Filme und Serien. Freya hatte mit Sicherheit einige wichtige Informationen zum Aufenthaltsort der Ninja verpasst. Ihr fiel kein Versteck ein, zu dem die Ninja gegangen sein konnten. Ihr blieb nur eine Möglichkeit. Kai hatte seine Fans schon immer im Internet auf dem Laufenden gehalten. Wenn er dumm genug war, etwas über das Versteck der Ninja zu posten, konnte Freya sie sicher finden. Also schnappte sie sich ihr Handy und öffnete Twitter über ihren Browser. Sie hatte weder die App, noch einen Account, da sie nie einen gebraucht hatte. Sie suchte nach dem Account von Kai und wurde schnell fündig. Tatsächlich hatte er vor kurzem etwas gepostet. Doch die Nachricht war mehr ein Rätsel als ein Verrat des Verstecks. "Ein Ort des Friedens, ein Ort der Macht..." las Freya leise vor. Was meinte er damit? Die Nachricht galt wohl nur den Ninja. Sie wussten sicher, was es bedeutete. Dennoch musste Freya es schnell rausfinden. Nur wusste sie nicht genug über die Ninja, um deren Rätsel lösen zu können.


Freya || Ninjago FFWhere stories live. Discover now