SEVEN

499 19 0
                                    

Die Ninja hatten mich die ganze Nacht über in meinem Zimmer eingesperrt und im Schichtwechsel auf mich aufgepasst. Ich hatte es trotz der unbequemen Seile, mit denen sie mich an meine Kleiderschranktür gefesselt hatten geschafft ein wenig zu schlafen. Als das Frühstück anstand, hat sich Gamadon freiwillig gemeldet darauf zu verzichten. Aber Jay hatte ihm versprochen, etwas mitzubringen. Die Ninja kehrten schließlich zurück und überlegten, was sie nun mit mir machen sollten. Sie konnten mich nicht alleine hier lassen, da ich sonst ausbrechen würde oder Chen mich befreien würde. Doch weiter auf mich aufpassen konnten sie auch nicht, da der nächste Wettkampf bald beginnen würde.

"Wäre es nicht am besten, wenn du hier bleiben würdest, Vater? Du bist sowieso kein Teilnehmer." fragte Lloyd sein Vater. Dieser schüttelte daraufhin seinen Kopf und antwortete "Auf gar keinen Fall. Ich hab versprochen, auf euch aufzupassen, aber von Freya war nie die Rede." Die Diskussion der Ninja wurde von einer Ansage unterbrochen "Alle Teilnehmer werden in 5 Minuten im Saal erwartet! Der nächste Wettkampf beginnt gleich" Chen lachte noch kurz bevor die Ansage ein Ende fand. "Was jetzt?" fragte Jay die andern. "Ich schätze, wir verstärken das Seil und lassen sie alleine. Oder habt ihr eine bessere Idee?" gab Lloyd seinen Plan bekannt. Die andere schüttelten ihre Köpfe. "Dann ist das ja geklärt." sagte Kai und hob eines der übrigen Seile vom Boden auf. Er kam auf mich zu und band es mir zusätzlich um die Hände. Als alle Seile zusammengeknotet waren, verließen die Ninja mein Zimmer.

Da saß ich nun, angekettet an einer Säule. Kurz nachdem die Ninja den Raum verlassen hatten, kam eine weitere Durchsage, in der Chen bekannt gab, dass sie noch 3 Minuten Zeit hätten und jeder der nicht pünktlich ist, automatisch ein Verlierer ist. So wie ich Chen kannte, würde er seine Leute schicken, um mich zu finden. Aber würde es ihm überhaupt auffallen, dass ich nicht da war? Sicher würde er denken, dass ich einfach keine Lust hatte. Und bevor er bemerkt, dass etwas nicht stimmt, sind die Ninja wieder da. Ich musste selber einen Weg finden, mich zu befreien.

Ich begann, mich in meinem Zimmer umzusehen. Es war sehr schlicht und es gab fast nichts, was hilfreich sein könnte. Da der Schneidersitz langsam unbequem würde, setzte ich mich etwas anders hin. Dann sah ich mich weiter um. Erst nach gefühlten Stunden fiel mir ein, dass ich ein Küchenmesser in meinem Rucksack hatte. Ich musste nur noch einen Weg finden, ihn zu bekommen. Ich beschloss zu versuchen, ihn mit meinen Füßen zu angeln. Zuerst setzte ich mich seitwärts an den Schrank. Ich kugelte mir zwar meinen Arm fast aus, aber das war es wert. Ich streckte meine Beine aus, aber ich schaffte es nicht, den Rucksack zu greifen. Ich rutschte mit meinem Po ein wenig weiter nach vorne und dann schaffte ich es endlich. Mit meinen Zehen griff ich nach der Tasche und zog sie zu mir. Ich konnte meine Hände nicht benutzen, also müsste ich alles mit den Füßen machen. Mit Mühen klemmte den Reißverschluss zwischen die Zehen und zog ihn auf. Dann kramte ich in dem Rucksack nach dem Messer. Erst als ich einen stechenden Schmerz in meiner Fußsohle spürte, wusste ich, dass ich das Messer gefunden hatte. Auf wenn es weh tat, zog ich es mit meinem Fuß heraus. Irgendwie schaffte ich es, das Messer in meine Hände zu bekommen und damit die Seile eines nach dem anderen durchzuschneiden.

Bevor ich aufstehen konnte, warf ich noch einen Blick auf meine Wunde. Der Schnitt war zwar nicht sehr tief, aber die kleinsten Verletzungen taten immer am meisten weh. Ich zog mich an meinem Schrank hoch und hüpfte durch den Raum, in der Hoffnung ein Verband zu finden. Tatsächlich bemerkte ich schnell den Erste-Hilfe-Kasten in dem Regal. Mein Vater hatte, eicht für alles gehört. Ich machte ein paar Sprünge nach vorne und griff nach dem Kasten. Doch als ich ihn hochheben wollte, verschwand plötzlich der Boden unter meinen Füßen. Ich schrie laut auf, und landete auf hartem Stein, den Kasten hatte ich aber in der Hand. Nachdem ich den Verbandskasten neben mir abgelegt hatte, sah ich mich erstmal um. Scheinbar hatte Chen echt auf jedem Zentimeter der Insel eine Falltür, von denen nicht einmal mein Zimmer verschont geblieben ist. Ich befand mich scheinbar in einem unterirdischen Gang. Bevor ich mich weiter umsehen konnte, nahm ich mir ein Verband und wickelte es um meinen Fuß. Dann stand ich auf und lief den Gang entlang.

Ich war mittlerweile ein paar mal abgebogen, und stand nun vor einer Sackgasse. Doch aus irgendeinem Grund war diese Wand anders als die anderen. Ich drehte wieder um und bog dieses Mal anders ab, dennoch landete ich wieder in einer Sackgasse. Erneut versuchte ich es in einem anderen Gang, direkt vor meinen Augen schloss sich die Wand. "Was zum..?" flüsterte ich zu mir selbst, während ich ein paar Schritte zurück machte. Ich begann schneller zu laufen und versuchte es wieder im nächsten Gang. Wieder schloss sich der Gang vor meinen Augen. Es wirkte fast so, als würde etwas versuchen mich einzukesseln. Ich lief weiter, aber übersprang einen Gang, um schneller zu sein als was auch immer das war. Ich schaffte es durch den Gang zu gehen, aber musste schnell feststellen, dass es keine gute Idee gewesen ist. Eine riesige Schlange raste gerade auf mich zu. Ohne zu zögern, drehte ich mich um und rannte los. Mein Fuß schmerzte, aber ich durfte auf gar keinen Fall stehen bleiben.

Immer wieder bog ich ab. Erst links, dann rechts, dann zweimal links, und dann geradeaus. Ich rannte, bis ich mir nicht mehr sicher war, ob ich überhaupt noch unter dem Gebäude von Chen war. Nach einer gefühlten Ewigkeit war ich auf einem langen Flur. Eigentlich hatte ich erwartet, Wachen zu sehen, aber weit und breit war niemand. Ich rannte weiter den Flur entlang, doch mir ging langsam der Atem aus. Noch ein letztes Mal bog ich ab, bis ich eine große Tür bemerkte. Sofort wurde ich schneller. Kaum hatte ich die Tür erreicht, zog ich dran. Doch sie ließ sich einfach nicht öffnen. Ich suchte nach irgendetwas, um die Tür zu öffnen, aber die Zeit wurde knapper und knapper. Dann sah ich einen an der Wand hängenden Schlüssel. Ohne lange zu überlegen, rannte ich los und nahm ihn mir. Ich lief zurück zur Tür, aber der Schlüssel passte nicht. Erst jetzt bemerkte ich, dass neben der großen Tür eine weitere kleinere war. Sofort ging ich auf sie zu und schaffte es noch im letzten Augenblick in den dahinterliegenden Raum zu verschwinden.

Freya || Ninjago FFWhere stories live. Discover now