TWENTY-TWO

259 7 4
                                    

Die Geister und Freya hatten sich nach der fehlgeschlagenen Mission nach Stixx zurückgezogen. Sie mussten sich vor den Ninja verstecken, da sie sich keine weiteren Fehler erlauben konnten. Dank Ronins Laden hatten sie auch ein perfektes Versteck. "Kann er dich hören?" wollte Morro von Bansha wissen. "Oh, er kann mich hören" antwortete diese, und schaute zu Morro rüber. "Sag ihm, er soll mir das Schwert bringen." befahl er, was Bansha sofort machte. Freya schaute den beiden genau zu. Es wirkte auf sie ziemlich beeindruckend, was Geister alles konnten. Es ließ sich nicht mit den ihr bekannten Regeln der Elementarkräfte erklären. Freya war sich nicht mal sicher, ob es dahinter überhaupt irgendein System gab, oder ob die Geister einfach taten, was sie wollten. Sie stellte sich gedanklich viele Fragen, dachte sich aus, wie genau die Kräfte von den Geistern funktionierten, und ob es eventuell Elementarkräfte waren.

"Guten Abend" war die Begrüßung von Morro, als Ronin durch die Tür kam. Er saß auf einem Thron, den die Geister irgendwie besorgt hatten, als Freya kurz weg gewesen ist, um etwas zu essen. Im Gegensatz zu den Geistern war sie an ihre menschlichen Bedürfnisse gebunden. Freya hatte sich vorgenommen, zu schlafen, wenn sie Zeit hatte. Ohne Energie in den Kampf zu ziehen, war keine besonders gute Idee. Dem hatte Morro auch zugestimmt, aber er hatte noch darauf bestanden, dass sie Ronin mit empfängt, wieso auch immer. Bansha und Soul Archer standen neben dem Thron wie die zwei Wächter eines Königs. Freya lehnte an einer anderen Wand. Sie war recht erstaunt, dass Ronin das Schwert tatsächlich mitgebracht hatte. Sie sah sich kurz draußen um, während Ronin mit Morro sprach. Sie hatte sich selbst den Befehl gegeben, nachzusehen, ob die Ninja Ronin gefolgt waren. Es könnte alles Teil eines Plans sein, den Freya zu verhindern versuchte. Morro wusste von ihrer Theorie Bescheid, also ließ er sie einfach machen, während er das Schwert der Prophezeiung an sich nahm. Freya lief mehrmals um das Haus, kletterte auf das Dach und auch auf die Dächer der in Häuser im Umkreis, nur um sicherzugehen, dass die Ninja nicht in der Nähe waren.

"Nachricht gesendet." freute sich Ghoultar. Ronin fiel zu Boden und Morro verließ seinen Körper. Die Geister um ihn herum lachten sich kaputt. Lloyd hatten sie in einen Käfig gesperrt. Er war noch ziemlich schwach, da Morro ihn bis vor kurzem noch kontrolliert hat. Aber er gab sich alle Mühe, etwas zu unternehmen, auch wenn er nichts tun konnte. Freya nutzte die Zeit, um zu schlafen. Morro hatte es ihr nicht nur erlaubt, sondern sogar geraten. Er meinte, dass sie sich auf den nächsten Kampf vorbereiten musste. Wenn sie nicht genug Energie hatte, würde sie es nicht schaffen.

Mit einem kleineren Schiff machten die Geister sich auf den Weg zum nächsten Teil des Plans. Freya hatte keine Ahnung, wo hin die Reise ging. Sie hatte tief und fest geschlafen als Bansha zu ihr gekommen ist und ihr gesagt hat das es weiter geht. Mittlerweile war Freya aber hellwach. "Wohin fahren wir eigentlich?" fragte Freya Morro schließlich. Sie waren mitten auf dem endlos wirkenden Meer, was für die Geister eine reine Gefahrenzone war. "Zur Ruhestätte des ersten Spinjitzu Meisters." antwortete der Geist. Als das Schiff endlich anlegte, machte Freya sich bereit zu Tauchen. Morro hielt sie aber auf: "Ich werde allein gehen." "Aber-" versuchte Freya ihn zu überzeugen, doch Morro stellte sofort klar, dass es keine Diskussion geben würde. Er ließ also Freya und die Geister zurück und verschwand in der Ruhestätte.

Freya ging in das innere des Schiffes. Sie sah sich die einzelnen Bilder vom Stab des ersten Spinjitzu Meisters an. Die Bilder waren Hinweise auf die Orte, die sie schon besucht hatten. Erst Airjitzu, dann das Schwert der Prophezeiung und jetzt die Ruhestätte. Schon so viel war passiert. So viele Abenteuer in so kurzer Zeit. Es ist noch nicht allzu lange her, dass Freya noch in einem Museum in Ninjago gearbeitet hat. Es war eine schreckliche Zeit gewesen, doch dann war Morro aufgetaucht und hatte von ihr Besitz ergriffen. Sie hatten gemeinsam eine Schriftrolle geklaut, mit der Morro dann airjitzu gelernt hat. Sie waren auf einen Berg geklettert, um ins Wolkenkönigreich zu gelangen. Und dann hat Freya Teile ihres Schicksals erfahren. Es war seltsam, wieder darüber nachzudenken. Was sie dort gelesen hatte, konnte nicht die Wahrheit sein. Es musste teil ihres Schicksals sein, zu glauben, was in diesem wertlosen Stück Papier gestanden hat. Gleichzeitig musste wohl jeder Gedanke daran, ob es wahr oder falsch war, ihr Schicksal sein. Wie konnte sie wissen, was davon dieser seltsame Kerl einfach so in ihr Schicksal geschrieben hatte? Konnte sie überhaupt irgendetwas selbst entscheiden? Sie würde es nie erfahren. Es war wahrscheinlich ihr Schicksal, es nie zu erfahren. Genau so würde sie wahrscheinlich nie erfahren, ob das, was sie gelesen hatte, wirklich ihr Schicksal war, oder nur ein altes Stück Papier.


Freya || Ninjago FFWhere stories live. Discover now