Teil 11

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Nervös gucke ich auf die Uhr.
14:58 Uhr.
In zwei Minuten endet die letze Stunde und dann muss ich zu Adrian nach Hause, wegen der Politik Präsentation.

Die Klingel ertönt und ich packe meine Sachen ein. Wie jeden Nachmittag gehe ich noch zum Spind. Ich packe meine Politik Buch in meine Tasche, da ich es ja später brauche.
Ich hoffe es wird echt nicht all zu schlimm, mit diesem Idioten.

„Wenn man vom Teufel spricht", murmele ich und sehe wie Adrian auf mich zu kommt.

„Komm um 17 Uhr in die Parkstraße 12 Freak", sagt Adrian im vorbeigehen und ich nicke. Na toll.

Ich fahre mit dem Bus nach Hause und bereite dort das Abendessen vor.
Ich habe immer noch Angst meinem Onkel zu begegnen, doch zum Glück ist er momentan viel auf der Arbeit.

Ich entscheide mich für Pizza und bereite den Teig vor.
Am liebsten würde ich jeden Tag so etwas einfach machen wie Nudeln oder so, allerdings erwartet mein Onkel ein gutes Essen. Aus dem Grund stehe ich jeden Tag eine Stunde in der Küche und koche irgendwas, nur weil der bastard zu faul ist selbst mal irgendwas zu tun.

Während die Pizza im Ofen ist hole ich mir meine Politik Sachen raus und fange schon mal an zu arbeiten, damit ich später nicht ganz so unvorbereitet bin.

Relativ zufrieden hole ich die Pizza aus dem Ofen und nehme mir ein Stück.
Man ich liebe Pizza über alles.

Wie gerne wäre ich Italienerin, ich liebe einfach diese Kultur, das Essen und das Land. Ich bin echt so neidisch auf jeden, der Italienisches Blut in sich hat.

Ich hole mein Handy raus und sehe eine Nachricht von Maya

Heyy Elli, willst du vielleicht jetzt zu mir kommen?
~Maya

Entsetzt gucke ich auf mein Handy. Maya will sich mit mir treffen und hat sogar meinen Spitznamen benutzt?

Dann fällt mir ein, dass ich mich ja jetzt mit Adrian treffe, schade.
Da ich nicht weiß wie lange wir brauchen, muss ich Maya leider absagen.

Hey tut mir leid, ich habe heute schon was anderes vor, aber vielleicht könnten wir uns morgen treffen?
~Eliana

Ich sende dir Nachricht ab und bringe meinen Teller in die Küche.
Dabei stoße ich gegen das Regal und zische auf. Fuck.

Durch die Schmerzmittel, die ich die ganze Zeit nehme, ist es etwas auszuhalten, allerdings tuen Zusammenstöße schon weh.

Ich reibe mir schmerzvoll meinen Arm und schiebe meinen Pulli hoch.
Super, ich habe genau die Stelle mit einem Riesen blauen Fleck getroffen, kein Wunder, dass es weh tut.

Ich packe noch meine Sachen zusammen und gehe dann um 16:30 Uhr zur Bushaltestelle.

Ich merke wie ich immer nervöse werde.
Beruhigend spreche ich mir selber zu, doch es klappt nicht all zu gut.

Vor lauter Aufregung wird mir schlecht, doch zum Glück geht die Fahrt nicht ganz so lange.

Ich steige aus dem Bus aus und gucke mich um. Die Häuser hier sind keine Villen, allerdings kann man hier gut leben.

Neidisch gehe ich die Straßen entlang und bleibe dann vor einem modernen Haus stehen.

Kovács

Verwirrt überlege ich wo der Name herkommen könnte.
Keine Ahnung welche Nationalität Adrian hat, aber deutsch ist das nicht.

Bevor ich klingele, atme ich einmal tief ein und aus und drücke dann die Klingel.

Ein kleines Mädchen, ungefähr 8 Jahre, macht mir auf.

„Hallo, ich will zu Adrian", sage ich unsicher und sie nicht.

„ADRIAANN", schreit das Mädchen und er kommt die Treppe runter.

Adrian trägt eine graue Jogginghose und ein weißes, eng anliegendes T-Shirt.

Fuck sieht er gut aus.

„Hallo", sagt er und schiebt, vermutlich seine kleine Schwester zu Seite.

Er deutet mir an ihn zu folgen und wir gehe die Treppe hoch, in sein Zimmer.
Das Zimmer ist relativ groß und ziemlich ordentlich.

Er setzt sich auf sein Bett und schiebt mit seinen Schreibtischstuhl entgegen.
„Okay Freak, womit fangen wir an?"

Genervt hole ich meine Sachen raus, die ich eben schon angefangen.
Warum muss der Idiot mich eigentlich immer Freak nennen?

„Hier", sage ich und reiche ihm mein Blatt.
Er nickt und holt auch etwas raus.

Er hat auch schon angefangen, hoffentlich sind wir hier schnell fertig, denn die ganze Situation ist mir ziemlich unangenehm.

Er nimmt seinen Laptop und fängt an die Präsentation vorzubereiten.
Verwirrt schaue ich ihn an, was soll ich denn jetzt hier machen?

„Ehm und was ist meine Aufgabe jetzt?", frage ich genervt und er grinst mich an

„Mir etwas zu trinken holen", sagt er und ich schaue ihn entsetzt an, das meint der doch nicht ernst?

„Ehm nein, ganz sicher nicht", sage ich und er verdreht grinsend die Augen, „Schade", sagt er gespielt traurig und ich zeige ihm meinen Mittelfinger.

Er fängt an zu lachen und ich fühle mich mies unwohl. Wann ist dieses Treffen endlich vorbei?

Adrian schiebt mir ein Blatt rüber mit einer letzen Sache die ich recherchieren soll. Dankend fange ich an, zum Glück
muss ich jetzt hier nicht nur rumsitzen.

Nach einer halben Stunde steht er auf und ich gucke ihn fragend an.
„Ich hole uns was zu trinken", sagt er und verlässt das Zimmer.

Endlich kann ich mich in Ruhe umgucken. Das Zimmer ist echt schön eingerichtet und obwohl alles so modern ist, wirkt es trotzdem gemütlich.

Nach zwei Minuten kommt er mit einem Tablett zurück und reicht mir ein Glas.
Dankend nehme ich es an und trinke es in einem Zug leer.

„Da hatte aber wer Durst gehabt", sagt er lachend und ich verdrehe meine Augen.

Ich stelle das Glas an seinem Schreibtisch ab, bleibe aber danach mit meinem Fuß hängen. Ich falle auf meinen Hintern und schaffe es nicht, ein schmerzvolles Stöhnen zu unterdrücken.

„Alles okay?", fragt Adrian und ich nicke.
Ich probiere es so gut wie möglich zu verstecken, allerdings sieht man mir an, dass mir das aufstehen schmerzen bereitet.

„Eliana geht es dir wirklich gut?", fragt er nochmal. „Du hast das erste mal meinen Namen benutzt", sage ich grinsend.
Adrian verdreht genervt die Augen und fragt gereizt: „Geht es dir wirklich gut".
„Ja", sage ich, doch er guckt mich nur misstrauisch an.

Genervt setze ich mich weiter an meine Aufgabe, zum Glück bin ich aber fast fertig.

Adrian ist auch fertig, er hat die Präsentation erstellt.
Wir gehen das ganze noch paar mal durch und setzen uns dann auf sein Bett.

„Hast du eigentlich Geschwister?", fragt er mich.

Da Louis und Camilla ja nicht meine richtigen Geschwister sind verneine ich seine Frage. „Und du?", will ich von ihm wissen.

„Ja, ich habe drei jüngere. Meine kleinste Schwester hast du eben schon kennengelernt, das war Zsófia und sie ist 7 Jahre alt. Dann gibt es noch Bence, er ist 11 Jahre alt und noch Adam, er ist 13 Jahre alt".

„Verstehst du dich gut mit ihnen?", frage ich neugierig. Keine Ahnung warum ich ihn das jetzt frage.

„Ja sehr, meine Geschwister bedeuten mir wirklich viel".

Traurig nicke ich, sie gerne würde ich mich mit Louis und Camilla besser verstehen, allerdings ist das ziemlich schwer, wenn sie mich hassen.

Eine weitere halbe Stunde reden wir einfach nur und ich habe gar nicht gemerkt, wie die Zeit so schnell vorbei ging.

Beschämend stehe ich auf und auch Adrian scheint die ganze Situation ein bisschen unangenehm zu sein.
Ich meine mein Mobber und ich haben gerade eine halbe Stunde einfach nur geredet und das auch noch freiwillig.

Wir gehen nach unten und ich verabschiede mich schüchtern von ihm. Er nickt mir nur zu und knallt dann die Tür zu. Der hat aber Stimmungsschwankungen.

ElianaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt