Teil 24

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Adrian (Die Situation aus Teil 23 in seiner Sicht)

„Herzlich willkommen zu unser Präsentation über das Thema Demokratie", sage ich und gucke gelangweilt meine Klassenkameraden an.

Ich sage noch ein paar Sätze, bis Eliana mit ihrem Teil beginnt. „Ich erzähle euch jetzt, wo es eine Demokratie gibt", sagt sie laut und deutlich. Sie sieht nicht wirklich nervös aus.

„Laut dem Demokratieindex 2021 leben 45,7% der Weltbevölkerung in einer Demokratie", fährt sie fort. „37,1 hingegen in einer Diktatur". Sie wird leiser.
Verwirrt schaue ich zu ihr. Eliana redet nicht weiter, ob sie den Text vergessen hat?

Ein paar Sekunden sagt keiner was und es ist ruhig im Klassenraum. Auch die anderen schauen verwirrt zu Eliana. Ich merke wie sie anfängt zu zittern. Ich weiß nicht genau was ich machen soll, aber der einzige Gedanken den ich gerade habe, ist sie aus dem Klassenraum zu holen.

Ich gehe auf sie zu und ziehe sie am Arm mit. „Komm wir gehen raus", sage ich.
Meine Klassenkameraden finden das wohl alles ziemlich interessant, denn jetzt haben wir auch von der letzen Reihe die Aufmerksamkeit bekommen. Doch das juckt mich jetzt gerade überhaupt nicht, denn ich will gerade nur Eliana helfen.

Mein Lehrer schaut mich kurz an, wahrscheinlich will er wissen ob ich das alleine schaffe. Ich nicke ihm nur zu und verlasse den Klassenraum.

Wir gehen auf den Flur und lassen uns auf den Boden fallen. Sie zittert am ganzen Körper und Tränen laufen ihr über das Gesicht. Ihre Atmung ist unregelmäßig und sie ist nicht bei sich selbst.

Ich denke sie hat eine Panikattacke, nur leider habe ich damit kaum Erfahrung.
„Alles okay?", frage ich einfach Sicherheitshalber. Ja vielleicht ist es auch gerade nicht sehr hilfreich, aber ich bin etwas überfordert.

Ich nehme Elianas zitternde Hand und lege sie in meine. Ich hoffe sie beruhigt sich dadurch ein bisschen. Keine Ahnung warum ich das gerade gemacht habe, vielleicht geht es ihr dadurch besser.
Meine Mutter hat immer meine Hand genommen, wenn es mir nicht gut ging oder ich schmerzen hatte.

„Wenn ich dir irgendwie helfen kann oder ich was tun soll, sag es bitte", probiere ich es nochmal, doch sie antwortet nicht. Ihr ganzen Körper ist immer noch am zittern.
Tränen laufen ihre Wangen hinunter und man hört ihr schluchzen.

„Bitte hilf mir Tim", sagt sie leise, mit ihrer zittrigen Stimme.
Wer zur Hölle ist Tim? Vielleicht der Junge mit dem sie im Park war? Naja jetzt ist Tim auf jeden Fall nicht da, also muss ich ihr helfen.

„Eliana tief ein und ausatmen. Komm, passe dich meiner Atmung an",sage ich um sie zu beruhigen. Tatsächlich habe ich das Gefühl, dass es besser wird „Einatmen und ausatmen, sehr gut",sage ich und ich merke wie sich ihre Atmung normalisiert.

Es geht ihr zum Glück nach ein paar Minuten besser.
Sie guckt sich um und bemerkt, dass ich ihre Hand halte. Sie zieht sie weg und guckt mir nicht in die Augen. Wahrscheinlich ist ihr es unangenehm und nur mit Mühe kann ich mein schmunzeln unterdrücken.

„Können wir noch ein paar Minuten hier sitzen bleiben", fragt sie leise.
„Ja klar", sage ich schnell und dankbar nickt sie. Erschöpft lehnt sie ihren Kopf gegen die Wand.

Wahrscheinlich muss sie sich erstmal was ausruhen. Sie sah generell sehr müde aus heute und dann noch so eine Panikattacke.

Ich beobachte sie. Sie kann mich zum Glück nicht sehen, da sie ihre Augen geschlossen hat.

Sie ist hübsch. Sie hat braune hüftlange Haare und blaue Augen, die ich natürlich gerade nicht sehe, da ihre Augen ja zu sind. Sie sieht müde aus, Augenringe sind unter ihren Augen.

ElianaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt